Veszprém kora középkori emlékei (Veszprémi Múzeumi Konferenciák 5. 1994)

Bogyai Tamás: A Karoling-kori Veszprém problémája

Tamás Bogyay ÜBER VESZPRÉM ZUR KAROLINGER-ZEIT Die Lokalisierung der kirchlichen Ortschaften in der Erinnerungsschrift, die um die 870 in Salzburg gegen den Auftritt des vom Papst unterstützten Heiligen Methodus unter dem Titel: Bekehrung der Bayern und Caranta­nen (Conversio Bagoariorum et Carantanorum) verfasst wurde, ist ein al­tes Problem. Der Verfasser schrieb und publizierte seine erste Studie in diesem Themenkreis im Jahre 1960 und seither kehrte er öfters darauf zu­rück. Seine Ergebnisse wurden im Ausland anerkannt, doch hier, zu Hause meistens zurückgewiesen. Trotzdem beharrt der Verfasser nach wie vor auf seine früheren Ansichten. Seiner Meinung nach sind von den in der Erinnerungsschrift erwähnten 32 kirchlichen Ortschaften höchstens sieben identifizierbar: Ablanza-Ablánc, Savaria-Szombathely, Durnauua (Torno­va)-Torna (Somlóvásárhely), Mosapurc-Zalavár, Ortahu-Veszprém, Quinque basilicae-Pécs, weiterhin Salapiugin, das wort-wörtlich als Zala­kanyar (Zalaknie) übersetzt werden kann, d.h. es befindet sich in der Um­gebung von Zalabér. Von diesen Ortschaften beschäftigt er sich relative ausführlich mit der Identifizierung von Ortahu-Veszprém. Die damit im Zusammenhang auftauchenden kritischen Bemerkungen hält er für unbe­gründet, da er diese Identifizierung mit mehreren Faktoren bekräftigen konnte. Der Ortschaftsnamen Ortahu ist eine vielsagende Zusammenset­zung. Die Vorsilbe „Ort" bedeutet einen hervorragenden Gebirgsausläufer, eine Erdzunge, die Nachsilbe „ahu-aha" ist in den Bayerisch- Österrei­chischen Alpen auch heute noch in der Form „Ache" bekannt und bedeutet fließendes Wasser. Die aus diesen Ortschaftsnamen abgeleitete Informati­on über die Landschaft passt genau auf den vom Séd-Bach umgebenen Veszprémer Burgberg. Dazu kommt noch die Gleichheit des Patrociniums: sowohl die Kirche Ortahu als auch die Veszprémer Kathedrale hat densel­ben Patron, den Hl. Michael. Die Lokalisation entspricht auch der Infor­mation der Erinnerungsschrift: die fünf Tage zwischen dem 26-sten De­zember 864 und dem 1-ten Januar 865 waren eine lange Zeit genug, daß der Salzburger Erzbischof Adalwin mit seiner Begleitung aus Mosa­14

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