A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 2. (Veszprém, 1964)

Fettich Nándor: A jutasi avarkori temető revíziója

Revision des Gräberfeldes von Jutas REVISION DES GRÄBERFELDES VON JUTAS AUS DER VÖLKER­WANDERUNGSZEIT 1. ALLGEMEINES Durch die Monographie der beiden Gräberfelder von Jutas und öskü, verfaßt von Gy. Rhé und Verfasser dieser Revision (1931), wurden die be­rühmten Gräberfelderfunde von Keszthely nachträg­lich gewissermaßen beglaubigt. Es war in der euro­päischen Archäologie ein großes Novum, die Ver­mischung der Kulturen der innenasiatischen (mon­golischen) und der westeuropäischen (germanischen) Volkselemente in Ungarn in authentischen Funden zu sehen. Gy. Rhé hat nach Erscheinen dieses Buches weitere 37 Gräber in Jutas ausgegraben (Gräber 245—281). Außerdem wurden noch bedeutende Funde durch die Ausbeutung des Schotters ans Tageslicht gefördert. Diese, sowie mehrere, in der erwähnten Monographie nicht abgebildete Fundstücke werden jetzt hier veröffentlicht und die Probleme des Gräberfeldes in eine neue Beleuchtung gestellt. Heute sind wir schon in der Lage, awarische, lan­gobardische, gepidische, alemannische und slawische Volkselemente archäologisch zu fassen. Dies ist das Hauptergebnis dieser Revisionsarbeit. 2. ÜBER DIE ANSIEDLUNG DES VOLKES VON JUTAS Die in der ersten Publikation in schlechtem Ab­druck erschienene Karte des Gräberfeldes ist jetzt in leicht sichtbarer Form wiederholt: Abb. 2 (die landschaftliche Lage des Gräberfeldes: Abb. 1). Die Ansiedlung des Jutaser Volkes befand sich wahrscheinlich nicht weit vom Gräberfeld, wo zwei Quellen und römische Grundmauern auch heute noch zu finden sind (Abb. 1/B). In Jutas mag die Situation dieselbe gewesen sein, wie in Baláca, wo in der römischen Ansiedlung Eisengeräte und Werkzeuge, darunter auch eine gepidische Bron­zneschnalle (Abb. 21, 2) gefunden wurden. In Jutas wurden vorläufig nur aus dem Gräberfeld Gewichte und Goldwaage, Goldschmiedewerkzeuge aus Eisen, sowie eine gepidische Bronzeschnalle gefunden (Gräber 166, 227, 277), da die Wohnstätte bei den Quellen bisher noch nicht erforscht wurde. 3. RESULTATE DER MONOGRAPHIE VOM J. 1931 Bei Untersuchung der verschiedenen Volksgrup­pen wurden damals drei Gruppen im Fundbestand von Jutas bestimmt: Erste Schicht: Greifen- und Rankengruppe (Abb. 13, 1—3; Abb. 30, 3—3b; Abb. 31, 1—8). Diese ließ ich damals vom Osten her abstammen, u. zw. vom Anfang der Awarenzeit. Das erwies sich später als unrichtig. Nur der reiche Motivschatz stammt vom Osten, aber auch dieser nicht aus Innenasien, sondern aus der Dnepergegend. Nach meinen letzten Ergebnissen, die im Band III Studia Archeologica (1965) vorgelegt sind, wurden die Bronzen der Greifen- und Rankengruppe nicht an vielen Orten des Karpatenbeckens erzeugt, sondern nur am Kaganensitz. Die einmal ausgearbeiteten Typen wurden bis Ende der Awarenzeit wiederholt. Zweite Schicht: westgermanische Volksgruppen (Abb. 19, 1—3, 5; Abb. 15—17; Abb. 20, 1—4a; Abb. 24—25). Dritte Schicht: germanische Muster auf awarischen Garniturtypen (Abb. 30, 1 und 2). Sichere Stützpunkte für die Datierung des Gräber­feldes werden durch die Germanengräber gegeben: Grab 116, datiert auf die erste Hälfte der Awarenzeit durch die Münze Phókas (602—610): Abb. 20, 1—4. Das älteste Grab ist das einer langobardischen Frau, Nr. 196 (Abb. 15, 1—4; Abb. 16, 1—2): um 600 u. Z. Im Doppelgrab Nr. 47 wurde eine alemannische Bronzescheibe bei der Frau und Bronzen der 108

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