A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 1. (Veszprém, 1963)

Tasnádiné Marik Klára: A kislődi „Pannonia” keménycserépgyár

Die einstige Steingutfabrik „Pannónia" von Kislőd In der Geschichte der ungarischen Steingutfab>­riken des XIX. Jahrhunderts kommt es öfters vor, dass die Spuren einer Werkstatt, da Fabriksanlagen und Produkte derselben gänzlich verschollen sind, nur mehr in den Archiven aufzufinden sind. Man könnte sich denken, dass es solche Fälle nur im vergangenen Jahrhundert vorkommen mochten, als Sammeln und Studieren dieser bürgerlichen Kera­mik nicht von Interesse gewesen seien. Dasselbe wiederholte sich aber auch zu unserer Zeit mit der durch János' Csizmadia, einen aus den Vereinigten Staaten Amerikas repatriierten Ungarn, im Jahre 1923 in Kislőd (Kom. Veszprém) gegründeten Stein­gutfabrik. Diese Fabrik bestand bis 1929. Der hoff­nungslose Kampf, vor den Csizmadia durch den ka­pitalstärkeren Konkurrenten Iglauer (der die ver­fallene Steingutfabrik in Városlőd zu neuer Pro­duktion führte), gestellt worden ist, zwang ihn seine Fabrik zu verkaufen. Die Produkte der Fabrik „Pannónia" wurden Jahr für Jahr immer seltener (das Bakony Museum besitzt davon zwei wenig bedeutende Stücke). Es wurden da durchschnittlich 35 Leute, unter ihnen mehrere gute Kräfte aus der Városlőder und der benachbarten Herender Porzellanfabrik, beschäf­tigt. Die heute noch lebenden, alten Facharbeiter erinnern sich wohl, dass Waren sog. „ungarischen Stils" ihrer Fabrik auch nach Süd-Amerika expor­tiert wurden. Die Fabriksanlagen „Pannónia" wurden bei einem Fliegerangriff im zweiten Weltkrieg gänz­lich vernichtet. Klára Tasnádi-Marik

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