A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 18. (Veszprém, 1986)

Kozák Károly: Kerámiatörténeti tanulmányok (Dunántúl)

Im Weiteren geben wird-der Reihe nach-die im Rahmen unserer Zielsetzung verrichteten Aufarbeitungen - in zeit­licher Reihen-folge bekannt. Unsere Arbeit behandelt nur einen Teil, und zwar den Anfangsteil der gewählten Fragen, wir möchten sie fortsetzen und hoffen, dass auch darüber bald Publikationen erscheinen werden können. I. KERAMIK IM KOMITAT VESZPRÉM IM MITTELALTER UND IN DER NEUZEIT Das Erscheinen der archäologischen Topographie des Komitats sowohl mehrerer diesbezüglichen Studien über die Geschichte der Keramik hat es ermöglicht, eine Summie­rung darüber zu geben. Als erster Versuch dieser Art haben wir einen Aufriss über die Keramikgeschichte des Komitats gefertigt. Mit der Keramik der früheren Zeiten, der Zeit der Árpádén wollen wir uns im Rahmen dieser Studie nicht beschäftigen, da dies eine selbstständige Studie beansprucht. Geschirre aus dem XIV-ten Jahrhundert In Zalavár wurde eine schön geformte Büttel aus feinem Material mit rot gemalten Verzierungen aufgefunden. Es wurde darin Geld versteckt (Abb. 1.). Ähnlicherweise bemalt und mit roten Streifen geziert war das Untersatzfragment eines der sechseckigen weissgelbli­chen „Becker" aus feinem Material, die in der Burg von Sümeg freigelegt wurden. Bei der Fundseuche in der Umge­bung wurden mehrere Fragmente solcher Art gefunden (z. B. Dabrony). Geschirre aus dem XV. Jahrhundert Bei den Ausgrabungen auf dem Territorium des Komi­tats kamen in grosser Anzahl Geschirre aus dem XV-ten Jahr­hundert (Becher, Gläser, Töpfe, Deckel) zum Vorschein. Einer der wichtigsten Fundorte war unter der Wendeltreppe, die an der NW-Ecke des Alten Turms (öregtorony) der Sü­meg-er Burg ausgegraben wurde (Abb. 2—4.). Für die im Ko­mitat aufgefundenen Geschirre des XV. Jahrhunderts charak­teristischen Merkmale sind: mit Sand abgemagertes und rötlichbraun gebranntes Material. In geringerer Anzahl als obengenannt wurden Geschirre gefunden, die reduziert gebrannt und von aussen mit graf­fitgrauem Stoff überzogen sind. An den meisten dieser Stük­ke sind eingeprägt Meisterzeichen zu sehen (Abb. 5.). Geschirre aus dem XVI-ten Jahrhundert Im Komitat wurden drei Geschirre gefunden, die aufgrund des darin befindlichen Geldes datiert werden konnten (Bala­tonfó'kajár, Padrag, Szápár). Diese, als auch bei den Ausgra­bungen entdeckten und bestimmten Geschirre weisen darauf hin, dass sich die Töpferei im Komitat verbreitete. Die For­men zeigen einen Übergang zwischen den Geschirren des XV. und XVII. Jahrhunderts (Abb. 6-8.). Geschirre aus dem XVII-ten Jahrhundert Vom Gesichtspunkt der Gruppe aus den XVI-XVII. Jahrhunderten sind - sowohl in Hinsicht ihrer Zahl, als auch ihrer Form - die Geschirre aus den Ausgrabungen der Sümeg­er und Szigliget-er Burgen, die schon fast aufgearbeitet sind, von grosser Bedeutung (Abb. 9-16.). Dazu kommt noch die unlängst publizierte Aufarbeitung des Materials der Aus­grabungen in Sarvaly. Ausser dieses Fundortes gibt es noch zahlreiche Orte, wo auf diese Zeit datierte Keramikfunde frei­gelegt wurden. Bei den erwähnten grösseren Ausgrabungstätigkeiten kamen ausser Geschirre auch ein reiches Material an Ofen­kacheln zu Tage (Abb. 17-24.). Zuletz wurde ein kurzer Überblick auch über die Ziegel mit Jahresbezeichungen (1649, 1693 PS, 1701) und Aufschriften gegeben. Summierend kann festgestellt werden, dass es in Sümeg und dessen Umgebung von der Zeit des Mittelalters an meh­rere Töpfereien, Ziegelstreicherein gab. II. MEISTER- UND EIGENTUMSZEICHEN AUF DEN IN DER BURG SÜMEG AUSGEGRABENEN GESCHIRRFRAGMENTEN I. (XVI-XVII Jh.) Die in Sümeg und Szigliget ausgegrabenen Keramikfunde wurden schon in mehreren Studien behandelt. Jetzt wähl­ten wir daraus einen Teil, den wir für geeignet halten unsere Kenntnisse auch auf das XVI. Jh. zu erstrecken. Dabei kann man vielleicht auch auf die Fragen der Werkstätten eingehen. Es handelt sich hier um eine Gruppe von Geschirren (vor allem Krügen), deren Henkel mit Meister- und Eigentumszei­chen sowohl mit Verzierungen versehen sind. Zuerst geben wir die Stücke der Gruppe bekannt, die das Zeichen je eines Meisters, bzw. einer Werkstätte haben, und dann die mit einem Zeichen des Eigentümers. Die hier bekanntgegebenen Meister- oder Werktattzeichen weichen grundsätzlich von denen ab, die aus dem Ausland stammenden (z. B. die „Wiener" Töpfe, u. s. w.j Geschir­ren zu finden sind und die meistens am Rande oder an den Henkeln geprägt wurden. An den jetzt behandelten Geschirr­stücken hat der Meister mit eigener Hand ein Zeichen durch Gravieren, Abkneifen, Kratzen am Henkel gemacht. Darun­ter gibt es einfachere und kompliziertere Zeichen. Manchmal sind es nicht einmal Zeichen, sondern als Zeichen geltende Verzeirungen, die aber ganz deutlich die Erzeugnisse je eines Meisters oder einer Werkstatt erkennen lassen. /. Geschirrhenkel mit scharf eingeschnittenen Linien Zu dieser Gruppe zählen wir die Fragmente, die mit einer langen Linie (1.) und drei kurzen, schwägen, paralellen Li­nien (2.) gemerkt sind. (Abb. 25-27.) Ebenfalls hierher ge­hören die Stücke, deren Zeichen von oben, vom Rand ausge­hende und nach unter gerichtete und sich einander nähende („Gabel") Linien (3.) und die, die unter dem Rande ein X­artiges (4.) Zeichen haben (Abb. 28-29.). Auch das „tannen­zweig"-förmige Zeichen (5.) kann in diese Gruppe eingeord­net werden (Abb. 30. und Tafel I.) Nach den Krügen ohne Zeichen, aber desselben Materials (6.) schliessen wir die Dar­stellung dieser Gruppe mit den Stücken mit scharf eingesch­nittenen Zeichen als „Verzierungen" (7.) ab (Abb. 30-31.). //. Geschirre mit scharf eingeschnittenen Linien aus dem Umgebung von Sümeg Geschirre mit den obengenannten oder ähnlichen Zeichen wurden in mehreren Ortschaften des Komitats gefunden. Das weist darauf hin, dass die Erzeugnisse je einer guten Töpferei in weite Entfernungen gelangten. Im Komitat wurden Geschirrhenkel, Krugfragmente mit Zeichen in Berhida (1.), bei den Ausgrabungen in Csepely (2.), unter den Kirchenruinen am Dorfrand von Nagykeszi (3.) gefunden (Tafel III.). Unbedingt erwähnt werden müssen die Ausgrabungs-funde aus Bratislava (Pressburg), Sarvaly, Sümeg und Szigliget, unter denen sich viele Krug- und Ge­schirrhenkelfragmente mit den gleichen und voneinander ab­weichenden Zeichen befinden. Eine endgültige Bewertung wird nach dem Aufarbeiten der nächsten Gruppe der Geschirre mit Zeichen gegeben. 351

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