A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)
Katona Imre–Valkó Arisztid: A herendi gyár első évtizede
IMRE KATONA-ARISZTID VALKÓ DAS ERSTE JAHRZEHNTE DER HERENDER FABRIK Die Studie beschäftigt sich etwas ausführlicher mit einem der wichtigsten Zentren der Steingut- und Porcellanherstellung (Pápa, Városló'd, Herend) im Komitat Veszprém, d. h. mit der Herender Fabrik. Über die Geschichte der Herender Fabrik ist zwar eine Monographie erschienen (Dr. Győző Sikota: Porzellankunst in Herend - Herend porceláművészete, Budapest, 1976. Műszaki Kiadó), ber es gibt noch viele aufzuarbeitende Teile der Geschichte der Fabrik, so z. B. das Thema dieser Studie, die sieht mit einigen ungeklärten Stellen des ersten Jahrzehnts des Bestehens der Fabrik, mit den Umständen der Gründung befasst. Es ist bekannt, dass die Fabrik von einem aus Sopron stammenden Keramiker, namens Vince Stingl in der Mitte der 1820-er Jahren gegründet wurde, aber ohne Mór Fischer wäre sie nie das geworden, wozu sie sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat. Mór Fischer war 40 Jahre alt, als er die Herender Fabrik von Vince Stingl übernommen hatte. Er begann mit einer derartigen Aktivität die Fabrik neuzugestalten und zu einer richtigen Porzellanfabrik umzubauen, als stünde er am Anfang seiner Laufbahn, obwohl er damals schon reich an Erfahrungen auf dem Gebiet der Keramik war und viele Erfolge und Misserfolge hinter sich hatte. Anfangs verursachte ihm grosse Schwierigkeiten, in die Formel der gebrauchten Stoffmasse, die auf tschechischem Kaolin gründete, einige in der Umgebung vorhandene Rohstoffe einzubauen, doch schon am Ende 1842, Anfang 1843 ist es ihm gelungen mit Hilfe von Experimenten die Frage zu lösen. Danach folgte das Formen und Zieren der Geschirre. Auch Herend, wie so viele andere Porzellanfabriken in Europa konnte und vielleicht wollte auch nicht dem Einfluss von Meissen, Wien, Capo di Monte entziehen. Trotz der Probleme und Schwierigkeiten wurde die Tätigkeit von Mór Fischer immer intensiver. Die Jahre 1848-49 haben den an der Front kämpfenden Mór Fischer und seine zwei erwachsenen Söhne, Samuel und Dezső schwer getroffen. Die Produktion wurde wohl nicht abgebrochen, doch sie sank in einer bis dahin beispielloser Weise. Die Wiederbelebung brauchte Zeit, aber schon am Anfang der 50-er Jahren erreichte die Herender Fabrik nicht nur das Vorkriegsniveau, sondern übertrifft weit hinaus ihren Jahresplan. Auf ihre Kunst hatte der Nah-Osten etwa 10-15 Jahren hindurch einen bedeutenden Einfluss. Mór Fischer tat sein Bestes, um das künstlerische Niveau seiner Erzeugnisse aufrechtzuerhalten, was auch deshalb nicht leicht war, weil es sogar innerhalb der Familie ernste Meinungsverschiedenheiten gab, was die künftige Orientation der Fabrik betrifft. Der Meinung des Vaters nach sollte Herend auch weiterhin künstlerlische Waren herstellen, doch der Sohn, Samuel war der Meinung, dass man die Schwierigkeiten nur durch Erzeugung von Kommerzwaren überwinden kann. Die Fabrik hat der Sohn, Samuel übernommen, der Vater musste von Herend weg. 501