Györgydeák György – K. Palágyi Sylvia: A balácai mozaikok motívumai (Veszprém, 1993)
GYÖRGY GYÖRGYDEÁK - SYLVIA K. PALÁGYI: MOTIVE DER BALÁCAER MOSAIKEN STUFEN ZUR GRAPHISCHEN DARSTELLUNG DER MOSAIKEN AUS DER RÖMISCHEN ZEIT Ich fasse gerne Alles an, was mir in die Nähe kommt. So begann das Ganze an. Jede Faktur, von der Baumrinde bis zu den Balácaer Mosaiken, alles bedeute für mich Erwerben neuer Kenntnisse, ja sogar Erlebnisse. Die erste Information über die Mosaiken besteht darin, daß sie kalt sind, alles andere ist viel interessanter. Denken wir nur doch mal nach: was alles diese Information für einen blinden Menschen bedeuten kann! Auch für die Sehenden sollten derartige Erfahrungen wenn auch keine Pflicht sein, aber jedenfalls zur Erwerbung neuer Kenntnisse dienen. In den 1920-er Jahren unterrichtete man im BAUHAUS das Verstehen und das Entgegennehmen der Fakturen als Lehrgegenstand. Aus diesem Gedanken entsprang der Nächste: von den auch für sich allein faszinierenden Mosaikflächen könnte man, kann man sehr schöne Frottagen machen. Alle haben in der Kinderzeit so etwas ähnliches gemacht: auf die Geldmünze legt man ein dünnes Papier und schattiert es sorgfältig über der Münze mit einem weichen Bleistift. Im 20. Jahrhundert verwendeten und verwenden sehr viele diese Technik zum Schaffen bildkünstlerischer Werke. Eines des schönsten solcher Werke ist die im Jahre 1926 erschienene naturwissenschaftliche Serie von MAX ERNST. Ich wollte aber die Mosaiken dokumentieren. Der auf das weiße Papier verriebene Graphit machte die einzelnen Mosaikstücke sichtbar, aber ich konnte sie nur auf kleinen Oberflächen rekonstruieren. Dann versuchte ich es mit Kohle, mit Walzen und verschiedenen Farben, als wäre das Mosaik der Bildstock, von dem man druckt. Bei den schwarz-weißen Mosaiken erwies sich der Einfall als brauchbar, da sie aus ungefähr gleichgroßen Stücken bestehen, wo aber die Muster detaillierter sind (diese sind meistens bunt), dort sind auch die Mosaikstücken kleiner, so gingen beim ,,Drucken " entweder die kleinen, oder die gröberen Details verloren, abgesehen davon, daß man die Farben nicht sehen konnte und die meisten Balácaer Mosaiken sind doch bunt. Man konnte jedoch die Form des Herzens, des Efeublattes, des Granatapfels gut hervorheben. Beiliegend ist all das auf einigen schwarz-weißen Abdrücken gut zu sehen. Danach folgte die nächste Stufe: wie könnte ich die Mosaikdetails farbentreu wiedergeben. Im Interesse des Zwecks konnte ich nur mit einem ziemlich trivialen, aber in der Verwirklichung sich als sehr langwierig erwiesenen Einfall weiterkommen. Ich legte Pauspapier auf die Mosaiken und kopierte jeden Stein des Musters darauf und dann zeichnete ich die Farben ein. Danach zeichnete ich das Ganze auf Papier um und malte es aus. Selbstverständlich ist auf diese Weise die Genauigkeit und die Farbentreuheit nur annähernd zu erreichen. György Györgydeák Graphiker der Balácaer Ausgrabungen GYÖRGYDEÁK GYÖRGY - K. PALÁGYI SYLVIA: A BALÁCAI MOZAIKOK MOTÍVUMAI