A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 12. (Veszprém, 1973)

Tóth László: A Bakony hegység futóbogár-alkatú faunájának alapvetése (Coleoptera: Cicindelidae et Carabidae)

8. Bembidion elongatum DEJ. in Pannonién wurde die Art nur noch im Mecsek-Gebirge gesammelt. 9. Pterostichus fasciatopunctatus CREUTZ. das Vor­kommen im Bakony repräsentiert die östliche Grenze ihres Areals. Da bisher nur ein Exemplar gesammelt wurde, wäre eine neuere Bekräftigung des Vorkom­mens erwünscht. 10. Harpalus oblitus DEJ. in Pannonién ist kein wei­terer Fundort bekannt, die nördliche Grenze der Art liegt im Bakony. Aus dem bisher Gesagten kann festgestellt werden. 1. Das Bakony-Gebirge ist auch im zoogeographi­scher Hinsicht ein Teil des Pannonischen Mittelge­birges. 2. Die Zahl der montanen und subalpinen Arten ist verhältnissmässig hoch. 3. In den südlichen Gegenden, besonders an den Süd­hängen des Gebietes ist die Zahl der mediterranen Ar­ten hoch. 4. Die angeführten Charakterarten beweisen, dass die Einwirkung der Alpen im ganzen Mittelgebirge im Bakony am stärksten die Ausbildung des Faunen­aspektes beeinflusst hat. 5. Der Verfasser hält die Abtrennung des Bakony­Gebirges in einem zoogeographischen Subareal für be­rechtigt, obwohl hier die endemischen Arten vollkom­men fehlen. 6. Das Bakony-Gebirge kann — im Einklang mit PAPP (1968) — in 5 Faunenkleingegenden aufgeteilt werden, u. sw. : 1. Balaton-Hochland, 2. Süd-Bakony, 3. Nord-Bakony, 4. Keszthelyer-Gebirge, 5. Ost-Bakony. Hernach werden die Grenzen und die kurzen natur­landschaftlichen Charaktere dieser Faunenkleingegen­den geschildert. Auch die prozentuelle Aufteilung der Arten nach ihren Area-Typen sowie die Charakter-Ar­ten, die die Trennung der Faunenkleingegenden zu be­gründen geeignet sind, werden angegeben. Es werden dann die charakteristischen Pflanzenassoziationen und die in diesen vorkommenden Laufkäfer-Arten bespro­chen. Die Verbreitung der Arten und die charakteristi­schen Biotope werden auch in Verbreitungskarten und in Abbildungen veranschaulicht. Zum Schluss gibt der Verfasser seine Überlegungen über die Entwicklung der Carabiden-Fauna im Bakony­Gebirge bekannt. Er nimmt die heutige Verbreitung der vorkommenden Arten, die einzelnen zoogeographi­schen Anschaungen, sowie die Fundorte der Fossilien (siehe Tabelle, p. 328—330) in Betracht und mit Hilfe von diesen versucht er das Problem zu lösen. Im Ba­kony-Gebirge selbst ist bisher kein fossiles Käfer-Ma­terial zum Vorschein gekommen. Der nächste Fundort ist Bad Tatzmannsdorf aus dem Allerőd-Inter stadium. Auch die grösste Vereisung hat das Karpaten-Becken nicht erreicht, es blieb als ein extraglaziales Gebiet. Eben darum hält es der Verfasser gar nicht für ausge­schlossen, dass im Balaton-Hochland, im Keszthelyer­Gebirge und an den südlichen Hängen des Ost-Bakonys einige pontische, oder pontomediterrane Arten der praeglazialen Steppenperiode aufrecht erhalten geblie­ben sind, eben dort, wo für sie die mikroklimatischen Umstände mindestens erträglich waren. Als Beispiel wird Acinopus (Osimus) ammophilus erwähnt, eine pontische, pontokaspische Art; sie erreicht in unserem Gebiet ihre nördlich-nordwestliche Grenze und wird auch von CSIKI (1946) als eine Relikten-Art bezeich­net. Es wird die Möglichkeit des Überlebens auch bei weiteren Arten erwähnt, es wird aber die Frage der in den interglazialen Perioden eventuell erfolgten Re­bzw. Immigration als eine offene Frage betrachtet. Der Verfasser hält die starke