Zalai Múzeum 1. (Zalaegerszeg, 1987)

Holl Imre: A középkori Szentmihály falu ásatása I. Az I. ház és kályhája

A középkori Szentmihály falu ásatása 1. Az I. ház és kályhája 167 Ausgrabung des mittelalterlichen Dorfes Szentmihály. I. Das Haus 1 und sein Ofen Auszug Das Ziel der in den Jahren 1983—84 durchgeführ­ten Ausgrabung von Gy. Nováki, N. Parádi und I. Holl war, zur Erkenntnis der spátmittelalterlichen Dörfer Westungarns neue archáologische und topo­graphische Angaben zu liefern. Die Wahl fiel auf das Dorf Szentmihály im Komitat Zala, weil wir auf­grund seiner Waldlage, der Erkennbarkeit der einzel­nen Hausplátze und der Spuren der sich anschlieBen­den Acker auf gute Beobachtungsmöglichkeiten hoff­ten. Obwohl wir darin zum Teil táuschten (den voll­kommenen Grundrifl der Háuser konnte man nicht erkennen), brachte die Ausgrabung doch viele Er­gebnisse: der verháltnismáBig vollstándige GrundriB des Dorfes, 10 Hausgrundrisse, der GrundriB der Kirche, die sich den Háusern anschlieflenden Acker­parzellen, ein kleiner Turmhügel und die zum Dorf füh renden Tiefwege wurden bekannt. Nach den Beo­bachtungen ist das Dorf in die Zeitspanne zwischen dem 13. Jahrhundert und der Mitte des 16. Jahr­hunderts datierbar, wáhrend es in den Urkunden zwischen 1379—1559 als Frondorf erwáhnt ist. Die Lage und die Funde des Hauses 1 weisen auf einen wohlhabenden Besitzer hin, der im Dorf eine hervorragende gesellschaftliche Stellung hatte: aus­schlieBlich in diesem Haus gab es einen Ofen, der aus Schüsselkacheln und Kacheln aufgebaut wurde. Nur ein kleines Detail seines Grundrisses war aber erkennbar (Abb. 2—3). Es war wahrscheinlich ein, aus waagerecht aufeinander gelegten Balken gebautes Haus mit mehreren Ráumen. Seine Achse verlàuft senkrecht zur StraBe. Die sonstigen Funde dieses Hauses (Abb. 4—6) weichen von den Geráten der dörf lichen Háuser nicht ab. (Kurzer Bericht: I. Holl— Gy. Nováki—N. Parádi, ArchÉrt 111. 1984. 279.) Im Haus 1 stand früher ein Ofen, der durch einen Ofen mit Steinsockei abgelöst wurde. Aufgrund der zwei Verputzschichten des inneren Feuerraumes sind zwei Perioden des letzteren Ofens nachweisbar. In beiden Fallen bestand er gröBerenteils aus kleinen Schüsselkacheln mit eckiger öffnung und kleineren­teils aus Ofenkacheln mit verzierter Vorderseite. Die mit Reh- und Wolffiguren verzierten Exemplare und die dreieckigen Kacheln mit geometrischem Muster bildeten die Ornamentik des zweiten Ofens. Die letzt­erwáhnten Stücke bezeugen die Wirkung der MaB­werkkacheln, die Bestandteile der Ofen der stadti­schen Palásté im 15. Jahrhundert waren. Ihre Plastik wurde durch den Stil der Volkskunst bestimmt. Der erste Ofen wurde wahrscheinlich am Ende des 15. Jahrhunderts (Abb. 8, 4; Abb. 9, 6—9), der zweite am Anfang des 16. Jahrhunderts gebaut. I. Hoia

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