A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 3. (Veszprém, 1965)

Kisvarga Lajos: Sármellék gazdasági fejlődése 1731–1850 között

148. Takács Ferenc 149. Kis Mihály 150. Antal Györgyné 151. Nagy Ignác 152. Varga József 153. ifj. Czédula László 154. Király József né 155. Hárfás Ferenc 156. Tislér István 157. Matyi János Die wirtschaftliche Entwicklung des Sármellék Verfasser hat die Geschichte seines Heimatdorfes in den XVIII — XIX. Jh. bearbeitet. Mit Beispielen wurde illustriert, dass die Ausbeutung des Bauern­tums in der feudalen Gesellschaftsordnung sich fort­während gesteigert und parallel damit auch der Klassenkampf sich zugespitzli hatte. Es waren dei Fronbauern des Sármellék nach der Türkenherrschaft Kontraktualisten. Der Kontrakt vom J. 1731 hat für die Bauern günstige Umstände versichert. Dadurch ist das Zeitalter der wirtschaft­lichen Erstarkung des Fronbauerntums bis zu den 1760-er Jahren eingetroffen. Die feudalen Grund­herren si«d gezwungen, vorteilhafte Bedingungen für ihre Fronbauern zu sichern, um sie an ihre während der Türkenzeit unbewohnt gewordenen Latifundien ansiedeln zu können. Der Wert des Bauern nimmt jetzt zu. Er wird mehr Wert, als der Boden, aber wohl nur bis Mitte des XVIII. Jhs. Seit dieser Zeit verdirbt sich, infolge der Vermeh­rung des Bauerntums und des Hervortretens der Meierei Wirtschaft, das Verhältnis zwischen Bauern und Grundherrn, obwohl Maria Theresia sich be­müht hatte, in den urbarialen Umständen (wenn auch nicht uneigennützig, doch im Interesse der Sicherung der staatlichen Steuern und unter Druck der dem Urbarialpatent vorangehenden Unruhen der Bauern) Ordnung zu schaffen. Verf. schildert, wie sich diese Faktoren in der Geschichte des Sárrét zeigen. Wir werden unterrich­tet, unter welchen günstigen Umständen die Kont­raktualisten in der ersten Hälfte des XVIII. Jhs zu leben vermochten und wie sie trotz ihrer Bewegun­gen unter das Joch der feudalen Herren gelangt sind, wie ihre Rodungen, Wiesen und Grundstücke zusammengeschrumpft sind. Die Idee von der „guten Königin" hat auch in den Bauern des XVIII. Jhs gelebt. Die Königin (Maria Theresia) hat den Gegensatz zwischen Grundherrn und Bauern, im Sinne „divide et impera'V bis sie diesen Gegensatz zum Brechen des Willens des Adels brauchen konnte, geschickt ausgenützt. Bei Gelegenheit der Bauernbewegungen nimmt sie aber, als oberste Patronin der feudalen Ordnung, die Grundherren durch Verordnungen in ihre Obhut. Was das Wirtschaftsleben der feudalen Gesell­schaftsornung der letzten anderthalb Jahrhunderte anbelangt, läset sich mit Hilfe von Urkunden auch eines einzigen Dorfes beweisen, dass die Bebauung der Latifundien und des Bodens der Bauern mit gleichen " Produktionsmitteln durchgeführt worden ist. : Mi'!! 1 Es lassen sich nicht nur die Abnahme des Bauern­besitzes, der Rodungen und der Grundstücke, son­dern auch die Einverleibung des Besitztums des Kleinadels in die Laitifundien bereits in diesen Zei­ten beobachten. Der Kleinadel hat an Mangel des Kapitals stark gelitten. Davon sind das schwer­wiegende Problem des Überganges zur kapitalisti­schen Produktion und die Angst vor der bestehen­den gesellschaftlichen Ordnung entstanden. Neben dem Gegensatz zwischen Bauern und Grudherren spitzte auch der Gegensatz zwischen Grossbesitzer und Kleinbesitzer zu. Das Bauerntum des Sármel­lék hat in den Jahren 1848/49, trotz seiner Grava­mina, für die Verteidigung des Vaterlandes und der Freiheit die Waffe ergriffen. Lajos Kisvarga 68

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