Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)

Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban

Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6. Wir leben an der Wende des 20. und 21. Jhs. Die Jahrhundertwende, die Jahrtausendwende gel­ten nach vielen Zeichen auch als Epochenwende. In meiner Studie wird angenommen, daß wir gerade eine Epochenwende erleben: dies bedeutet einerseits das Ende einer Epoche, andererseits aber den Anfang einer neuen Epoche. Gislain La fon te ist der Meinung, daß das Ausmaß der Krise, in der wir leben, sowohl in ihrer Intensität als auch in ihrem Umfang die Krisensituation über­trifft, die in anderen Geschichtsepochen auftrat. Unsere Zeitgenossen scheinen sich nachdrücklich von den den traditionellen Werten distanziert zu haben, die die europäische Kultur, die vergangenen Epochen vorwärtsbrachten. Der Sekularismus ist eine eigenartige, bestimmende Erscheinung der Krise. Der Sekularismus ist eine postchristliche, gesellschaftliche Erscheinung. Der Sekularismus läßt sich natürlich ohne die Krise der westlichen Kirche nicht interpretieren. Bei uns in Mittel-Europa, in Ungarn fällt diese Epochenwende mit dem erfreulichen und schmerzhaften Prozess des Systemwechsels zusammen. In der sekularisierten Gesellschaft wurde die Politik zu einer religiösen Erscheinung, zu einem Kult, der ohne jegliche mystische und tran­szendente Dimension existiert. Die Christlichen wurden zu einer der gesellschaftlichen Minderheiten. Die Hinausdrängung der historischen Kirchen aus der politischen Macht kon­servierte einen eigenartigen politischen Katholizismus, der die authentische Übermittlung des Evangeliums in der heutigen ungarischen Gesellschaft erschwert. * Die Krise der Epochenwende betrifft alle Schichten der Gesellschaft, nicht einmal die Dorfgemeinschaft, die Familien oder die Institution des Mönchtums können sich daraus ziehen. Die Klöster können in der heutigen Zeit die diskreten Zeichen für Gottes Land sein, wenn sie unter der Leitung des Abtes und der Regel in einer geschwisterlichen Gemeinschaft leben. Das nochmalige Lesen der heiligen Tradition, die kritische Geschichtsschreibung und zugleich auch die Planung unserer Zukunftsvision können uns vor dem Leid, dem Urteil und vor den instinktiven, bequemen und arroganten Restaurationsversuchen schützen. Die Epochenwende ist die Zeit des Paradigmenwechsels. In der vorliegenden Arbeit wird die Frage untersucht, wer die monastischen Mönche sind, und worin der Paradigmenwechsel zu Beginn einer neuen Epoche besteht. Enikő Szőcs Gazda Die Wirkung der Rosenkranz-Gesellschaften auf das leben eines Dorfes Das Institut der Forschungsprogramme, das im Rahmen der Transsylvanischen Ungarischen Universität Sapientia funktioniert, schrieb im Herbst 1991 ein Forschungsstipendium aus. Ich forsche als dessen Stipendiat die interpersonalen Beziehungen eines Dorfes im Komitat Csík. Die vorliegende Arbeit ist nur als ein Teil der Forschung, bzw. als deren kurze Zusammenfassung zu betrachten. Das geforschte Dorf heißt Csíkdánfalva, ein charakteristischer Dorftyp in Obercsik. Das Dorf bildete einst mit Karcfalva, Jenőfalva und Madaras zusammen die katholische Gemeinde von Nagyboldogasszonyfa, von der sich Dánfalva am Anfang des 20. Jhs. unabhängig machte. Das Dorf hat in unseren Tagen mehr als 3000 Einwohner. Auch aus dieser kurzen Zusammenfassung der Tätigkeit der Rosenkranz-Gesellschaften konnte klar werden, daß die Gesellschaften im Leben des Dorfes eine zentrale Rolle spielen. Sie bilden innerhalb der Dorfgemeinschaft eine Mikrogemeinschaft, oder mit einem soziologischen Ausdruck formuliert, eine gesellschaftliche Gruppe. Nach Anthony Giddens "weist der Begriff der gesellschaftlichen Gruppe auf eine bestimmte Zahl von Individen hin, die regelmäßig miteinander in Kontakt treten. Die Regelmäßigkeit'der Interaktion macht die Teilnehmer zu einer selbständigen Einheit, die meistens über eine umfassende, gesellschaftliche Identität verfugt. Die Mitglieder der Gruppe erwarten voneinander bestimmte Verhaltensformen, was die Außenstehenden nicht betrifft". Diese gruppenformierende Identität ist in unserem Fall das religiöse Erlebnis, konkreter formuliert die Verehrung von Maria, das innige Verhältnis mit der 431

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