A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 14. – Történelem (Veszprém, 1979)

Nagy László: A tűzikutya és a holdidol kérdése

Feststellungen nach nur aus den zum Ausgang der Urnen­felderzeit belegten Siedlungen und Gräberfeldern von Sopron zum Vorschein. IV. Theorien und Diskusionen über die Funktion der Feuer­blöcke und Mond idole Die Ansichten der einheimischen Forscher über die Funk­tion unserer Fundarten schliessen sich meist den Theorien der ausländischen Forscher an und können nur in Kenntnis dieser ausgewertet werden. An die Lösung ihrer Funktion ging zuerst aufgrund der typischen Schweizer „Mondsichelbild" ­bzw. „Mondbild" - förmigen Funde zuerst F. KELLER (1858) heran und brachte sie mit dem Mondkult in Verbin­dung. Seiner Theorie folgte die „Nackenkissen"-Theorie von E. DESOR (1874), die die eigentliche, auch heute sich noch nicht gelegte Diskussion über ihren kultischen und prak­tischen Brauch in Gang gesetzt hat. Auf ihre Ungeeignetheit als Nackenkissen haben V. GROSS und G. BONSTETTEN (1883) hingewiesen. Ihren kultischen Brauch haben sie aber nicht mit der Mondform, sondern aus ihrer tierischen Hornform geschlossen mit irgendeinem Tierkult erklärt. A. PROSDOCIMI (1887) hat wiederum für den praktischen Brauch Stellung genommen und schon aufgrund der Funde von Typ В und С aus Italien (Bologna, Este), sich auf ihr gemeinsames Vorkommen mit Herden, als erster den Gedan­ken ihrer Anwendung im Bereich des Herdes aufgeworfen. M. WOSINSKY (1890) hat sie, trotz dessen, dass er die ersten ungarländischen Funde (Lengyel) einmal „Mondbild", ein anderesmall „Nackenkissen" nannte, vielmehr als irgend­ein, näher nicht bestimmtes praktisches Gera gehalten. Die Theorie über ihren Herdgebrauch hat der öster­reichische Ethnograph R. MERINGER (1891) aufgrund der vom Volk gebrauchten Eisengeräte und der prähistorischen, bereits im Besitz der ersten ungarländischen Funde vorge­nommenen vergleichenden Untersuchungen ausgearbeitet. Die für den Herdgebrauch ungeeigneten kleinen Exemplare betrachtete er als Nachahmungen der Originalstücke. Von ihm stammt die seitdem auch bei uns vom Volk gebrauchte Benennung „Feuerhund" bzw. im deutschen Sprachgebiet: „Feuerbock". L. BELLA (1891) betrachtete die ersten Funde aus Sop­ron noch als Denkmäler der Neigung des prähistorischen Menschen zur Plastik, jedoch nannte er sie - wahrscheinlich von O. MÜLLER beeinflusst, der für die Mondkulttheorie eintrat und für das frühere „Mondbild" die seitdem allgemein gewordene Bezeichnung „Mondidol" vorgeschlagen hat (BELLA-MÜLLER, 1891) - später schon „Hausidole" (L. BELLA, 1893). M. WOSINSKY (1896) hat hingegen seiner früheren Auffassung entsprechend die Feuerhund-Theorie von Meringer akzeptiert. Am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jhs wurde ins­besondere im Zusammenhang mit den Funden von Kalender­berg-Stil vielmehr die Kulttheorie vorherrschend. M. HOER­NES (1892) sah aufgrund ihrer Stützleisten in den betreffen­den Tongegenständen Nachbildungen von aus Holz geschnitz­ten grossen Fetischen. R. PARIBENI (1904) brachte sie mit den „horns of consecration" von EVANS (1901) in Verbin­dung. Auch J. DÉCHELETTE (1910) schloss sich dieser Theorie an. Es verbreitete sich immer mehr die Interpretation nach den einzelnen Typen, O. TSCHUMI (1912) machte aufgrund ihrer Form und Grösse zwischen kultischen Gegenständen, Herdgeräten und ihren verkleinerten Votivexemplaren einen Unterschied. Über Feuerböcke von Votivcharakter sprach unmittelbar vor ihm M. HOERNES (1909). H. SEGER (1913) erklärte wiederum die Funktion der auf die in den schlesischen Gräbern erschlossenen kleinen Scheiben, „Opfer­teller" befestigten kleinen Feuerböcke von Votivcharakter aufgrund der „horns of consecration"-Theorie von Paribeni. G. KYRLE (1912) können wir gleichfalls als Vertreter