A Balaton-felvidék népi építészete. A Balatonfüreden, 1997. május 21-23-án megrendezett konferencia anyaga (Szentendre-Veszprém, 1997)

Futó János: Építőkövek a Balaton-felvidéken

Bausteine im Balaton-Oberland JÁNOS FUTÓ In dieser Studie werden ausser der detaillierten Behandlung der Bausteine im Balaton-Oberland auch die wichtigsten Rohsteine der anschliessenden Regionen (Tapolca-Becken, Keszthely-Berg, Süd- und Nord-Bakony) erwähnt. Wir gehen davon aus, dass der ortstypische Weinbau - neben anderen sicher vorhandenen Gründen - zur Entwicklung der Volksbaukunst mit Stein beigetragen hat. Der Boden der bestellten Felder enthielt viel Gestein. Die Steine wurden zuerst zur Feldgrenze getragen und aus ihnen wurden später Stützmauer errichtet. Diese ermöglichten die terrassenförmige Gestaltung der Berghänge und ihre Bewirtschaftung, sie boten Schutz gegen Bodenerosion und Wind und brachten eine günstige mikroklimatische Umgebung hervor. Das Baumaterial für Keller und Presshäuser für Weinlagerung stand zur Verfügung. Die hier entstandene Bauweise wurde dann auf die Baumethoden in den Siedlungen übertragen. Die abwechslungsreiche geologische Beschaffenheit des Balaton-Oberlandes bot vielerlei lokale Bausteine. Ihre Verwendung können wir von der Römerzeit bis heute in Kirchen- und Burgmauern ver­folgen. Die typischsten Bausteine der Region sind die triassischen Karbonate (Kalkstein, Dolomit und Mergel). Ihre günstige geologische Entwicklung - dünne Schichtenfolge, Schichten trennender Lehmschicht, querlaufende Spaltung - erleichterte ihre Gewinnung und ihre Verwendung im Bau. Dank den unzähligen Gesteinsarten auf der Oberfläche verfügt fast jede Siedlung über ihre eigenen Bausteine, die sie aus kleinen Steingruben herausgefördert hatten. In den Dörfern finden wir jeweils einen, eventuell zwei dominanten Baustein-Typen an. Wenn in einer Mauer mehrere Typen gemischt vorkommen, kann dies auf eine Neuverwendung von früheren Bauten deuten oder auf den späteren Umbau oder Vergrösserung des gegebenen Gebäude. Im geologischen Sinne ältester Baustein ist der rote Sandstein aus dem Perm. Da er vorwiegend am Balaton vorkommt, wurde er vor allem in Vörösberény und Balatonfüred, sowie in der Umgebung von Révfülöp und im südlichen Kali-Becken verwendet, er wurde aber auch in grössere Distanz geliefert und für Steinornamente verwendet. Der frostbeständige, gut behaubare, ästhetische Stein wurde für den Bau von Kirchen, für Kreuze am Strassenrand und Grabsteine verwendet. Die verschiedenen tri­assischen Steine sind aufgrund ihrer Schichtung und struktureller Eigenart nur als Mauersteine geeignet. Kalksteinarten aus dem Jura, Kreta und Eozän sind im Balaton-Oberland nicht vorhanden, sind jedoch in der Umgebung verbreitete und beliebte Bausteintypen. Die porösen Miozän-Kalksteine mit lockerer Struktur aus der Umgebung von Zánka und des Tapolca-Beckens sind leicht zu behauen und werden deshalb für Statuen, Kreuze und Grabmäler benützt. Besondere Beispiele dieser letzteren stellen die herzförmigen Grabsteine im Friedhof von Balatonudvar dar. Eine Sandsteinart des Pliozäns (im Káli-Becken) weist grosse Härte auf und hat kieselhaltiges Bindematerial, deshalb eignet sie sich als Mühlstein und Sensenstein. Der andere, viel weichere Typ ist ein beliebter Baustein und bevorzugtes Material für Steinornamente, weil er sich gut bearbeiten lässt. Die Verwendung des dunkelgrauen Basalts aus dem Pliozän ist besonders wichtig in der Bauindustrie, vorwiegend in der Nähe von ehe­maligen Vulkanen. Auf der Tihany-Halbinsel und in Szigliget war das Baumaterial fast ausschliesslich Basalttuff. In unseren Tagen verschwinden die alten Steinbauten ziemlich schnell. Deshalb ist es notwendig, die Erforschung der Steinbauten zu beschleunigen und möglichst viele Bauten unter Denkmalschutz zu stellen. Der vor kurzem gestifteter Nationalpark des Balaton-Oberlandes sollte die Verwirklichung dieser Absichten fördern. 51

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