Ljudje ob Muri. Népek a Mura Mentén 2. kötet (Zalaegerszeg, 1998)

Jospi Vidović (Čakovec): Sveta Jelena, Šenkovec 1990–1996

Josip VIDOVIC SV. JELENA - ŠENKOVEC 1990-1996 In den letzten sechs Jahren liefen systematische archäologische Forschungen auf dem Ort Sv. Jelena in Šenkovec und im Paulinerkloster, das 1376 von den Paulinern im Auftrag des damaligen Gutsherrn von Čakovec und des Gebietes zwischen der Mur und Drau, Lackovič (Lackfi) gebaut wurde. Er belehnte die Pauliner mit einem Grundstück und Sitz „Várhely" unter der Bedingung, daß sie dort ein Kloster und eine Kirche aufbauen. Die Kirche sollte unter dem Patronat der Allerheiligen und der Seeligen Jungfrau Maria stehen und zur Seelenruhe des Donators und seiner verstorbenen Vorfahren dienen. Die Donation wurde 1386 von Königin Maria, weiters 1406 von König Sigismund bestätigt. Ein nachfolgender Gutsherr von Čakovec, Herman von Celje (Ciliéi Herman) übergab das Dorf Šenkovec im Jahre 1420 dem Kloster. Da das Gebiet zwischen der Mur und Drau 1546 der Familie Zrinski (Zrínyi) zufiel, vererbten sich auch die Privilegien und das Vermögen der Pauliner, die in dieser Zeit neben der Kirche das hexagonale Grabmal der Familie Zrinski aufbauten. Der ganze Komplex brannte 1695 in einem katastrophalen Feuerbrand nieder. Der Neubau lief bis 1705, dann aber ging das Grabmal infolge der bekannten schwierigen politischen Ereignisse wieder zugrunde. Danach wurde die Zrinski-Grabstätte in die Kapelle der Seeligen Jungfrau Maria verlegt. Die Überreste der Toten wurden wahrscheinlich bei diesem Anlaß entfernt, denn die archäologischen Forschungen der Gesellschaft „Brüder der Kroatischen Drachen" (Brače Hrvatskog Zmaja) unter der Leitung des Großmeisters Emil Laszowski im Jahre 1924 waren ohne Erfolg. Der Zweck dieser Forschungen war, die sterblichen Überreste der ganzen Familie Zrinski auf ihren würdigen Platz, in die Kathedrale von Zagreb zu verlegen, wo damals schon die von Wiener-Neustadt überführten Reste von Peter Zrinski (Zrínyi Péter) und Kristoph Frankopan (Frangepán Kristóf) ruhten. Die Forschungen 1990 dienten Rettungszwecken. Das ganze Gebiet würde nähmlich nach den Rekonstruktions- und Konservationsarbeiten als archäologischer Park die Sakralbauten präsentieren. Bisher geling uns etwa die Halte des Gesamtgebietes um die Kapelle herum freizulegen, das Übrige wird die Aufgabe der nächsten Jahre sein. Das Referat präsentiert die Resultate und Daten der bisherigen Forschungen. Übersetzt von Mária Marx 72

Next

/
Thumbnails
Contents