A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 17. (Veszprém, 1984)

Sági Károly: Az ötvöspusztai V. századi sír

KAROLY SAG I DAS GRAB VON ÖTVÖSPUSZTA AUS DEM 5. JAHRHUNDERT Im Jahre 1967 wurde in der zum Dorf Dabronc (Ko­mitat Veszprém) gehörenden ötvöspuszta beim Ausgra­ben einer Grube für einen elektrischen Leitungsmast der Schädel und Teile des Brustkorbes eines in Nord — Süd-Richtung liegenden Skelettgrabes einer Frau ver­nichtet. Ein an der Nordseite des Schädels stehender Krug wurde ebenfalls zerbrochen und seine Scherben zusammen mit der Grubenerde ausgeworfen. In der aus­geworfenen Erde der Grube fanden wir zwei kleine dreiknöpfige Fibeln aus Silber. Bei beiden fehlten die Seitenknöpfe, und in der ausgeworfenen Erde fanden wir nur zwei Knöpfe. Ebenfalls dort fanden wir auch Bernsteinsplitter von den Perlen der Halskette. Eine große Silberspange wurde von Kindern aus der Becken­gegend ausgegraben. Das Grab enthielt eine seitliche Aushöhlung für den Sarg (Abb. 1,2). Die Beilagen zeigen wir auf der Abbil­dung 3. Die nahe Analogie der Fibeln ist aus dem ost­gotischen Friedhof Acquasanta bekannt. Nach Joachim Werner steht die Fibel aus Acquasanta in einer enge­ren Beziehung zu den Exemplaren des Donaugebietes als zu den italienischen ostgotischen Fibeln. Die große Silberspange kann auf die Mitte des 5. Jahrhunderte datiert werden. Aufgrund ihrer geschlossenen, schach­teiförmigen Einspannplatte war sie auf einem Textil­gürtel angebracht. Die Löcher des Gürtels waren mit kleinen Eisenringen ausgelegt. Der „halskrausige" Krug wurde mit Wursttechnik (Abb. 4) auf einer leichten Handtöpferscheibe gefertigt. Die Lage des Keszthelyer Kindergrabes aus der Hun­nenzeit (Abb. 5), das auch eine seitliche Aushöhlung für den Sarg besaß und auf die Zeit zwischen 433 und 453 datiert werden kann, war ebenfalls in Nord —Süd-Rich­tung. Die Hunnen umgaben sich mit einem Ring aus von ihnen unterworfenen Völkern, und so gelangten um das Jahr 433 die sarmatischen Schadagen in unser Gebiet. Die Schadagen wurden 456 von den sich niederlassen­den Ostgoten nach Norden gedrängt. Die Ostgoten schlugen dann 467 die Schadagen nieder, die nach der Niederlage um Einlaß in das Oströmische Reich baten. Die seitliche Aushöhlungen enthaltene Gräber von Keszthely und ötvöspuszta sind die Fortsetzung der Bestattungsbräuche der Sarmaten aus dem Wolgagebiet. Das Grab von ötvöspuszta kann zwischen 456 und 467 angelegt worden sein. <->i

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