A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 17. (Veszprém, 1984)

Uzsoki András: A balatonfüredi református templom építéstörténete és ülésrendje

ANDRÁS UZSOKI DIE BAUGESCHICHTE UND SITZORDNUNG DER REFORMIERTEN KIRCHE IN BALATONFÜRED Die reformierte Kirche in Balatonfüred begann mann wegen der Ungeeignetheit des alten kleinen Bet­hauses im Frühjahr 1826 zu bauen, und die Arbeiten wurden im Sommer 1830 beendet. Die Geschichte des Baus was bis jetzt völlig unbekannt. Aufgrund der aus dem Archiv der Kirchengemeinde zum Vorschein ge­kommenen originalen Verträge, Rechnungen und ande­rer Schriftstücke ist es gelungen, den Vorgang der Bauarbeiten zu rekonstruieren. Die Beschaffung der Rohstoffe und die Anstellung der Meister und Fachar­beiter erfolgte mit aus Spenden eingeflossenem Geld und mit Krediten. Die reformierte Gläubigen, die Mitgliedern der Kirchengemeinde führten die Arbeit durch, welche von Kuratoren und Dekanen organi­siert und geleitet wurde. Ein Bauplan zu den Bauarbeiten blied nicht erhalten, der Planer ist nicht bekannt, aber es ist auch nicht wahrscheinlich, daß es überhaupt einen gab, da am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Kirchenbauarbeiten im allgemeinen aufgrund von Typenplänen erfolgten und man eine andere Kirche mehr oder weniger kopierte. Die Sitzordnung der Kirche trat 1864 in Kraft, und diese gibt namentlich an, wer auf welcher Bank saß. In der einen Hälfte der Kirche saßen die Männer, in der anderen Hälfte die Frauen. Die Jugendlichen wiederum saßen auf den Bänken auf der Empore. Es kann beo­bachtet werden, daß die Verteilung der Plätze durch die gesellschaftliche Stellung und die familiäre Zusammen­gehörigkeit bestimmt wurde, deren Tradition auch noch im 20. Jahrhundert lebte, wenn auch in sehr über­holter Form. Die Kirche hat einen rechteckigen Grundriß, steht in Nord —Süd-Richtung und ist ein die Traditionen des Zopfstils erhaltendes klassizistisches Gebäude, das einen stirnseitigen Turm mit Uhrensims besitzt. Sein Inneres ist ein 4+1 Gewölbefeld und Hängekuppel, seine Wand ist weiß gekalkt. An der Nord-, Süd- und Westseite befindet sich in Stockwerkhöhe drei Em­poren. Die zeitgenössische Einrichtung der Kirche wurde zwischen 1828 und 1830 im klassizistischen Stil ange­fertigt. Ihr Gottestisch ist zylindrisch, der dahinter befindliche Moses-Gestühl (Seelsorgerbank) erinnert an das alte Chorgestühl. Die Kanzel ist zusammen mit ihrem Schalleiter ein sehr prunkvolles Werk, eine Meisterleistung des Kunstgewerbes. Die Bänke sind von einfacher Ausführung, die beiden Gotteskästen haben die Form einer Zunftlade mit einer oben befindlichen Einwurföffnung. Die Beschreibung der Baugeschichte wird durch die Veröffentlichung von 18 Urkunden ergänzt und authentifiziert. 499

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