A Göcseji Múzeum jubileumi emlékkönyve 1950-1960 (Zalaegerszeg, 1960)

Régészet - Csalog József: Híd- és dorongutak Zalavár környékén

148 CSALÖG JÓZSEF BRÜCKEN- UND KNÜPPELWEGE IN DER UMGEGEND VON ZALAVÁR ijl....],*->, ; . •;. Í i [ > Während imieiner Grabungskampagne im Sommer 19Ö0 in der Umgebung von Zalfevâr hatte ich Gelegenheit, die Pfahlreihen von mehreren Brücken- und Knüppel­wegen zu beobachten. Diese Wege stammen noch aus den Zeiten vor der Regulierung des Zala-Flusses, als das Flusstal noch sumpfiges Moorland war. Weg I. verband die Gemeinde Zalavár mit der Burginseli, bzw. mit der dort erbauten Burg. Seine Richtung entsprach im grossen' und ganzen der heutigen Land­strasse, die das Tal überquert. Weg II. führte vom Südende der Gemeinde in die Burg. Ein aus dem 12, Jh. stammendes GefässihruehsitüCk war ainlässilich einer Grabung kleineren Ausmasses aus der Erdsehichte unter der Strasse zum Vorschein gekommen. Der Weg III. ist derzeit fast vollkommen zerstört. Einstmals führte er auf die Insel Récéskút, während Weg IV. die Insel mit der Burg verband. Dieser Weg stand annehmbarerweise mit der auf der Insel errichteten Basilika im Zusammen­hang. Weg V. verband die Burginsel — in Nordrichtung ausgehend — mit dem sog Rezeshát. Weg VI. sicherte die Verbindung zwischen Rezeshát und dem Hügel in Alsó­báránd, den das Volk „Husairenburg'' nannte. Weg VII. führte von der Burgiinisel in westlicher Richtung, ungefähr parallel mit der heutigen Landstrasse. Weg VIII. verband die Burginsel mit der „Borjúállás" genannten Insel, von wo man auf Weg IX. den westlichen Talrand erreichen konnte. Die Gesamtlänge der hier aufgezählten Wege beträgt ungefähr 6900 m. Sie verbanden nicht nur die beiden Ufer des Zala miteinander, sie dienten vielmehr dem Verkehr zwischen' der Burg und den benachbarten Inseln. Die Wege I., II. und VII. bestanden am längsten.: sie waren vermutlich noch in der Zeit, nachdem die Burg Zalavár im Jahre ШШ in die Luft gesprengt worden war, in Verwendung. Laut zeugen ösisiiseher Aufzeichnungen, konnte man Ш58 die Burg weder zu Pferde, noch mit Wagen, auch nicht mit dem Boot verlassen. Dies kann nur so ge­deutet werden, dlass die Wege um diese Zeit nicht mehr Brücken-, sondern Knüppel­wege waren^ die durch das; Hochwasser überschwemmt wurden. Da wir bei den Knüppels trassen auch den Damm der Wege finden müssen — wie dies bei den Wegen I., II. und VII. der Fall ist — kann angenommen werden, dass die anderen Wege im 16. Jh. nicht mehr in Verwendung waren, Somit bestanden sie früher und die Brückenwege waren! die Vorläufer der Knüppelwege. Die Wege III. und IV. sicherten die Verbindung zwischen der Pribina-zeitlichen Basilika und der Burg, bzw. mit dem Dorf, wodurch die Zeit ihrer Herstellung fest­gesetzt wird. Die Wege V., VI., VIII. und IX. verbinden solche Inseln miteinander, auf denen wir demi frühen Mittelalter angehörende Gefässbruchstücke fanden. Die Studie weist nach dem Bericht über die Brücken- und Knüppelwege auch auf verschiedene Pfahlbauten in jenen Buchten des Balaton (Plattensee) hin, die seither verlandeten, Die Erforschung) karthographisehe Aufnahme und Freilegung derselben gehört zu den dringlichsten Aufgaben^ da sie durch den landwirtschaft­lichen Betrieb stark gefährdet sind.

Next

/
Thumbnails
Contents