Veränderung des Faunenbildes in den glazialen Perioden für charakte­ristisch, bezieht aber die für andere Gebiete von Europa entstandenen Theorien nicht ohne Vorbehalt auf seine Landschaft. Besonders betont er das bei den Theorien, die auf Grund von phytophagen Arten auf­gebaut wurden, da seine Gruppe fast ausschliesslich aus Raubkäfern zusammengesetzt ist. In dem bedeu­tend kühleren Galizien sind zahlreiche fossile Käfer aus den glazialen Perioden bekannt. Es wird angenom­men, dass im Bakony-Gebirge die polytypische stenök­Arten entweder ausgestorben oder nach Süden gewan­dert sind. Unter den mesotypischen stenök-Arten kön­nen überlebende vorkommen, falls sie einen entspe­chenden Unterschlupf gefunden haben. Im Gegenteil strömten in diesen Perioden grosse Mengen von Arten auch dem Bakony zu; die montanen, subalpinen und alpinen Arten wanderten in diesen Zeiten zu und die weniger beweglichen Formen blieben auch in den post­glazialen Zeiten hier, solche sind in mikroklimatisch kälteren Stellen auch heute noch vorzufinden: Carabus problematicus problematicus HBST., Carabus arcensis arcensis HBST., Carabus glabratus glabratus PAYK., Cychrus caraboides var. rostratus FABR., Bembidion doderoi GANGLB., Bembidion schüppeli DEJ., Pterosti­chus fasciatopunctatus CREUTZ., u. sw. Die Form und das Mass der Migration in den interglazialen Perioden ist am stärksten fraglich. Es ist natürlich nicht zu be­zweifeln, dass sie in entgegengesetzte Richtung vorge­gangen ist als in den glazialen Perioden. Für die postglazialen Zeiten ist charakteristisch, dass die Richtung der Migrationen geändert wurde: die kälteliebenden Arten wanderten wieder nach Norden und in die höheren Gebirge zurück und thermophilen Arten kamen vom Süden zu; die heutige Zusammen­stellung der Fauna entwickelte sich erst in diesen Zei­ten. In der Gegenwart ist eine Migration oder eine Abänderung des Arten-Komplexes nur in sehr gerin­gem Masse zu beobachten, z. B. ist der Laufkäfer Plochionus pallens FABR. erst unseren Zeiten im Ba­kony eingeschleppt worden. Die explosive Entwicklung der Technik bedeutet aber eine erhebliche Gefahr für zahlreiche Arten. Es ist heute noch kaum zu beurteilen, welche Abände­rungen in der Zusammensetzung der Fauna durch die Tätigkeit des Menschen zu erwarten ist, es ist aber si' cher, dass wir nur mit Verluste rechnen können. Be­sonders die chemische Verschmutzung der Luft und der Gewässer, die starken Lichtquellen, die kopflose Verwendung von Pflanzenschutzmitteln bringen Gefahr und die nützlichen Parasiten werden von diesen in erster Reihe betroffen. Es wäre dringend nötig, den Kampf gegen die Verursacher solcher Schäden auch im Bakony-Gebirge einzuleiten, ehe es nicht zu spät wird. Abkürzungen (siehe p.) 1. Die Zahl der Exemplare wird nicht angegeben, wenn nur 1 Exemplar gesammelt wurde. 2. Die Nomen der öfters vorkommenden Sammler werden mit ihren Anfangs-Buchstaben bezeichnet, usw.: В = Franz BICZÓK; Cs = Ernest CSIKI; F. R. H. = Fauna Regni Hungáriáé (Kuthy: Coleoptera) ; H = Maximilian von HOPFFGARTEN; J = Emmerich JACZÓ; К = Zoltán KASZAB; L = Franz LICHTNEK­KERT; M = Franz MIHÁLYI; Ma = Nikolaus MA­GYAR; P = Eugen PAPP; Rb = Ladislaus RÉZBÁ­NYAI; Se = Olga SEBESTYÉN; Si = Zoltán SIROKI, Sz = Wilhelm SZÉKESSY; TL = Ladislaus TÓTH; W = Franz WACHSMANN; К, Sz, = KASZAB und SZÉKESSY. 3. Falls ein Fundort aus der Literatur genommen wurde und dort der Name des Sammlers nicht figuriert, 349

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