A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 10. (Veszprém, 1971)

Nagybákay Péter: Veszprémi és Veszprém megyei céhzászlók, céhládák és egyéb céhjelvényes emlékek

Ursprünglich wurden die Zunftlampen von ortsansässigen Klempnern, später aber fabriksmäßig als Massenartikel her­gestellt, doch die Lampenzier, das oft recht primitiv ausge­führte kleine Zunftzeichen darauf wurde immer örtlich ge­fertigt. Die Zunftlampen sind in erster Reihe eigenartig-charak­teristische Denkwürdigkeiten der in den Komitaten Veszp­rém und Zala beheimatet gewesenen Zünfte. Und wie der Zunftkrug Sammelnamen für die mit grünlicher Bleiglasur, reliefartig ornamentierten oder mit eingeritztem Figuren­schmuck ausgestatteten Weinkaraffen in ganz Transdanubien wurde, so kann auch die Zunftlampe als Grundtyp für die bei Beisetzungsfeiern in diesem Gebiet üblichen Ehrengeleit­lampen betrachtet werden. III. Herbergszeichen und Handwerksschilde Die Wanderung der zünftigen Gesellen nahm bereits im XV. Jahrhundert größere Ausmaße an. Diese Institution be­hauptete sich jahrhundertelang und bewährte sich als Mittel des internationalen Erfahrungsaustausches der verschiedenen handwerklichen Berufszweige. Die Wanderung der zünftigen Gesellen machte auch die Organisation sowie den Betrieb von Herbergsunterkünften notwendig. Solche Herbergen wurden mit Herbergszeichen kenntlich gemacht, um Wander­gesellen das Aufsuchen zu erleichtern. Die Herbergszeichen waren eigentlich Aushängeschilde für Gasthöfe und Einkehr­wirtschaften. Da solche Herbergen im allgemeinen Teilbe­triebe eines Gasthofs waren, so war die Bestimmung des Trinkstuben-, resp. des Herbergsaushangschildes auch nicht reinlich auseinanderzuhalten und daher auch begrifflich un­termischt. Aber auch einzelne Handwerksmeister benützten sog. Handwerksschilde zur Kenntlichmachung der eigenen Werkstätte. Auch diese lassen sich schwer oder überhaupt nicht von den Herbergszeichen unterscheiden. Eben deshalb wollen wir an dieser Stelle beide Abzeichen nebeneinander behandeln. In die erste Gruppe der nach außen sichtbar gemachten Herbergszeichen und Handwerksschilde gehören die schmie­deeisernen, die an einem oberhalb oder neben der Torein­fahrt hervorragenden Tragarm befestigt waren. Die in Frage kommenden Handwerksschilde sind im allgemeinen sehr ein­fach — Hufschmied in Várpalota und Nagyvázsony: Kom­bination kleinerer und größerer Hufeisen; Kupferschmied in Nagyvázsony: Kessel; Klempner in Pápa: Kanne; Sieb­meister in Pápa: Sieb; Hutmacher in Pápa: Hut und Hand­schuhmacher gleichfalls in Pápa: Handschuh. Aber unter den Schlosser-Handwerksschilden gibt es auch solche, die kunst­gewerblich beachtenswert erscheinen. Es gibt z. B. im Zopf­Empirestil ausgearbeitete, besonders schön geschmiedete Meisterstücke, die in Form eines Schlüssels als Handwerks­schild dienen. Sie stammen aus Veszprém und Pápa. Der einfachste und ursprüngliche Typ eines rauminneren Herbergszeichens ist ein eingerahmtes Wandbild des Zunft­wappens, wie z. B. jenes der Weberzunft in Peremarton (1826) Aux volumes 1, 2, 4 et 5 des Bulletins des Musées du dé­partement de Veszprém nous avons déjà fait connaître les sceaux, les tableaux de convocation et les cruches (avec les autres vaisselleries) de corporation ainsi que les coffres de corps de métier du département. La présente étude s'occupe de bannières de corporation, du mobilier funéraire des cor­porations (des lanternes, avant tout), des enseignes de logis de compagnons de métier, des enseignes de métier et des meubles des corporations. Donc, cet article rend en somme complet le tableau des monuments de corporation