A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)

Mithay Sándor: Adatok a pápai uradalom és kastély történetéhez (1738–1756)

SÁNDOR M1THAY BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DES HERRENGUTES UND SCHLOSSES VON PÁPA (1738-1756) Graf Ferenc Eszterházy (1683-1754) war sehr viel von seinem Herrengut in Pápa fern. Infolge seiner hohen Wür­den und Verpflichtigungen weilte er oft in Bratislava und Wien und führte sein Herrengut durch Korrespondenz. Der Präfekt der Pápa-er Burg József Bitto, erledigte in seiner Ab­wesenheit die Angelegenheiten des Gutes. Von den Briefen blieben uns nur wenige erhalten. Es wurden insgesamt 204 Briefe ausgewählt, die uns Stützpunk­te zur Geschichte des Herrengutes liefern können. Die Briefe beschäftigen sich mit der Landwirtschaft (1.), mit der An­siedlung der von Norden Ausgewanderten (2.), mit dem Han­del und mit anderen persönlichen Angelegenheiten (3.). Es blieben viele Einzelheiten im Zusammenhang mit dem Umbau der Burg in Pápa erhalten (4.). Die Daten können mit dem Burginventar der Jahren 1639,1648, 1694 und 1796/99 verglichen werden. Im Jahre 1739 schreibt er zum ersten Mal über seine Vors­tellungen. Im Jahre 1741 begannen die Maurer die Arbeit. Da gab es sowohl mit ihnen, als auch mit den Zimmermännern Lohnschwierigkeiten. Aus der weiten Umgebung von Pápa arbeiteten Steinmetzer im Auftrag der Herrschaft. Die in der Burg arbeitenden Handwerker waren nicht aus Pápa. Aus den Briefen erfahren wir auch über, die Eröffnung einer neuen Steingrube. Einige Räume, der Korridor, wurden von einem Meister aus Tata mit Steinplatten belegt. Am Ende des Jahres 1742 begannen die Tischlerarbeiten. Wegen des preussischen Krieges musste das Holzmaterial aus Wien bezo­gen werden. Die Burg bekam Doppelfenster. In einem der Briefe urgierte der Graf den Einbau der sog. Winterfenster. Die neuen Glasscheiben kamen aus Városlőd. Sogar zum Stukkaticren wurden Meister aus Wien gebracht. Die Schlosserarbeit wurde auch nicht von Pápaer Meis­tern gemacht. Aus dem Brief vom 11.-ten August 1745 er­fahren wir, dass die grösseren Handwerkertätigkeiten been­det sind, das bedeutet also, dass der grösste Teil des Umbaus fünf Jahre lang dauerte. Auch das Tapezieren der Wände der Räume im Stock, das Jamberitul Gimsig" wurde fertig. Den Rahmen dazu Hess man in Pápa machen. Danach folgte das Anschaffen der Öfen und der Auftau der Backöfen. Es ar­beiteten mehrere Töpfer für die Burg. Die Vergoldungsar­beit verrichtete ein eingeborener Meister. Auch die Möbeln kamen aus Wien. Das Möbel-Inven­tarium musste in Bratislava gebunden werden lassen. Der Umbau erstreckte sich auf mehrere Zimmer. Die meisten davon konnten identifiziert werden. Im Erdgeschoss sind es zwei, im Hauptflügel drei, in der Nähe der Nordecke zwei Zimmer, im Stock, in dem NO-Teil ist ein Zimmer, in der Hauptfront und im SW-Flügel je ein Zimmer wieder nicht in der Nachbarschaft der neuen Kapelle zu finden. Eine neue Stelle ist die des „Hausknechtes". Der Brun­nen in der Burg musste wieder hergestellt werden, um wieder benützt werden zu können. Solang das absperrbare Eistentor der Burg nicht fertig ist, muss ein Holztor gemacht werden. Nachdem die „Babilionen" fertig waren, folgte das Dachle­gen. Die Burg muss man sich von Seite des Hauptplatzes her ohne die heutigen Türme vorstellen. Interessant ist die Geschichte des Fischteiches und Fisch­fangs des Herrengutes ín Pápa (5.). Viele kleine alltägliche Geschichten ergänzen das Bild (6.). In der Ortsgeschichte spielen auch die angelegenhaiten der Pápa-er Handwerker eine Rolle (7.). Ebenfalls aus der Ferne üess der Graf die in Pápa veranstalten Komitatssitzungen vorbereiten (8.). Im Zusam­menhang mit der Gegenreformation mussten Angelegenhei­ten sowohl der katolischen (9.) als auch der protestantischen Kirche (lU.) erledigt werden. Es blieben uns auch einige Daten aus der Umgebung von Pápa bezüglich des preussi­schen Kriegs erhalten. 428

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