Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)
Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban
Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6. Helga Csóka-Jaksa "Ein Gesang für Kirchtag". Aspekte zur Analyse des Volksbüchernachlasses von Sándor Bálint Die Volksbücher als Gattung wurden sowohl von der Literaturwissenschaft als auch von der Völkerkunde vernachlässigt, besonders die religiösen Volksbücher, obwohl zu ihrer Blütezeit, im 18-19. Jh. die an Kirchtagen und in Messen erhältliche Groschenhefte von den Menschen zerlesen wurden. Ein Teil des Volksbüchernachlasses von Sándor Bálint kam noch zu seinen Lebzeiten an die Universität zu Szeged und wird heute in der Unibibliothek bewahrt. In der Sammlung alter Bücher enthalten 590 nummerierte Umschläge die Groschenhefte, ein Umschlag enthält manchmal sogar mehrere Hefte, weil sie bei der Benutzung oft zusammengenäht wurden. Es gibt keine Angaben darüber, wann und bei wem Sándor Bálint diese Kleindruckschriften sammelte, aber das Material ermöglicht eine vielseitige Analyse. Die Welt der aufmerksamkeitserregenden Darstellungen auf der Titelseite ist ganz eigenartig. Mehrere von den Autoren und Herausgebern der Gedichte, die im Heft zu lesen sind, weiden in der Fachliteratur erwähnt. Die Analyse der Gesänge, die den Gedichten zugeordnet sind, ist ebenfalls ein interessanter Aspekt. Ein Teil der Druckereien hatte eine besondere Strategie den Volksbüchern gegenüber. In meiner Studie möchte ich die Bedeutung der Gattung erörtern, und die Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Aspekte und Möglichkeiten der Untersuchung lenken. Mária Marx Göcsejer Leichenwächter Der Ethnologe Imre Szentmihályi fing in den 1960er Jahren an, im Zusammenhang mit zwei handschriftlichen Nachtwachenliedern die verschiedenen Nachtwachentraditionen und die damit verbundenen gegenständlichen Andenken und Abschiedsgesänge in Göcsej zu sammeln. Zwei von den in Nachtwachen vorgetragenen Gesängen und Gebeten interessierten ihn besonders: der Bräutigam- und Brautgesang. Diese im 19. Jh. in Groschenheften erschienenen und landesweit verbreiteten Totenlieder wurden in den Nachtwachen von 6 Dörfern, die von ihm untersucht wurden - an der Totenbahre von jungen Knaben und Mädchen - regelmäßig gesungen. Ihr Text weicht von den Varianten aus dem Komitat Sopron, die im Jahre 1956 von László Lajtha veröffentlicht wurden, gar nicht ab, ihre Melodie unterscheidet sich aber mehr von ihnen. Das bedeutet vor allem, daß die Melodie einfacher, der Rytmus monotoner wurde, und die Biegungen weggelassen wurden. Während des Sammeins ging es auch um die Gebräuche, die sich an die Leichenwache knüpfen. Zwei gegenständliche Andenken, der Schellenstock und der Kreuzzweig waren noch bekannt, aber ihre Bedeutung geriet schon in Vergangenheit. Es ist festzustellen, daß seit der Befreiung, teilweise unter äußerem Druck, aber noch mehr wegen der unvermeidlichen Änderung des dörflichen Lebens, auch dieser Volksbrauch von uns verschwand. László Lukács Der Kult von St Sebastian in Mittel-Transdanubien Um sich von der Pestepidemie zu befreien, legte die Bevölkerung von Szekesfehervar/Stuhlweißenburg im Jahre 1739 zu Ehren von St. Sebastian ein Gelübde auf ewig ab, das mit Fasten, Prozessionen verbunden war. Im Sinne dieses Gelübdes wurde zwischen 173941 die St. Sebastian-Kapelle gebaut, die zwischen 1800 und 1807 zu einer Kirche vergrößert wurde. In Székesfehérvár-Felsőváros wurde der Kirchtag am Sebastian-Tag von jeder Familie begangen. Am Morgen gingen sie festlich angezogen zur Hochmesse, die vom Bischof zelebriert wurde. Es wurde ein Festessen gekocht, wobei die Fleischsuppe, der Braten und die Pfannkuchen unausbleiblich waren. An diesem Tag wurde auf Arbeit verzichtet und die Zeit wurde mit Freunden und Verwandten verbracht. Zum Mittagessen wurden die Verwandten aus Alsóváros, 423