A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 3. (Veszprém, 1965)

Farkas Gábor: Földosztás, házhely- és határviták Sümegcsehi községben (1945–1948)

\ Bodenverteilung, Hausgrund- und Die Gemeinde Sümegcsehi autonomen Rates liegt im westlichen Teil des Komitates Veszprém. Ihre Einwohner lebten seit dem frühen Mittelalter im Dominium des Bistums von Veszprém. Sie waren big 1848 ewige Fronbauern. In den folgenden Jahr­zehnten bewohnten das Dorf hauptsächlich Zwerg­besitzer und Kleinbauern. Die Entwicklung der Ge­meinde wurde Ende des XIX. Jhs — trotz der da­maligen günstigen Umstände — durch die auf die kapitalistische Wirtschaft übertretene Kirche ge­hindert. Die Einwohner vermagen nur unter den größten Schwierigkeiten einen kleinen Besitz auf dem Gebiet der Nachbargemeinden zu erwerben. Es war vollkommen unmöglich, in der Gemeinde Sü­megcsehi Boden zu kaufen. Zwischen den beiden Weltkriegen wurden drei Bodenverteilungen klei­neren Umf anges vorgenommen: im J. 1921 Haus­grundpairzelMerung; in den Jahren 1926 und 1940 erhielten die Einwohner die Acker des Dominiums im Rahmen der Vermögensablösung. Die Zuwen­dung hat aber die damals regierende Staatsordnung auch in diesem Fall zum politischen Nutzen ver­wendet. In diesen drei Fällen wurde die Bodenver­teilung diesem Gesichtspunkt unterordnet. Die im Frühjahr 1945 durchgeführte Besitzreform hat unter dem größten Beifall der Bevölkerung stattgefunden. Obwohl beim Beginn der Arbeiten auch die Bodenbeanspruchungsikommission nur dunlkle Vorstellungen von der Reform hatte, wurde doch rasch und bestimmt gehandelt. An der Arbeit der Kommision haben auch alte Funktionäre der Räterepublik teilgenommen, die dem Präsidenten mit überlegenem Rat beigestanden hatten. Die Bodenverteilung wurde praktisch schon am 12 April abgeschlossen und die Bevölkerung, glücklich frei von Krigshandlungen, konnte mit den Frühjahrsarbeiten beginnen. Parallel mit der Bo­denverteilung waren auch Hausgrundbeanspruchung und Hausgrund-Zuwendung im Gang. Die Haus­:eiten in der Gemeinde Sümegcsehi gründe wurden, im Hinblick auf die Entwicklung des Dorfes, in den östlichen Teilen, sowie an der Südseite der westlichen Gasse abgemessen. Diese Grundstücke befanden sich im Besitz der Kleinbe­sitzer. Im Sommer und Herbst 1945 mußte die Kom­mission einen harten Kampf führen, um diese Hausgrundstücke zu retten. Die expropriierten Kleinbesitzer haben sich nämlich in den Verlust ihrer Besitztümer nicht hineingefunden. Auch sol­che haben dagegen Protest erhoben, die neben Tauschgrundbesitz einer Zuwendung von 2—3 Rat. Joch teilhaftig geworden sind. Die Streitigkeiten in den Hausgrund-Angelegenheiten dauerten auch noch im J. 1948, bis die Problerne mit Kompromiß entschieden worden sind. Es war ja in dieser Zeit leicht, die Unzufriedenheit anzufachen: einesteils durch die Bauernbourgeoisie von innen her, ande­renteils von den Tongebern der rechtsseitigen poli­tischen Parteien. Letztere haben sich der Bodenver­teilungen als Propagandamaterial bei ihren politi­schen Reden gegen die Demokratie bedient. Auf die zugewendeten Gebiete der Gemarkung des Dorfes haben auch die Nachbardörfer Anspruch erhoben. Die Prätension der Bodenreform-Kommissionen derselben hat 1000 Kat. Joch überstiegen. Der in der Gemeinde geschaffene Grundbesitzfonds betrug dabei nur 1200 Kat. Joch. Gegen diese Anforderung ist man einheitlich aufgetreten. Diese Einheit wurde aber von den mit der Bodenverteilung unzufriede­nen Kleinbesitzern zerstört. Besonders heftig verlie­fen die Streitigkeiten in der Kommission für Wie­sen problerne auf Ort und Stelle. Die soeben befrei­ten Enkel der Fronbauern des Dominiums von Sü­meg haben sich wegen des Erbes überworfen. Sie haben den Boden unerwartet und zum Geschenk in Besitz bekommen, nach dem sich eine lange Reihe der Kleinhäuslergenerationen jahrhunderte­lang sehnte. Die junge Staatsmacht hat dann end­lich auf diesem Gebiet Ordnung gemacht. Gábor Farkas s 203

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