Nagy-L István szerk.: Pápai Múzeumi Értesítő 11. (Pápa, 2006)
Haderő és hadviselés 1809-ben - ÓDOR IMRE: A magyar nemesi felkelés 1809-ben
Die anderen, die sich bei der Heerschau als fähig erwiesen (etwa 32 Tausend) konnten nur auf die Kosten der Wohlhabenden und der Komitats- und Staatskasse dienen. Im Komitat Vas zum Beispiel konnte man von den 2578 kriegsdiensttauglichen Personen 2303 in die Infanterie, 275 in die Reiterei eingliedern. In dem Organisationsstadium der Insurrektion wurden die Komitate über die am 19. Februar festgelegte Verordnung von Franz I. benachrichtigt, deren Wesen darin lag, die Vorbereitung der Insurrektion zu beschleunigen und rekrutieren. Die Organisation des Aufstandes hat die Komitate schwer belastet, da die Insurrektion kein Friedenspersonal hatte, und es mangelte auch an dem Ausrüstungsvorrat. Dadurch wurde die Ausstellung der inzwischen in Kontingenten aufgeteilten Truppeneinheiten besonders erschwert. Palatin Joseph und Fürstprimas Ambrus Károly machten Anfang März eine Agitationsreise, um die Bestrebungen der Komitate zu fördern. Sie wollten erreichen, daß die Komitate - über ihre Pflichten - in erster Linie Reiterei - aufstellen. (Mit gutem Beispiel ging der Primas voran, als er ein Reiterregiment - 900 Reiter - auf eigene Kosten aufstellte) Der Adelsaufstand war im Gegensatz zur öffentlichen Meinung ähnlich wie die Reichsarmee aufgebaut. Kompanie und Schwadron bildeten ein Regiment. Der Aufbau des Insurgenten Regiments bzw. der Bataillone, die Zahl der Offiziere und die Struktur der Stäbe stimmten mit der regulären Armee überein. (Natürlich nur theoretisch, da die Aufstandsarmee mal kleiner, mal größer als vorgeschrieben war.) Das Regiment bzw. das Bataillon wurde mit dem Namen des Komitats aus dem die Mehrheit der Bemannung stammte, und mit einer Nummer gekennzeichnet. Der Bestand des Kavallerieregimenten betrug 1099, des Infanteriebataillons 1216 Männer. Die Reiter wurden in 18 Kavallerieregimenten, die Infanterie in 17 Bataillone eingeordnet. Parallel zu der Truppeneinteilung wurden auch die vier Landesbezirkskommandanturen der Mobilisation organisiert. Die Befehlshaberposten der Regulärenarmee waren diesseits und jenseits der Donau und der Theiß von berühmten Generalen belegt, wie Feldzeugmeister Pál Davidovich, Feldmarschalleutnant Károly Ott, und nach seinem plötzlichen Tod Dániel Mecséry, Feldmarschalleutnant András Hadik und Péter Duka . Die Brigadiers waren Kerekes, Keglevich, Gosztonyi, Andrássy, Meskó, Hertelendy, Splény, und General Vay, die Oberoffiziere, die sich in dem französischen Krieg hervorgehoben haben. In der höheren militärischen Führung spielten exzellente ungarische Offiziere eine führende Rolle, bei manchen Insurgentetntruppen fehlten aber die Offiziere mit Erfahrung und Praxis, so kam es oft vor, daß in dem Offizierskorps auch Adelige zu finden waren, die noch nie beim_Militär dienten. Der schwächste Punkt der Insurrektion war immerhin die Ausrüstung. Der Mangel an Vorräten wurde bald offensichtlich, und dabei konnte nicht einmal die Adresse, die Reklamation und der Diensteifer des Palatins helfen. Die Kleidung und Ausrüstung der Aufständischen war in einer gedruckten Beilage der palatinischen Anordnung ausführlich angegeben. Die Ausrüstung der Insurgenten stimmte mit der Ausrüstung der Kaiserlichen Soldaten überein. Der Infanterist unterscheidet sich von einem regulären Soldaten nur durch das Tragen des Schwertes. Die ausführliche Vorschrift beschäftigte sich auch mit der Frisur. Ein