Zalai Múzeum 1. (Zalaegerszeg, 1987)
Pintér István: Népi gyógyvízkereskedelem Nyugat-Pannóniában
220 Pintér István Volkshafter Heilwasserhandel in Westpannonien Die Messe, der Markt, der Warentransport, also der bauerliche Warenaustrausch spielt im Lében des Volkes, namentlich in der báuerlichen Kultur eine wichtige Rolle bzw. erfüllt eine vielseitige Funktion. An die Hühnerhándler, die eine eigene bauerliche Schicht bilden, knüpft sich eine in Westpannonien bis jetzt noch unbeschriebene Tatigkeit: der Heil- und Sauerwasserhandel. Am Ende des vorigen Jahrhunderts wurden zwei berühmte Quellén auf unserem Gebiet entdeckt. Eine von ihnen befindet sich bei Petánc, auf dem südlichen Teil des Komitates Vas des geschichtlichen Ungarn. Im Jahre 1886, einige Jahre spáter nach der Entdeckung der Quelle, wurde schon 1 Million Liter Wasser in Flaschen abgezongen. In der vorliegenden Arbeit behandelte ich den Handel des Sauerwassers von Petánc auf dem westlichen Teil Westpannoniens, der durch bauerliche Transporteure abgewickelt wurde. Weiterhin kann man an Hand der Vorstellung des Tatigkeit der Sauerwasserhándler, die ursprünglich Hühnerhándler waren, die Geschichte der Quelle von Petánc, die Veránderung der Art und Weise bzw. der Mittel der Lieferung, ferner die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen des Sauerwasserhandels kennenlernen. Der Verkehr des Mineralwassers von Petánc— Radenz, der auch heute bedeutend ist, war bis in die 40er Jahre unseres Jahhunderts mittels der bauerlichen Handler von Graz bis Güssing (Németújvár), von Sárvár bis Varasdin (Várasd) in den Dörfern Westpannoniens bekannt. Die neuen politischen Grenzen, der hohe Zoli und die industrielle Sodawasserherstellung hatten das Aufhören des bàuerlichen Warenaustausches zur Folge. Der Sauerwasserhande] war aber mit seinen gesellschaftlichen und technischen Folgen innerhalb des Volkslebens fast fünfzig Jahre láng einer der prosperierenden Zweige des bàuerlichten Warenaustausches. I. Pintér