„Stephan Dorffmaister pinxit”. Dorffmaister István emlékkiállítása (Zalaegerszeg, 1997)

Buzási Enikő: Die Bildnisse und Auftraggeber Dorffmaisters

16. Bildnis der Gattin des Stadtrichters von Eisenstadt Matthias Paur 1778 (?) Öl, Leinwand Neusiedl am See, in Familienbesitz Angaben bringen wir mit freundlicher Genehmi­gung des Besitzers, Nicolaus Titz Das Gemälde erlitt in der Gesichtspartie 1945 durch Schwerthieb einen Schaden. Restauriert und dubliert 1953 Ähnlich dem Bildnis des Gatten kann man auch hier mehrere formale und maltechnische Eigenarten entdecken, die an anderen Porträts von Dorffmaister ebenfalls vorkommen. Am augenfälligsten ist die Verwandtschaft mit dem heute nur mehr von einem Foto bekannten Halbfigurenbild der Gattin des Lorenz Neymaier, das laut älterer Erwähnungen der Signatur 1784 ausgeführt wurde.(Vgl. Verzeichnis: Nr. 23.) An der etwas schwerfälligen Darstellung der Baumeisterin Neymaier fällt das gleiche Schultertuch aus Netzspitze wie am Bildnis der Frau Paur auf, fast übereinstimmend sind die Malweise des Blumenmusters an den Ärmeln, die Gestaltung der Hände mit dem geschlossenen Fächer, desgleichen die kraftvolle Modellierung der Köpfe und die Gestaltung der starren Gesichtszüge durch harte Linien. Das Bildnis der Frau Paur zeigt aber auch mit dem Weiblichen Bildnis aus der Familie Szalay aus 1773 Ähnlichkeiten: einerseits die Haube, andererseits die malerisch änliche pastose und formgleiche Ausführung der Schleifen am Vorderteil des Kleides. Literatur: Galavics 1965, 229; Csatkai 1968, 257. 17. Bildnis des Johann Hohenecker, Böttgermeis­ter von Sopron Zweite Hälfte der 1770er Jahre Öl, Leinwand 92,5 x 66 cm Sopron, Stadtmuseum Inv. Nr. 54.423.1. Dubliert, Restauriert 1997 Hohenecker war Nachkomme einer Gastwirt­familie aus der Umgebung von Graz, er erwarb 1771 das Bürgerrecht von Sopron. In der Steuerliste des Jahres 1784 wird er als Hausbesitzer geführt {Házi 1982, 571, Nr. 6595; Thirring 1939, 268). Csatkai (1956) hielt das Bildnis mit einigem Vorbehalt für eine Arbeit Dorffinaisters, und es galt denn auch bis zum Aufsatz von Galavics im Jahr 1965 als ein Werk des Malers. Die Ausklammerung aus dem Werk scheint mir unbegründet, denn das Bildnis des Böttgermeisters fügt sich sehr wohl unter die Arbeiten Dorffinaisters vom Ende der 70er Jahre (z. B. Bildnis István Niczky, 1776) ein. Literatur: Csatkai 1956, 417, Nr. 21; Cennerné Wilhelmb G: Magyarország történetének képes­könyve [Das Bilderbuch der Geschichte Ungarns]. Budapest 1962, 222; Galavics 1965, 234; Kunst in Ungarn 1780-1830. 1980. Kat. Nr. 91. Siehe Kat. Nr. 15. 18. Graf György Niczky (?-1814) in Ruderer­kostüm Nach 1780 Öl, Leinwand 95 x 69,5 cm Budapest, Ungarisches Nationalmuseum, Histo­rische Bildergalerie Inv. Nr. 70.1. Herkunft: früher im Besitz der Familie Niczky Alte Dublierleinwand Das Gemälde wurde bisher als Bildnis des István Niczky von einem unbekannten Maler geführt. Nä­heres zur Autorschaft Dorffinaisters und zur Bestimmung des Dargestellten siehe im Aufsatz. Die Datierung ist durch die für die 80er Jahre bezeichnende Kleidung sowie durch den Umstand begründet, daß György Niczky hier um einige Jahre jünger zu sein scheint als in Dorffinaisters 1790 ausgeführter Arbeit (vgl. Verzeichnis: Nr. 29). Literatur: Cennerné Wilhelmb 1982, 169, Abb. 4 (als Bildnis des István Niczky) Siehe Kat. Nr. 26. 19-20. Bildnisse eines Ehepaares (?) 1783 Öl, Leinwand 65 x 47 cm 1922 im Kunsthandel, versteigert bei einer Auk­tion des Dorotheums (3. März 1922) Beide Bilder waren signiert, wobei die akade­mische Bildung Dorffinaisters angegeben war. Literatur: Csatkai 1940, 285; Galavics 1965, 230. 21. Doppelbildnis des Franz Desfours (1737­1809) und seines Sohnes Vinzenz 1783 Zu Beginn unseres Jahrhunderts in Groß­Rohozec in Böhmen, im Besitz der Familie Angebliche Signatur: „Stephan Dorffmaister pinxit anno 1783." 171

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