Veszprém a török korban (Veszprémi Múzeumi Konferenciák 9. 1998)

Molnár Antal: A Veszprémi Egyházmegye a török hódoltság idején

blieb auch hinsichtlich der Seelsorge das Domkapitel, denn die Kanoni­ker (ja damals sogar auch die Bischöfe) waren auch außerhalb von Veszprém in den Dörfern tätig. Wegen dem ziemlich kargem Einkom­men war das Veszprémer Kanonikat für die nach Höherem strebende Geistlichen nicht anziehend, darum wurden im Allgemeinen mittelmäßig gebildete, aus dem Niederadel stammende Geistliche Mitglieder des Kapitels. Die wenigen Pfarrer der Diözese lebten ebenfalls unter sehr armen Verhältnissen und waren wegen den Zusammenstößen entlang der Grenze in ständiger Gefahr. Im eroberten Teil der Diözese machten die außerordentlich schwieri­gen Verhältnisse in der türkisch-ungarischen Grenzregion das kirchliche und kulturelle Leben praktisch unmöglich. Der Veszprémer Bischof setzte betrat während 150 Jahren kein einziges Mal den besetzen Teil der Diözese. Die ungarischen Bewohner der Region schlössen sich fast ein­mütig der Reformation an. Als Folge der hohen Einwanderszahl von Süd-Slawen erschienen im südlichen Gebiet der Diözese auch die bos­nischen Franziskaner. Zusammenfassend können wir feststellen, daß die Entwicklung Vesz­préms durch seine geografische Lage zwischen zwei Fronten im Ver­gleich zu den anderen Diözesen in der Zeit er katholischen Erneuerung eine Mittelstellung einnimmt. In den Diözesen des Königreichs, die in günstigerer Lage waren und ein größeres Einkommen hatten (z.B. das Raaber Bistum oder das Esztergomer Erzbistum) lief die katholische Restaurierung dynamischer an. Gleichzeitig treffen wir aber diese erste, schwer beginnenden Phasen auch in der Veszprémer Diözese, im Gegen­satz zu den Bistümern, die völlig unter türkische Herrschaft gelangt waren. vu

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