A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 2. (Veszprém, 1964)

Mihalik Sándor: Stingl Vince családja

Die Familie von Vince Stingl Gestalt, Persönlichkeit und Tätigkeit Vince Stingl's, Begründer der Fabrik von Herend, wurde bis jetzt in Dunkelheit gehüllt. Die neuesten Forschungen in Archiven haben aber auf seine Abstammung, Geburt Licht geworfen. Auch Daten über seine Tätigkeit wurden in beträchtlicher Zahl ans Tageslicht gefördert. Die Vorfahren der Familie Stingl waren Kupfer­schmiede in Böhmen. Von hier stammte jener Kup­ferschmied Gaspar Stingl, der Mitte des 18. Jhs als Gürtler aus Hützen in Böhmen nach Sopron über­siedtlt war. Von seinen 7 Kindern bringt der einzige Sohn Leopoldus die Familie mit seinen elf Kindern weiter. Das siebente Kind Leopold Stingls war jener Vince Ferenc, der seinen Namen mit der Be­gründung der Fabrik von Herend in die Geschichte des ungarischen Kunstgewerbes eintrug. Als sein Vater in seinem 52. Lebensjahr entschlief, wurde die traditionelle Kupferschmiedekunst infolge der Minderjährigkeit der Kinder weiter nicht betrieben. Vince Stingl spielt erst seit 1819 eine bedeutendere Rolle, als er sich, als 23 Jähriger, an die Spitze der Steingutfabrik in Tata aufschwingt. Ende 1824 ist er aber, getäuscht in seiner Erwartung, gezwungen davonzuziehen, und tritt nach 1825 schon in Herend auf. Hier gründet er eine Steingutfabrik. Nach 15—jähriger, quäl —und elendvoller Arbeit verliert er um 18Э9 —1840 die Fabrik. De zu ihm gesellte Mór Fischer hat ihn mit seinem Kapital aus der Fabrik verdrängt. Gezwungen, Herend zu verlassen, verschwindet Stingl auf mehrere Jahre. Im J. 1847 tritt er auf eine kurze Zeit wieder auf und nimmt an der Steingut- und Porzellanproduktion in Városlőd teil. Bald verschwindet er aber auch von diesem Terrain. Aus Heiratsurkunden späterer Jahrzehnte erfahren wir, daß er seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Steingutproduktion aufgegeben und sein Leben als Gastwirt beendet hatte. Sándor Mihalik 218

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