A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 19-20. 90 esztendős a "Veszprémvármegyei" múzeum. Jubileumi évkönyv (Veszprém, 1993-1994)

Tóth Sándor (Budapest): A veszprémi székesegyház középkori kőfaragványai II.

(SCHALLABURG 687-689.) a koszorú másféle. A csatkai sírkőhöz 1. uo. és KOPPÁNY 1984. 198. is. A Vetésiéhez uo. 192.; TÓTH S.: Veszprémi középkori sírkőtöredékek. VMMK 2. 1964. 173-174.; GYÜRKY 1963. 347., 383-384., 395-398. 35. MMT 31., 150-151., 200. A század elején előtűnt korai épü­letmaradványokat Divald Kornél még emlegette (Magyar művészettörténet. Budapest 1927. 19-20.; Magyarország művészeti emlékei. Budapest 1927. 29.). Az újabb eredmé­nyek felmérésével eddig csak Tóth Melinda próbálkozott Der Aufsatz ist die Reprise eines vor 30 Jahren erörterten The­mas, auf Grund neueren Funde, die überwiegend 1968-73, bei den vom Autor an der Kathedrale geführten Bauforschungen zutage ge­kommen sind. Diese Steinmetzarbeiten, samt den Hauptergebnis­sen der Forschungen, die hier zum erstenmal zusammengefaßt sind, ermöglichen eine durchgreifende Revision der ganzen mittelalterli­chen Baugeschichte der Kirche durchzuführen. Der heutige Grundriß der um 1723 im Barockstil und 1907-10 im neuromanischen Stil umgestalteten Kathedrale (Abb. 1) wird im Hauptteil auf die originale frühromanische Form, im Ostteil, begin­nend vom Abschluß der Nebenchöre, auf eine gotische Erneuerung zurückgeführt. Der Hauptteil besteht aus einem westlichen Turm­paar, einem dreischiffigen, basilikalen Langhaus mit 6 Jochen, von denen die 3 westlichen kürzer, die 2 folgenden länger als das die Nebenchöre bergende 6. sind, und aus einem Paar von querhausar­tig vorspringenden Baumassen neben den 4-5. Jochen. Das letztere und die 4 westlichen Stützen sind ganz modern, die übrigen Ele­mente teilweise modern, teils barock, aber alle haben ihren mittel­alterlichen Kern oder Vorläufer. Die Elemente des Ostteils sind der Chor, die im Grundriß dem entsprechende Krypta und zwei flankierende Sakristeibauten, die in ihrer Konstruktion barock sind, aber die Stelle der gotischen einnehmen. Die originale Kirche war breiter als die heutige. Sie hatte mehre­re seitlichen Teile, die im 2. und 3. Joch von den Seitenschiffen se­pariert, im 4. und 5. (wo jetzt die querhausartigen Massen stehen), sowie südlich im 1. durch Arkaden mit denselben verbunden ange­ordnet wurden (die freigelegten Reste an der Südseite: Abb. 2). Der Fassadenteil war ein des Näheren nicht bekannter Westbau. Empo­ren befanden sich in den 1-3. Jochen über den Seitenschiffen und vielleicht auch in den 4-5. in den seitlichen Teilen. Die Stützen waren gegliedert, das 2. und 4. Paar mit Halbsäulen, die im Haupt­schiff hoch emporgeführt wurden. Die Reste in der oberen Zone des Hauptschiffs sind von Photographien aus 1907 bekannt (Abb. 3-4). Der erhaltene Mittelpfeiler des seitlichen Teils südlich im 4­5. Joch ist teilweise gezeigt (Abb. 5). Zwischen den entsprechen­den Langhauspfeilern begann der Chor und eine dreischiffige Krypta, deren spärliche Reste noch vorhanden sind. Der Chor­abschluß ist fast spurlos verschwunden. Diese Kirche, der vielleicht eine noch ältere vorausging, hatte ­nach der Legende des hl. Stephan (König 1001-1038) - seine Frau Gisela, die Schwester vom Kaiser Heinrich IL, bauen lassen. Die stilgeschichtlichen Verhältnisse deuten darauf hin, daß der Bau in der Spätzeit ihres Lebens begonnen und vielleicht nicht von ihr zu Ende geführt wurde. In diesen chronologischen Rahmen passen auch einige palmettenverzierte Fragmente, deren kleinstes im Jahre 1969 aus einer Fensterzumauerung ans Tageslicht kam (Abb. 6-7), während die anderen schon früher bekannt waren. Ein andersartig gemeißelter Forschungsfund von ähnlichem Material (Abb. 8), vielleicht aus einem Altar, könnte auch einen älteren Ursprung ha­ben. Bis ins 14. Jh. wurde die Kirche nur kleineren Veränderungen unterworfen. Nachträglich hat man wohl einige romanische Öff­nungen in den niedrigeren Teilen der Seitenschiffmauer durchge­brochen (unter diesen auch das erwähnte Fenster), und wahrschein­(Arpád-kori kőfaragványok. Katalógus. Budapest - Székes­fehérvár 1978.76.; TM 119.). 