der Interpretation nach typologischer Grundlage betrachten. Auch er machte aufgrund der Formen und Massangaben zwischen den Exemplaren praktischer und kultischer Funk­tion einen Unterschied. Die Fetisch-Theorie von Hoernes weiterentwickelt, hat er die Mondidole von Kalenderberg-Stil aufgrund ihrer Radverzierungen als rollbare Nachahmungen von aus Holz geschnitzten Stammesidolen vorgestellt. W. SCHMID (1915) brachte ein neues Element in ihre Interpretation. Er verwarf die Mondkulttheorie völlig, liess die an füssen stehenden Typen, auch die von Kalenderberg­Stil mit inbegriffen aus den barrenförmigen Stücken ableiten und brachte von beiden Arten die Exemplare ohne Feuerspu­ren mit dem Tier- bzw. Sonnenkult in Verbindung. Diejeni­gen, auf welchen Feuerspuren wahrzunehmen waren, lag er als Symbole der Herdgottheit aus, vor allem mit apotpropäis­chem Zweck. Er war der erste, der aufgrund der Opferdars­tellung eine Urne von Sopron auch auf ihre eventuelle Funk­tion als „Hausaltare" hingewiesen hat. (BELLA-MULLER, 1891, Taf. VIII. Abb. 2.) Da W. GAERTE (1922) die „horns of consecration" ­Theorie von Evans in Abrede stellte, nahm auch H. SJÖWALL (1925) die Meinung von Schmid an und fasste die Feuerböcke, wie auch die Mondidole, ebenso wie Gaerte die Hörner des sog. „heiligen Stieres", als „Abbreviaturen" des Altar-Herdes auf. Laut O. TSCHUMI (1930) dürfte den in die Gräber beigesetzten Feuerböcken und Mondidolen auch im „Haus" des Toten die sakrale Rolle des Herdes ihres einstigen Heimes zugefallen sein. S. GALLUS (1934) hat die kultische Rolle eines jeden Feuerbockes und Mondidols bezweifelt. Die in den Gräbern gefundenen „Opferteller" oder wie in den Gräberfeldern von Sopron in Schüsseln gestellten Exemplare, hielt er aufgrund ethnographischer Analoge und ihrer uralten Bezeichnung für Lampen bzw. sich auf formale Ähnlichkeiten berufen als nicht verstandene formale Nachahmungen des griechischen Kernos(1938). Nach Gallus hat sich ein bedeutender Teil der Forscher entweder der Verallgemeinerung der praktischen oder der kultischen Funktion zugewendet. So deutete NISCHER­FALKENHOF (1936) in die von ihm Oberleiser -Typ genann­ten Barrenformen, ebenso wie in die Mondidole von Kalen­derberg -Stil eine sakrale Funktion hinein. Für den Kalender­berg -Typ akzeptiert er die Fetisch-Theorie von Hoernes und Kyrie. A. BARB (1947) versuchte im Gegensatz zu beweisen, dass unsere Fundarten, ebenso wie die sog. „Deichselwagen", ohne Ausnahme praktische Herdgeräte waren, gerade wie die heutigen eisernen Feuerhunde beim Volk. D. DROST (1954) kam hingegen aus dem Vergleich der Gebrauchsbedingungen dieser eisernen Feuerhunde: ihrer entsprechenden Masse, des Materials, der Festigkeit und Lastfähigkeit mit denselben Eigenschaften der prähistorischen tönernen Feuerböcken und Mondidole auf das Ergebnis, dass die prähistorischen für den Herdgebrauch im allgemeinen ungeeignet waren und nur im kultischen Dienste gestanden haben dürften, u. zw. angesichts ihrer Tierkopfendungen im Rahmen irgendeines animalisie­renden Ritus. W. DEONNA (1959) sieht im traditionellen Symbolsys­tem, dieser Tierköpfe und der sonstigen ornamentalen Ele­mente gleichfalls die Bestätigung der Herdkulttheorie. Auch der Religionshistoriker J. MARINGER (1960-1961) hielt sie nicht für praktische Herdgeräte. Laut ihm können die an ihnen wahrehmbaren Feuerspuren bloss mit einer gelegent­lichen Berührung mit der Heizung zurückgeführt werden. Sich der Fetisch-Theorie von Hoernes, Kyrie und Nischer­Falkenhof anschliessend, nahm er an, dass die grossen Muster der radlosen Schweizer „Mondbüder" nicht gerollt werden konnten, sondern bei irgendeiner religiösen „Prozession" an Gestellen herumgetragen wurden. J. PAULIK (1962) hat aus den zusammenhängenden fünf 72

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