A Veszprém Megyei Múzeumok Közleményei 1. (Veszprém, 1963)
Koppány Tibor: A Balaton-Felvidék románkori templomai
Romanische Kirchen des Balatonoberlandes Die Balatongegend ist eines der an Kunstdenkmälern reichsten Gebiete Ungarns. Besonders viele mittelalterliche Denkmäler sind hier zu finden. Das an der Nordseite des Sees liegende waldige Oberland ist seit dem Mittelalter dicht bewohnt, demzufolge befinden sich dort auch heute noch überraschend viele Baudenkmäler. Die Kunstgeschichtsforschung setzte vor hundert Jahren ein, um die reichen und mannigfaltigen Kunstobjekte dieser Gegend zu erschliessen; seitdem erschienen Jahr für Jahr Spezialarbeiten und populärwissenschaftliche Publikationen über die Baudenkmäler und die anderen mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten der Balatongegend. Durch die bisherige Forschung wurden zahlreiche kleinere und grössere Kirchen und Kirchenruinen romanischen und gotischen Stils registriert. Mit Vorliebe wurden aber die leicht zugänglichen Denkmäler der Küstengegend untersucht; das ebenso bedeutende Material der weitliegenden Gegenden blieben dagegen fast vollkommen unbekannt. Die hervorragenden Bauten wurden in der Litetatur mehrfach behandelt. Es wurde über die kunstgeschichtlich wertvollen und interessanten Details viel geschrieben, von technischen Gesichtspunkten der Baukunst aus wurden sie aber noch nicht untersucht. In ganz wenigen Fällen wurden Rohmaterial, Baukonstruktion, Raumbildung und Formgebung einer genaueren Behandlung unterzogen. Um uns ein Bild der mittelalterlichen Baukunst dieses reichen Gebietes zu gewinnen, müssten die Bauten diesen Gesichtspunkten gemäss untersucht werden. Diese Arbeit ist derzeit noch unmöglich, da man über eine umfassende Übersicht der Baudenkmäler nicht verfügt. Man musste sich bisher nur mehr mit einer Auswahl von interressanteren Details begnügen. Die erste Aufgabe ist also die Statistik des Denkmalbestandes aufzustellen. Dann muss das; Aufsammeln der geschichtlichen, archäologischen und kuntgeschichtlichen Daten folgen. Im Besitz derselben wird man erst imstande sein, eine baugeschichtliche Untersuchung vorzunehmen, und die Geschichte der mittelarterlichen Baukunst des Balatonoberlandes zu schildern. Verfasser veröffentlicht die Statistik der romanischen Kirchen und Kirchenruinen mit Zusammenfassung der Geschichte, Beschreibung, Grundriss und Litetatur derselben in alphabetischer Reihenfolge. Mehrere der 64 aufgezählten Baudenkmäler sind heute spurlos verschwunden; ihr einstiges Bestehen wird aber mit alten Aufzeichnungen belegt. Viele Kirchen wurden im XVIII. und XIX. Jahrhundert wenigstens teilweise umgebaut. Mehrere wurden in den letzten Jahren durch das Denkmalamt restauriert oder konserviert. Am Schluss steht das Verzeichnis jener Kirchen der romanischen Zeit, deren einstiges Bestehen durch die Daten der Urkunden bewiesen ist. Tibor Koppány 114