Ilon Gábor szerk.: Pápai Múzeumi Értesítő 2. (Pápa, 1989)

Tamási Judit: Népies kályhacsempék a nagyvázsonyi Kinizsi-várból

Rekonstruktion und Lokalisierung Da uns über die Form und Struktur der wenigstens vier aus volkstümlichen Kacheln aufgesetzten Öfen bloß kärgliche Angaben zur Verfügung gestanden haben, haben wir - uns auf die archäologischen und ethnographischen Parallelen (Lakitelek, Külsővat, Senkvice, usw.) berufend - angenommen, daß sie aus einem kubischen Feuerraum und einem engeren Oberteil bestanden haben und mit dreieckigen Kranzkacheln abgeschlossen waren. Es ist uns nicht einmal gelungen, diese Öfen innerhalb der Burg zu lokalisieren. Werkstattsfragen und zeitliche Einordnung Die Verzierung von zwei Kacheltypen (Typ 1-2) war direkt, die eines weiteren (Typ 3) indirekt von dem Musterschatz der königlichen Kachelwerkstätten abzuleiten. Von heraldischer Abstammung sind letzten Endes auch die Kacheln mit der DarsteUung des Heiligen Georgs, von denen sich 3 (Typ 9-11), die Löwenkacheln, von denen sich 4 Varianten (Typ 4-7) unterscheiden ließen, weiterhin die Adlerkachel (Typ 8). Mit den am weitesten verbreiteten Georgs- und Löwenkacheln (Typ 4-5, 10-11 und weitere Kacheln ähnüchen Typs von anderen Fundstellen) zeichnet sich der west-, bzw. mitteltransdanubische Kreis von spätmittelalterlichen volkstümlichen Ofenkacheln ab, der wohl auch die Typen 1-3, 12-13 und 16-19 angehört haben. Sie dürften in mehreren Werkstätten mit unterschiedhchen ModeUen und in zahlreichen Varianten hergesteUt worden sein, in dem Typ 7-9, bzw. die Typen 14, 22-24 und die sübergrau gebrannten, unbestimmbaren Bruchstücke Produkte je einer kleineren örtlichen Werkstatt sein müssen. Keine von diesen Werkstätten kann zur Zeit genau lokalisiert werden. Vorderhand muß man sich damit abfinden, daß sie aUe in der gleichen Zeit - wohl am Anfang des 16. Jahrhunderts, aber sicher nicht vor 1480 - entstanden sind. Anschrift des Verfassers: J. Tamási H-1250 Budapest Országos Műemléki Felügyelőség Táncsics M. u. 1.