qui nous sont parvenus. der Bäckerzunft in Veszprém (1868). Ein anderer Typ ist das Zunftabzeichen in einem von der Decke hängenden Glas­kästchen. Von diesem Typ können zwei Gruppen unter­schieden werden. In die eine Gruppe gehören flachgeformte Glaskästchen, darin zwischen zwei, sich bäumenden Löwen das silhouettenartig in Holz geprägte oder aus Eisenblech geschnittene farbige Zunftwappen, oft umrahmt von Kunst­blumen oder Blattwerk. Zu disser Art gehören drei verschie­dene Herbergszeichen der Maurer und Zimmerer von Zirc, hiervon zwei im Antal-Reguly-Museum von Zirc, während die Herbergszeichen der Ledergerber und Bäcker von Pápa im Budapester Volkskunde-Museum zu sehen sind. Die an­dere Gruppe der Glaskästchen-Herbergszeichen ist quadra­tisch geformt und birgt nicht ein ebengeformtes Zunftwappen, sondern ein dreidimensionales Konterfei eines typischen Er­zeugnisses des betreffenden zünftigen Handwerks. Zuweilen ist im Glaskästchen auch ein Makett der ganzen Werkstatt zu sehen. Dies ist z. B. der Fall mit dem Herbergszeichen der Müller von Veszprém: das plastische Minastürbild des Inne­ren einer Wassermühle, oder einer Werkstatt der Grobweber von Várpalota : vier aus Knochen geschnitzte typische Werk­zeuge. Herbergszeichen und Handwerksschilde waren dazumal, wo die breitesten Massen der Bevölkerung des Lesens und Schreibens unkundig waren, unentbehrliche Behelfe der Orientierung, des Zurechtfindens, aber auch der geschäft­lichen Propaganda. Heute sind sie nur noch interessante, öf­ters aber auch künstlerisch wertvolle Denkwürdigkeiten eines längst verschollenen, heute wohl auch stimmungsvoll an­mutenden Stadtbildes, wo es noch herumwandernde Zunft­gesellen gab. IV. Möbelstücke mit Zunft zeichen Das ganze Gebiet des Landes gesehen, blieben nur recht wenige, mit Zunftzeichen versehene Möbelstücke erhalten. Um so interessanter ist es aber, daß auch von diesem geringen Bestand der größte Teil aus dem Komitat Veszprém stammt. So z. B. ist im Budapester Volkskunde-Museum eine sehr schöne, aus dem Komitat Veszprém stammende Rücken­lehne zu sehen mit Abbildungen von Werkzeugen der Grob­weberzunft. Die geschnitzte Rückenlehne trägt die Jahres­zahl 1800. Das Bakonyi Museum in Veszprém besitzt zwei Möbelstücke mit dem Abzeichen der Metzgerzunft, uzw. eine große, mit Schubladen unterteilte Kiste (1863) und ein sog. Trumeau (1846). Beide stammen aus einer Werkstatt von Szentgál oder Herend. Außerdem ist noch eine andere große Kiste mit Abzeichen der Schmiedezunft aus dem Jahr 1835 ebenfalls aus Szentgál bekannt. Im genannten Museum gibt es noch andere solche Kisten mit Zunftabzeichen. Alles in allem kann man wohl sagen, daß die Ornamen­tierung von Möbelstücken mit Abzeichen der Zünfte in dieser Gegend Brauch und Sitte war —, ein neuer Beweis der weiten Verbreitung und Verwurzelung des Zunftsystems im Komitat Veszprém. Péter Nagybákay I. Bannières de corporation Au commencement, la bannière était une enseigne mili­taire, portée devant la troupe, les guerriers se rassemblaient sous cet étendard qui servait aussi de moyen du commande­ment silencieux. Les premières bannières de corporation étaient également de vraies enseignes militaires et leur emploi était en relation étroite avec l'organisation de la défense mi­litaire de la ville où les corporations jouaient un rôle primor­dial. En Europe occidentale, en France, mais surtout en Flandre et en Suisse, nous connaissons des représentations Bannières, lanternes et autres monuments ornes d'armes de corporation de la ville et du département de Veszprém 182

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