A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 16. (Veszprém, 1982)

Körmendi József: Adalékok Nyárád jelenkori kalendáris szokásaihoz

JÓZSEF KÖRMENDY EIN BEITRAG ZU DEN GEGENWÄRTIGEN KALENDARISCHEN VOLKSSITTEN IN NYÁRÁD Nyárád gehört zu den im Mittelalter gegründeten Siedlungen. Im 18. Jahrhundert galt sie als Grundbesitz der Benediktiner. Ab Mitte des 14. Jahrhundertes gehörte die Siedlung der Burg von Ugod, nachher ab Mitte des 17. Jahrhundertes der Burg von Pápa. Der Dorfpfarrer von Nyárád ist bereits in Schriften aus dem Jahre 1387 erwähnt. Im Jahre 1488 zahlte die Siedlung eine Steuer von 63 Ft. In den Zeiten der Türkenherr­schaft ist sie mehrmals verödet worden, ihre Einwohner sind in die Wälder geflohen. Doch hat sich die Siedlung immer wieder bevölkert. In der Zwischenzeit wurde auch die Dorfkirche zugrundegelegt und die Bevölke­rung trat zur reformierten Religion über. Die Esterhasys versuchten sie zum Katholizismus zurückzuführen und weil dies ihnen nicht gelang, wurden im Dorf katho­lische Neubauer angesiedelt. Die neuen Einsiedler haben sich mit der hiesigen Bevölkerung nicht verschmolzen und bildeten ihre eigene Gemeinschaft sowohl in religiöser als auch in wirtschaftlicher Hinsicht („Altdorf" und „Neudorf"). Die Reformierten (Kalvinisten) und Katholiken (Papisten) hatten sogar ihre eigene Flur, eigene Schule und Schenke sowie ihr eigenes Kompossessorat usw. Dementsprechend haben sich auch ihre religiösen Sitten entwickelt: Weih­nachtskrippe, Spielleute, Prozession zum Balsiustag, Pfingstfest . . . Unabhängig von den katolischen Sitten, doch gewis­sermassen dadurch veranlasst, gab es auch bei den Kal­vinisten verschiedene Volkssitten zu Weihnachten, zum Neujahr und Dreikönigtag, Ostern und Johannistag. Wirtschaftlich konnte die Gemeinde inzwischen durch die Genossenschaftsbewegung vereinigt werden, obwohl die beiden Dorfteile anfangs zwei voneinander unabhängige landwirtschaftliche Produktionsgenossen­schaften gegründet hatten. Auch eine geistlich-kultu­relle Annäherung ist wahrzunehmen. 363

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