36. A templom „dudum ignis incendio extitit concremata' ' - ír­ták 1400-ban (Vö. 27. jegyzet). A kronosztikonnal 1723-ra keltezett barokk építkezéshez és az előző dúláshoz (1704) 1. ÁDÁM 1912. 380-387., 389-391. 37. „A restaurálás alapgondolata ez: visszaállítani minden tago­zatot eredeti helyére és eltávolítani minden építőrészt, mely az eredeti terv szervezetét sérti." (ÁDÁM 1912.21.). lieh im Zusammenhang damit wurden die isolierten seitlichen Teile im wesentlichen aufgegeben. Einige neuere Funde, deren ehemali­ger Verwendungsort zweifelhaft ist, sind stilistische Verbindungs­glieder zwischen den aus der Zeit um 1220-^40 stammenden Resten der St. Georg- und der sog. Gisela-Kapelle an der Nordseite der Kathedrale bzw. des barocken Bischofspalastes. Einer darunter (Abb. 9) gehörte zu einer Fenstergruppe mit Kleeblattbögen, deren Bruchstücke schon vorher bekannt waren, die drei anderen (Abb. 10-11) zu einem Türrahmen. Weitere Fragmente stammen wahr­scheinlich aus einer etwas späteren Zeit, so z. B. ein Marmorstück, das zum steilen Dach einer durchbrochenen Plattenkonstruktion ge­hörte (Abb. 12), und ein Gewändestein, der mit einem früheren Fund zusammenhängt (Abb. 13). Der gotische Umbau fand, im Stil sehr einfach gehalten, um 1400 statt. Dann hat man den Chorteil mit seinen Annexen, aus de­nen nur geringe Reste erhalten sind (Abb. 14), vom Grund aus neu errichtet, und auch das Langhaus erneuert. Die frühen Seitenräume in den 4—5. Jochen wurden teilweise beseitigt, und das Hauptschiff bekam ein Gewölbe (vgl. Abb. 3). Vielleicht dazu gehörte die drei­fache Rippenverzweigung, die auf ein Sterngewölbe hindeutet (Abb. 15). Andere Steine, die aus Gewölbeanfänge stammen (Abb. 10, 16), zeigen die charakteristische Formenwelt des Neubaus, und zwar in der Variante der erhaltenen Krypta. Aus dieser selbst kam ein kleines Tabernakelfragment zum Vorschein (Abb. 17). Den Chorteil hat man noch im Mittelalter weiter bereichert. Wahrscheinlich in der Zeit des Humanistenbischofs Albert Vetési (1458-86) wurde das Verkehrssystem zwischen dem Kirchen- und dem Kryptenraum stark verändert, was auf eine neue Gestaltung des Chors deutet. Dieser bekam sicherlich eine neue Einrichtung und eine neue Abschluß in seinem alten Westteil in der Form eines Lettners im spätgotischen Stil. Darauf kann man aus den Zusam­menhängen alter Funde schließen, deren Hauptstück das Wappen des Bischofs und die Jahreszahl 1467 trägt. Dieses und ein anderes Fragment könnten von einem Sakramentshäuschen, die weiteren, denen sich auch ein neuerer Fund anschließt (Abb. 18), von dem Lettner stammen. Später entstanden im Chorbereich auch Konstr­uktionen im Renaissancestil, darunter auch Grabdenkmäler. Die ehemaligen Zusammenhänge der erhaltenen Fragmente (z. B. Abb. 19-20) sind schwer festzustellen. Der modernisierte Bau der Kirche zeigt nichts großartiges. Doch ist er unter den Kathedralen die einzige in Ungarn, deren Chor substanziell noch mittelalterlich ist, und die einzige im Gebiet des alten ungarischen Königtums, in dem noch bedeutende aufgehende Reste aus den mittleren Jahrzehnten des 11. Jhs. erhalten geblieben sind. Und diese zeugen von einem Bau, der in der Disposition und in der Emporführung der Dienste im Hauptschiff sicherlich in der vordersten Linie der damaligen europäischen Architektur stand. SÁNDOR TÓTH ELTE Művészettörténeti Tanszék H-1088 Budapest Múzeum krt. 6-8. DIE MITTELALTERLICHEN WERKSTEINE DER KATHEDRALE VON VESZPRÉM IL 345

Next

/
Thumbnails
Contents