Zalai Múzeum 2. (Zalaegerszeg, 1990)
M. Virág Zsuzsanna: Vorbericht über die Ergebnisse der Freilegung der kupferzeitlichen Siedlung von Zalavár–Basasziget
Vorbericht iiber die Ergebnisse der Freilegung der kupferzeitlichen Siedlung von Zalavár—Basasziget (АпдаЪеп zur Siedlungsstruktur und Wirtschaft der Balaton-Lasinja (I.) Kultur) 73 ssen. die auf die chronologischen Unterschiede unter den Háusern und Gruben in der Zeitspanne der Balaton —Lasinja (I.) Kultur hinweisen. Hinsichtlich des oben Gesagten ergibt sich die Möglichkeit, dass die Siedlung zeitweise verlassen war. was sich aber aufgrund der bisherigen Angaben nicht beweisen lasst. Unsere Fundstelle stellt eher das Bild einer kleineren Bewohnergemeinschaft dar, die in ihrer ausgewàhlten Siedlung bestândig wohnte. Die kraftvolle Konzentration der Siedlungsobjekte ist vielleicht mit der sumpfigen Umgebung zu erkláren, die die horizontale Ausdehnung der Siedlung nicht ermoglichte. So sind die zugrunde gegangenen Háuser und Objekte auf demselben, zur Besiedlung geeigneten Gebiet erneuert worden. Die stratigraphischen Beobachtungen bieten uns die Möglichkeit zum Skizzieren der chronologischen Lage der Háuser und der inneren Periodisation der Siedlung. Für das friiheste Wohnobjekt können wir eines der in Superposition übereinander liegenden Háuser 3. oder 4. haltén. Das chronologische Verhâlfnis der zwei gleichorientierten Háuser ist aber nicht eindeutig, da in ihre Querpimkte eingegrabene Gruben der Balaton — Lasinja (I.) Kultur vorgekommen sind. Ausser durch die zweifelhaften stratigrafischen Angaben kann auch auf logischer Grundlage das kleinere Haus für ein früheres gehalten werden, das auf demselben Gebiet, aber vergrössert, neu gebaut wurde. Hinsichtlich des Verháltnisses der Gruben und Háuser scheint es wahrscheinlich, dass auch das spâtere Haus von den zwei Wohnobjekten noch wáhrend der Zeit der Balaton —Lasinja (I.) Siedlung verlassen wurde. 8 Aufgrund der Gesamtheit der Informationen sind die rhombusförmigen Háuser wohl etwas spáter als die oben erwáhnten Wohnbauten errichtet worden. Ihre zeitliche Überschneidung kann aber nicht ausgeschlossen werden. Das Ende der Siedlung hat jedoch das südlicher liegende Haus 1. nicht erlebt. 9 Über die chronologische Lage der Háuser 5. und 6. innerhalb der Siedlung konnten wir uns aus Mangel an sicheren, verlasslichen stratigraphischen Beobachtungen keine Angaben verschaffen. 10 Auf die Zahl der in der Siedlung gleichzeitig stehenden Háuser bzw. der Siedlungsbewohnerschaft können wir nur nach einer vollendeten Freilegung mit Sicherheit schliessen. Aufgrund der bisher bekannten Eigentümlichkeiten der Siedlung, der Informationen iiber die Ausdehnung des Besiedlungsareals bzw. der vermutlich als Kleinfamilienháuser zu bestimmneden Wohnbauten, könnte unser Fundort mit grosser Wahrscheinlichkeit als eine Siedlung einer kleinen Gemeinschaft der Balaton-Lasinja (I.) Kultur angesprochen werden. Die Schilderung der inneren Struktur der Siedlung ist wegen der zunehmenden Konzentration und mehrerer Perioden der Siedlungsobjekte problematisch. Die zueinander nahe liegenden Háuser und die Unregelmássigkeit der Gruben weisen jedenfalls auf eine Einheit des Besiedlungssystems hin. Es scheint, dass sich um die Wohnbauten keine zur selbstándigen Wirtschaft geeigneten Ráume befanden. Es waren auch keine zu den einzelnen Haushalten gehörende, bestimmte, sich absondernde Objektkomplexe festzustellen. Auch die bienenförmigen Gruben, die vermutlich Lagerungszwecken dienten und dadurch eine wirtschaftliche Bedeutung gehabt haben, sind nicht systematisch, sondern sporadisch verteilt. Aufgrund der bisherigen Feststellungen können wir vielleicht behaupten, dass die Gemeinschaft der geschlossenen kleinen Siedlung auch eine engere wirtschaftliche Einheit gebildet hat. 11 Hinsichtlich der enggedrángten Siedlungsstruktur konnte der auf dem nordöstlichen Teil der Siedlung freigehaltene Raum mit einem Durchmesser von ungefâhr 15 m iiber eine besondere Bedeutung verfügen. Der Platz kann eine Stâtte der Gemeinschaftstâtigkeiten gewesen sein, es ist aber auch eine wirtschaftliche Funktion nicht auszuschliessen. 12 Auch wenn wir solche Funktion dieses Platzes annehmen, war die hauptsáchliche Stelle der wirtschaftlichen Tátigkeit der sich westlich der Halbinsel befindende Raum. Dieses Gebiet konnte auch in einem trockneren Klima, als heute genügend Feuchte für den Pflanzenanbau und die Ernàhrung der Tiere bieten. Es ist wahrscheinlich, dass die dauerhafte Besiedlung durch die kleine Gemeinschaft auf der Halbinsel von dieser günstigen ökologischen Umwelt ermöglicht worden ist. In der Wirtschaft ist die Rolle der Viehhaltung und des Pflanzenbaus gleichmássig nachzuweisen. Anhand der Quellén sind aber die Proportion en nicht eindeutig festzustellen. Für den Getreideanbau haben wir nur indirekté Angaben. Die Untersuchungen des Steinmaterials der Freilegung von 1984 13 , z.B. „Sickelpolishe" Steinklingen und die bedeutende Menge der Mahlsteinbruchstücke beweisen die Bedeutung der Getreidepflanzen für die Ernàhrung mit Mehlprodukten. Auf diese Feststellung weisen auch die Vorratsgruben und die grossen Vorratsgefásse mit einem Durchmesser von etwa 50—60 cm hin. In der Viehhaltung kann aufgrund der Angaben von 1984 und 1987 14 das Übergewicht der Haustiere festgestellt werden. Von ausschalggebender Bedeutung ist das Rind gewesen, an zweiter Stelle mit geringerer Bedeutung stand das Schwein, an dritter Stelle Kleinwiderkáuer. In der Gesamtheit des ïundmaterials gibt es nur wenige Tierknochen, was auch auf die kleinere Bedeutung der Viehhaltung hinweisen könnte. Es muss aber berücksichtigt