S. Perémi Ágota (szerk.): A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 27. (Veszprém, 2012)
S. PERÉMI Ágota: Újabb avar kori leletek Veszprém megyében IV. Veszprém-Tejüzem (volt Vörös Október utca) késő avar kori sírjai
NEUERE GRABFUNDE AUS DER AWARENZEIT IM KOMITAT VESZPRÉM IV. VESZPRÉM-TEJÜZEM (EHEMALIGE „VÖRÖS OKTOBER" STRASSE) GRÄBER AUS DER SPÄTEN AWARENZEIT Auf die ersten Gräber des, vorherig der Fachliteratur unbekannten, Friedhofes aus der Awarenzeit, ist man 1977, während der Verlegung von Rohrleitungen gestoßen. Der Fundort lag an der veszprémer Stadtgrenze, in der damalig noch unbebauten Peripherie, westlich dem Jutasi Gräberfeld, gut bekannt aus der Fachliteratur. (Abbildungen 1-4) Es sind damals 11 Gräber entdeckt worden, von denen nur mehr der Fundstoff des Grabes 5 (weiterhin Grab „B" bezeichnet) und ein gelbes Henkelgefäß erhalten geblieben sind. 1980, 1981 kam es zur Fortsetzung der Ausgrabung und es gelang, 17 dokumentierte Gräber zu bergen. (Abbildung 6) In 1 1 Gräbern des Friedhofes haben Frauen geruht (in den Gräbern 2, 4, 5, 8, 9, 11, 12, 13, 15, 16, 17), in 4 Gräbern Männer (in den Gräbern 1, 3, 7 und B), beziehungsweise in weiteren drei Gräbern haben Kinder geruht (in den Gräbern 6, 10, 14). Von den Bestattungssitten können die kistenförmigen, gezimmerten, auf Beinen stehenden Särge erwähnt werden, als auch die relativ große Menge von Tierknochen-Beilagen, welche auf das heidnische Glaubenswelt hinweisen. Von den archäologischen Fundstücken sind es die verschiedenen Ohrringe mit Perlen- und Traubenperlenanhängsel, die Halsketten, Armbänder aus gräupchenförmigen Perlen und Melonenperlen, welche, als Teile der Frauenträchte, die Gräber auf die späte Awarenzeit, auf das Ende des 7., auf das 8. Jahrhundert datieren. Zum ähnlichen Ergebnis führte auch die Untersuchung der Gürtelbeschläge aus den Männergrabstätten. (Beschläge aus den Gräbern B und 1) Gröstenteils trugen die Frauen Gürtel mit Eisenspangen gebündelt, worauf Behälter mit Eisenmesser und Wirteltaschen mit Spinnwirtel befestigt worden sind. Die Männer trugen neben den verzierten, beschlagenen Riemen, einen weiteren, ähnlichen Gürtel mit Eisenspange. In drei, der im Friedhof geborgenen Männergräber gab es Pfeilspitzenfunde, was in erster Reihe sicherlich eine rangandeutende Rolle spielte. Bezüglich der Struktur, der Größe des Friedhofes stehen wenige Daten zur Verfügung. Aufgrund der mangelhaften Dokumentation ist heute die Größe des Gebietes, die durchsucht werden konnte, sehr schwer rekonstruierbar. Sicher ist aber, daß Gräber nur auf der westlichen Wegseite gefunden worden. Der Freileger hat beim Abschluß der Ausgrabung im Jahre 198 1 bemerkt, daß die Anzahl der Gräber am Fundort, einschliesslich der eingegangenen, die 30 nicht überschreitet hat, also ging etwa die Hälfte des Friedhofes zugrunde. Aufgrunde des ärmlichen Fundgutes, handelt es sich um den Friedhof eines, in der späten Awarenzeit hier lebenden Volkes, gleichzeitig kann aber in mehreren Elementen die langsame Wandlung des Bodenfundes nachgewiesen werden. Ein Teil der Gräher, vor allem die, im nordwestlichen Teil zum Vorschein gebrachten, sind auf das Ende des 7., den Anfang des 8. Jahrhunderts datierbar. Für den anderen Teil der Gräber, im südöstlichen Gebiet des Friedhofes ist das Fundegut der Mitte, der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts charakteristis ch. 86