Rainer Pál (szerk.): Ave Beata Regina Gisela (Veszprém, 2000)
veszpuém in öen Aßpaöenzeit N ach der Landnahme, genauer nach der Ansiedlung der Ungarn in Transdanubien ist Veszprém, eine der ältesten Städte Ungarns um die Wende des 1. Jahrtausends am Schnittpunkt wichtiger europäischer Handelswege entstanden, auf einem Gebiet, das zum Besitz der fürstlichen, später königlichen Arpadendynastie geworden ist. Auf den ehemaligen Besitz der Arpaden weisen die bis heute erhalten gebliebenen Ortsnamen hin, die aus den Namen einiger Mitglieder der Herrscherfamilie stammen: Jutas (Sohn des Großfürstes Árpád), Fajsz (Sohn des Großfürsten Jutás), Vászoly (Sohn von Mihály, dem Bruder des Großfürsten Géza, Cousin von König Stephan dem Heiligen, unmittelbarer Vorfahre der Arpaden-Könige nach Stephan). König Stephan der Heilige (997-1038) - nach anderen Quellen schon Großfürst Géza (972-997) - hat hier einen Bischofs- und Komitatsgespanschaftssitz gegründet und durch diese Doppelrolle war das Schicksal der Siedlung schon vor einem Jahrtausend in seinen Grundzügen festgelegt. Die Stadt, zu deren Besitzern zu Beginn der Arpadenzeit noch die Gefolgschaft des Königs, der Königin, des Fürsten und freie Leute bzw. die Veszprémer Kirche zählten, ist bis zum 13-14. Jh. größtenteils in den Besitz des Bischofs und des Domkapitels übergegangen. Obwohl Komitatssitz, hat Veszprém den Rahmen eines Bischofsgutssitzes mit Zügen einer Marktgemeinde niemals überschritten. Wegen der vielen verschiedenen Besitzer mit unterschiedlicher Rechtsstellung, aber zum Teil auch wegen des von der Natur stark geprägten Geländes, reich an Bergen, Hügeln und Tälern, war die mittelalterliche Stadt in locker bebaute Teile - Winkel (lat. angulus, anguli) - geteilt, die gewöhnlich in der Nähe eines kirchlichen Objekts (Pfarrkirche, Kloster) entstanden sind. D er Schloßberg (Várhegy), der auf einem etwa 40 m hohen, 500 m langen und 100-150 m breiten Dolomitfelsen über dem Séd-Bacli („Veszprémer Wasser") liegt, galt als Mittelpunkt der Stadt Veszprém. Zum nördlichen Teil (innere Burg) gehörten die Kapelle St. Georg, der St.Michael-Dom, die Gisela-Kapelle, das Bischofspalast und das gemeinsame Gebäude des Domkapitels; später kamen die Häuser der Chorherren dazu. Im südlichen Teil des Schloßbergs (äußere Burg) wurde die AllerheiligenKirche (spätestens seit 1301 bestehend) errichtet, neben der eine Kollegiatpropstei (die „Kleine Propstei") tätig war. So wurde (seit 1307) die äußere Burg auch Allerheiligen-Burg genannt. Hier können wohl die Wohnhäuser der Wachleute und der Dienerschaft, bzw. Ställe und Wirtschaftsgebäude gestanden haben. Die aus der Zeit der Staatsgründung stammende Erdschanze wurde spätestens bis zum 13. Jh. durch feste Steinmauern ersetzt, es ist aber auch möglich, dass diese anfänglich nur die spätere innere Burg umgeben haben. Die wichtigeren Gebäude der Burg aus der Arpadenzeit: D ie Kapelle St. Georg wurde wahrscheinlich um die Wende des 10-11. Jhs., vor der Errichtung des Doms gebaut. In der Kapelle, die aus einem kreisförmigen Kirchenschiff und einem halbkreisförmigen Chor