S. Lackovits Emőke: Az egyházi esztendő jeles napjai, ünnepi szokásai a bakonyi és Balaton- felvidéki falvakban (Veszprém, 2000)
Festtage des Kirchenjahres, besondere Feiertage und Bräuche
Grunde wurden Weizenkeime in die Kirche getragen und auf den Altar gelegt. Hier wurde die symbolische Segnung der Saat vollzogen. Von den Sakramentalien trug jeder etwas mit sich nach Hause. Auf unsere Bitte hin wurde eine Segnung des Weizens nach alten Sitten in Magyarpolány vorgeführt und auf Zelluloid gebannt. Die Zeremonie beginnt in der Kirche mit einer Litanei, danach wird die Prozession aufgestellt. Vorn werden das mit Blumen geschmückte Kruzifix von zwei Ministranten, und von zwei Mädchen die Kirchenfahnen getragen. Der Pfarrer folgt ihnen, dann die Gläubigen, die Litanei der Allerheiligen singend. Sie suchen das dem Dorf am nächsten liegende Feld auf. Am Rande des Feldes halten sie an. Der Pfarrer liest aus den vier Evangelien vor, wobei er sich in die vier Himmelsrichtungen wendet. Danach wird um Erbarmen gebetet. Damit wollen sie zum Ausdruck bringen, dass sie auf jede Saat die Segnung des Allmächtigen erbitten. Danach segnet der Pfarrer mit dem Symbol des Kreuzes und mit dem Weihwasser die Saat, die seine Gültigkeit für alle Felder hat. Nach der Rückkehr in die Kirche wird mit Te Deum und mit der heiligen Segnung sowie Gesang die Zeremonie beendet. Von dem gesegneten Weizen nimmt jeder ein wenig mit nach Hause, der im Gebetbuch aufbewahrt wird. Noch vor einigen Jahrzehnten wurden die Weizenkörner den Hühnern gegeben, um ihre Gesundheit das ganze Jahr über zu bewahren. Gewöhnlich wurde ein kleiner Kranz gebunden, dieser wurde ans Fenster gehängt und nach dem Trocknen verbrannt. Die Asche wurde auf dem Acker lang verstreut. Am 4. Mai wird der Ehrentag des Heiligen Florian gefeiert. Die Ehrung dieses Heiligen ist seit dem 17. Jahrhundert außer in Ungarn und Polen auch im deutschen Sprachgebiet bekannt. Er lebte im 3-4. Jahrhundert. Er war ein Märtyrer. Um seinen Schutz wurde gegen Feuer gebeten, weil er der Legende nach mit seinem Gebet ein brennendes Haus und sogar eine brennende Stadt hat retten können. Er wird meistens über ein brennendes Haus gebeugt abgebildet, als er Wasser auf das Dach schüttet. In vielen Dörfern wurde für ihn eine Statue errichtet, die jedes Jahr anlässlich seines Ehrentages neu gestrichen oder geweißt wurde. Sein Ehrentag ist in einigen Dörfern ein angenommener Tag, wie unter anderem in Magyarpolány. Dieser Brauch wurde von uns auf Film aufgenommen. Die Statue des Florian steht im Dorf neben der Feuerwehr. Dorthin wurden an seinem Ehrentag körbeweise Blumen getragen, aus denen die Frauen unter Verwendung von 9 verschiedenen Arten von Blumen Ketten flochten und Sträuße banden. Die Statue wird mit Blumengirlanden umrahmt, am Fuße der Statue werden Vasen mit Blumensträußen aufgestellt. Mit den Blumen wird noch die hierhergebrachte Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk geschmückt. Zu solchen Anlässen wird auch ihre Umgebung in Ordnung gebracht. Die Zeremonie zur Ehrung des Heiligen Florian beginnt in der Kirche, wo die Prozession aufgestellt wird. Vorn gehen mit dem blumengeschmückten Kruzifix die Ministranten, dann der Pfarrer, ihm folgen die Feuerwehrleute und schließlich die Gläubigen, die Litanei der Allerheiligen singend. An der Statue folgen Gebete und Gesänge. Singend gehen sie in die Kirche zurück, wo die Ehrung des Heiligen Florian zu Ende geht.