A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 2. (Veszprém, 1964)

Vajkai Aurél: Cserszegtomaj helynevei

Die Ortsnamen von Cserszegtomaj Cserszegtomaj ist ein Dorf Transdanubiens, gele­gen 150—200 m hoch, in der Nähe des Balaton; heute hat es 1863 Einwohner. Das Gebiet der Gemeinde umfaßt heute 2761 Katastral joche, wäh­rend sein Weingartengebiet im J. 1935 210 Ka­tastral joche betrug. Der älteste Kern der Ansiedlung ist Tomaj. Es ist als Dorf seit 1357 bekannt; ist aber im 16. Jh, während der Türkenkriege, verwüstet worden. Der Weinberg wird in den 18. und 19. Jahrhunderten wieder bevölkert, als die arme Volksschicht der nahen Stadt Keszthely sich infolge der Willkür des Gutsherrn nach und nach auf den Weinberg begibt, ihr Kelterhaus zum Wohnhaus umbaut und später auch neue Wohnhäuser errichtet und somit als ständiger Bewohner dort bleibt. In dieser Meierhof­artigen, lockeren Ansiedlung gehören zum Wohn­haus und Wirtschaftsgebäuden (wie z. B. Stall) unmittelbar in nächster Nachbarschaft auch Garten, Obstgarten, Weingarten und Acker. Diese Ansied­lung gehörte als Weinberg früher zur Stadt Keszt­hely. Später aber (nach 1838) gestaltete es sich zum selbsständigen Dorf, im J. 1846 zur politischen Gemeinde. Ihre Gemarkung veränderte sich mit der Zeit; deshalb beschäftigt sich Verfasser nicht nur mit den Ortsnamen des heutigen Dorfgebietes, sondern auch mit denjenigen der Nachbargebiete. Verfasser untersucht und lokalisiert die älteren Ortsnamen auf Grund der ältesten Urkunden und seit 1769 auf Grund von Landkarten. Außerdem wurden auch Lokalforschungen nach Ortsnamen in der Gemeinde selbst und in der Umgebung vor­genommen. Somit bot sich Gelegenheit, auch den Ursprung, den Gebrauch und das Verschwinden der Ortsnamen zu erklären. Die Ortsnamen aus den 17. und 18. Jh-en deuten hauptsächlich auf Weinberge hin. Auf der Land­karte vom J. 1769 erscheinen neben Weinbergen 326 auch Bezeichnungen der Fortstungen, wie Hideg­völgy (Kaltes Tal), Tömlöc-völgy (Kerker-Tal), Füg­gökő (Hängender Stein), Csókakő (Dohlenstein), Nagyerdő (Großer Wald). Auf der Landkarte von 1780 sind auch Brunnen bezeichnet. Im Allgemeinen befaßt man sich auf den Landkarten des 18. und 19. Jahrhunderts in erster Reihe mit den Forstungen der Gemarkung und nicht mit der Ansiedlung, die sich erst in jenen Zeiten in Ausgestaltung befand. Eine Karte aus der Zeit um 1890 stellt auch das Straßennetz der Berggemeinde dar und gibt neben älteren Ortsnamen, wie Dobogó, Tetéd, Tomaj, usw. auch die Namen von mehreren Straßen und einigen Brunnen an. Die Sammlung Verfassers vom J. 1940 behandelt die damals gebrauchten Ortsnamen in folgender Gruppierung: I. Bewohnte, oder bebaute Gebeite, II. Straßen, III. Gebäude und am Wege stehende Kreuze, IV. Gewässer und Brunnen, V. Wälder und Lictungen. Da die breit gezogene Ansiedlung auf einem wasser­armen Terrain entstand, erhielten die wenigen Brun­nen eine hohe Bedeutung und ein jeder von ihnen bekam einen Namen. Die Namen einiger Brunnen sind bereits auf der Landkarte von 1780 zu finden. Bei den Ortsnamen teilt Verfasser auch die Erklä­rungen des Volkes und die Volksetymologie mit. Sonst werden philologische und kulturgeschichtliche Erläuterungen nicht unternommen. Auf Grund der Untersuchungen läßt sich feststel­len, daß von den im 17. Jh bekannten sechs Ortsna­men vier auch noch im J. 1964, von 61 Ortsnamen aus dem 18. Jh. 37, und von 28 Ortsnamen des 19. Jhs 22 bekannt sind. Mehr als die Hälfte der alten Ortsnamen sind also auch in unseren Tagen be­wahrt und viele alte Ortsnamen sind heute noch auch bei der jüngsten Generation bekannt. Aurél Vajkai

Next

/
Thumbnails
Contents