A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 4. (Veszprém, 1965)
Verseghy Klára: Adatok a Balatonfelvidék zuzmó flórájához
Beiträge zur Flechtesflora des Balatonoberlandes Die lichenologische Forschung des Balaton-Oberlandes war in den vergangenen Jahrzehnten hauptsählich gelegentlich und nicht systematisch. Allein Gyelnik's Sammeln auf der Halbinsel Tihany ist als systematisch zu betrachten. Das Sammeln der anderen Sammler beschränkt sich nur auf einzelne kleinere Gebiete. Unsere literarischen Kenntnisse auf diesem Gebiet sind ziemlich ärmlich. Hauptsächlich über Tihany und über den, neben Balatonszepezd liegenden Ort Viriustelep teilten Szatala (1926—1956), Gyelnik (1931—1937) und Fóriss (1957) floristische Daten mit. Die bisher erschienenen Daten geben ungefähr 20% der aufgearbeiteten und in diesem Aufsatz mitgeteilten Flechten. Der Zweck meines Aufsatzes ist: 1. Veröffentlichung der floristischen Angaben des über diesem Gebiet aufgearbeiteten Materials. Diese, von mir und auch von anderen Sammlern stammend, sind in der Botanischen Abteilung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums zu finden und werden summiert mit den wenigen erschienenen Daten. 2. Systematische Auswertung dieses, ungefähr aus 370 Daten bestehenden Materials und Erweiterung desselben durch ökologische Kenntnisse. Neue Arten, bzw. Formen auf diesem Gebiet beschrieben ö. Szatala und V. Gyelnik. Diese sind die Folgenden: Caloplaca balatonica, Szat., Diplotomma ambigua f. pruinosum Szat., Evernia prunastri f. arenicola Gyeln., Parmelia addanubica f. tihanyensis Gyeln., P. glomellifera var. balatonica Gyeln. Die Revision der Gyelnik'schen Novums beendend, stellte ich Folgendes fest: 1. Evernia prunastri f. arenicola Gyeln. (1932. p. 451) — (B. almádi: öreghegy) — ist als neue Form annehmbar, weil der Thallus viel größer, kräftiger ist, die Soredäen dichtstehender den Rand und Fläche der Lappen bedecken, als die ähnlichen E. prunastri f. sorediifera. Sie ist von der Stammart und deren Varietäten auch darin wesentlich verschieden, daß diese auf der Rinde der Laubbäume, Sträucher, oder an Holzstämman zu finden sind, die f. arenicola jedoch an Sandsteinen zuhause ist. 2. Parmelia addanubica f. tihanyensis Gyeln. (1931. p. 50. &) — (Tihany, Apáti hegyalja). Nach Szatala ist dieses Novum gleich mit der Parmelia delisei f. tihanyensis (Gyeln.) Szat. (1956). Nach der Revision von Haie, ist die P. addanubica eine gute Art und bezeichnet dieses Exemplar für einen Lectotyp, unter dem Namen P. addanubica f. addanubica (Gyeln.) Hale. Hale's Ansicht halte auch ich für richtig! Gyelnik stellte richtig fest, daß diese Pflanze eine Zwischenform der Parm. delisei und Parm. pokornyi ist, also mit richtigem Namen: P. addanubica f. addanubica (Gyeln.) Haie, (in Herb.) 3. Die Parmelia glomellifera var. balatonica Gyeln. (1932. p. 413.) — (B. almádi, ad lignum) — hält Hillmann (1936) nicht für eine neue Varietät, da diese von „alten Zäunen" schon lange her bekannt ist, (Harmand, 1909, Lindau, 1923, usw.). Haie nimmt sie aber für eine neue Varietät an. (1956) — (in Herb.). Dessen Ursache ist mir unbekannt. Da ich in der Stammart keinen wesentlich morphologischen Unterschied sehe, halte ich sie für keine neue Varietät. Sie ist also synonym mit der Parmelia glomellifera. Interessante, oder seltene Arten sind: Dermatocarpon monstrosum, Rhizocarpon viridiatrum, Cladonia uncialis f. suibobtusata, Pertusaria leucosora, Lecanora macrocyclos, Parmelia aspidota, P. dubia var. marginata, P. trichotera verruculifera, Physcia terretiuscula. Nicht nur unter den Blütenpflanzen, sondern auch unter den Flechten kommen hier zahlreiche mediterrane und submediterrane Arten vor, so z. В.: Acarospora cervina, Lecanora (Squamaria) garovaglii, Cladonia ramgiformis, Fulgensia fulgens, Xanthoria aureola, Physcia albinea, Ph. dimidiata, Ph. tribacia, usw. Am Mittelmeer und an den trockenen warmen Teilen Mittel-Europas verbreitet Gasparrinia aurantia, Diplotomma venusta hier sind noch zu finden. Die Verbreitung der Flechten beeinflußt sehr 352