Zalai Múzeum 1. (Zalaegerszeg, 1987)

Horváth László: Késővaskori ház- és településtípusok Dél-Zalában

Késővaskori ház- és településtípusok Dél-Zalában 69 Spáteisenzeitliche Haus- und Siedlungstypen auf dem südlichen Teil des Komitates Zala Auszug Die Spàteisenzeit-Forschung bleibt hauptsàchlich die Freilegung der Siedlungen schuldig. Die Forscher interessieren sich zweifellos eher für die Ausgrabung der Gráberfelder, aber wir habén auch einen ziemlich groBen Rückstand in dieser Hinsicht im Vergleich zu den benachbarten Lándern. Zur Abstellung dieser Mangel planten wir 1978 die intensive Untersuchung der spateisenzeitlichen Siedlungen. Zuerst wuchs die Zahl der freigelegten spateisenzeitlichen Hauser durch die Rettungsgrabungen, die nach den archaologischen Gelándebegenungen durchgeführt wurden. Seit 1980 botén aber die Ausgrabungen am Klein-Plattensee MÖglichkeiten, die spateisenzeitlichen Siedlungen gründlicher kennenzulernen. Dementsprechend kon­zentrierten sich die spateisenzeitlichen Siedlungsfrei­legungen in der unmittelbaren Umgebung von Nagy­kanizsa und auf dem Gebiet des Klein-Plattensees. In der vorliegenden Arbeit behandeln wir — auch die früher schon publizierten Hauser einbegriffen — Ausgrabungen von 15 Fundorten. Die Zahl der freige­legten spateisenzeitlichen Hauser liegt dadurch auf dem südlichen Teil des Komitates Zala bei 28. Das wird durch die Beschreibung eines Töpferofens, einer Feuerstelle und einer Grube ergánzt. Die im Laufe der Siedlungsfreilegungen vorgekom­menen Funde können in fast aile Perioden der Spát­eisenzeit datiert werden: die frühesten Funde stam­men aus der LT—Bo/C^— Période (Nagykanizsa—Dávid — Flur), wáhrend die spátesten den Zeitabschnitt nach der römischen Eroberung (Sármellék—Égenföld, Bala­tongyörök—Kövesmező) vertreten. Das im Laufe der Ausgrabungen freigelegte Fund­material wird in dieser Arbeit nicht behandelt, weil allé, seit 1975 zum Vorschein gekommenen, spateisen­zeitlichen Funde in einer spater zu erscheinenden Studie bearbeitet werden. Die bis 1975 gefundenen spateisenzeitlichen Funde wurden in dem Keltischen Korpus veröffentlicht. Nach der Einleitung werden die Ergebnisse der, auf dem südlichen Teil des Komitates Zala durchgeführ­ten spateisenzeitlichen Siedlungsfreilegungen in alphabetischer Reihenfolge besprochen, dann folgt die Zusammenfassung der Haus-und Siedlungstypen. In dem letzten Kapitel werden die sich aus den Angaben ergebenden Ergebnisse summiert. Unter den spateisenzeitlichen Gebáuden, die auf dem südlichen Teil des Komitates freigelegt wurden, gibt es keine, auf der Oberflache gebauten Bauobjekte­alle wurden in die Erde eingetieft. Aufgrund der Kon­struktion können folgende Typen abgesondert werden : 1. Bauten ohne Pfostenlöcher; 2. a) An den kürzeren Seiten der Hauser befindet sich je ein Pfostenloch. Auch auf dem behandelten Gebiet ist dieser der háu­figste Тур; 2. b) Variation des vorigen Typs: auch auBerhalb des Gebáudes findet man zu dem Haus gehörende Pfostenlöcher; 2. c) In der Lángsachse befindet sich je ein Pfostenloch, aber es gibt auch noch in der Mitte des Hauses einige Pfostenlöcher; 3. Zwei Hauser, an derén Seiten mehrere Pfosten standén, vertreten einen Sondertyp. Die Gráben deuten aus Flechtwerk bestehende Seitenwànde an. Zusammenfassend ist festzustellen, daB die ver­schiedenen Haustypen auch innerhalb einer Siedlung in dem gleichen Zeitabschnit wechseln. Die Funktion der Hauser ist leider noch nicht in jedem Fali bestimmbar, aber der GroBteil funktionierte zweifellos als Wohnhaus. Die Siedlungen Hegen ausnahmslos auf Hangén lángs der Flüsse, wo der Boden sandig, löBig, seiten lehmig, also zum Ackerbau und zur Viehzucht gleicherweise geeignet ist. Die spat­eisenzeitlichen offenen Siedlungen waren in ganz Európa von áhnlichem Charakter und das Netz der Siedlungen setzte sich in erster Linie aus kleineren Dörfern und Meierhöfen zusammen. Aufler des Acker­baues und der Viehzucht könnten auch das Hausgewerbe und Handwerk, derén Spuren fast überall aufzu­finden sind, ziemlich bedeutend gewesen sein. Auf dem südlichen Teil des Komitates Zala sind spáteisenzeitliche befestigte Höhensiedlungen nicht bekannt; ausschlieBlich of fene Siedlungen kommen hier vor. Diese Siedlungen waren aber „autarkisch". Auf unserem Gebiet kann man die, für das letzte Jahrhundert der Spáteisenzeit charakterischtische wirtschaftlich-gesellschaftliche Entwickdung, für die sonst die Herausbildung von Stammes-und Indu­striezentren kennzeichnend ist, verfolgen. Auf dem südlichen Teil des Komitates Zala fehlen z. B. die keltischen Münzen völlig. Nach dieser Annáherung können die Ausgrabungsergebnisse der, auf dem südli­chen Teil des Komitates Zala freigelegten, offenen, spateisenzeitlichen Siedlungen folgendermaBen zusam­mengefaBt werden: für unser Gebiet war dieser Sied­lungstyp ausschlieBlich charakteristisch; die Bewohner der einzelnen Siedlungen lebten unter zurück­gebliebeneren gesellschaftlich-wirtschaftlichen Um« standén als die der benachbarten Gebiete; aufler des Ackerbaus und der Viehzucht bescháftigten sie sich auch mit Hausgewerbe und Handwerk. L. Horváth

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