Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)
Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban
Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6. Verwandschaftsnetzes im Leben leichter vorwärtszukommen, und um sich durch die Mitwirkung seiner Patenkinder im Falle seines Todes eine letzte Ehre zu sichern, die die Varsager Gemeinschaft von ihm erwartet. Anita Csokuvits Das Weiterleben einer religiösen Zunfttradition in unseren Tagen - Die Messe der Vácer Fleischer und Metzger Die Problematik des Ursprungs der Zünfte ist in unserer geschichtlichen Literatur eine bis heute umstrittene Frage. Ein Teil der Forscher leitet die Entstehung der Zünfte von den religiösen Gesellschaften ab, aber es wird auch oft gemeint, daß die Formen der schon entstandenen Zünfte als Grundlage für die entstehenden religiösen Gesellschaften dienten. Der Grund von dieser Meinung liegt darin, daß es nicht leicht ist, die mittelalterlichen Zünfte und religiöse Gesellschaften voneinander zu unterscheiden, es gibt nämlich viel Gemeinsames an ihnen. Über das mittelalterliche, gesellschaftliche und zünftlerische Leben von Vác weiß man mangels direkter Quellen nur wenig aber auf Grund unmittelbarer Quellen z. B. archäologischer Funde kann man auf ein blühendes zünftlerisches Leben folgern. Die früheren Rahmen des alltäglichen Lebens wurden während der türkischen Eroberung zerwirrt, ein großer Teil der Kirchen und Altäre fiel den Kriegsereignissen zum Opfer. Auf den nicht eroberten Gebieten wurde die Einheit der religiösen Gesinnung durch die entstehende Reformation aufgelöst. Die katholischen Habsburger, die nach der Verfolgung der Türken an die Macht kamen, hielten es für notwendig, das Leben der Zünfte wiederzuregeln. Auch die Gesellschaften, die im Mittelalter eine so wichtige, religiöse Rolle spielten, bildeten sich wieder, aber sie verloren an ihrer früheren Bedeutung. Von den Mitgliedern der Zünfte wurde erwartet, daß sie körperschaftlich, unter ihrer eigenen Fahne an den Messen, Prozessionen und am Fest ihrer Schutzheiligen teilnehmen, und daß sie nach ihrer vierteljährich veranstalteten Versammlung für ihre lebendigen und toten Zunftsgenossen eine Messe zelebrieren lassen. Die Teilnahme an Messen und Prozessionen war obligatorisch auch für diejenigen, die einer anderen Konfession angehörten. Durch diese Traditonen wurde das Zusammengehörigkeitsgefühl verstärkt. Die Zunft der Vácer Metzger entstand in der Mitte des 18. Jhs., während die selbständige Fleischerzunft relativ spät, 1828 gebildet wurde. Die Metzger hielten jährlich am Festtag ihres Schutzheiligen Johannes des Täufers ihre Kantormesse und außerdem ließen sie zweimal pro Jahr eine Messe für ihre verstorbenen Zunftsgenossen zelebrieren. Die Fleischer hielten vier Zunftversammlungen, bzw. Messen im Jahr. In der städtischen Umgangsprache wird heute nicht mehr zwischen Metzgern und Fleischern unterschieden, so werden die zwei Zünfte im allgemeinen als identisch erwähnt. Die Dignitare der heute noch existierenden Versammlung der Vácer Metzger und Fleischer, die Messen halten läßt, führen den Ursprung ihrer Messe auf Grund der mündlichen Überlieferungen auf 1790 zurück. Demnach wurde vom Bischof eine Verordnung herausgegeben, in der geschrieben stand, die Zünfte sollen an kirchlichen Festtagen unter Fahnen ausmarschieren, und weil die Fahne der Metzger als erste fertig wurde, gehörte die Messe am ersten Sonntag des Jahres ihnen. In der Wirklichkeit hielten die Feischer am ersten kirchlichen Fest des Jahres, am Namenstag von Jesus ihre Kantormesse. Trotz des wirtschaftlichen Verfalls ab die zweite Hälfte des 19. Jhs. bildeten die Zunftsmessen, Prozessionen mit Fahnen auch weiterhin einen organischen Teil des Lebens der Stadt. Im Jahre 1872 wurde es notwendig, daß die Zünfte aufgehoben werden. Die zwei Berufe riefen auch dann ihre eigenen Handwerkerinnungen ins Leben. Die mehrere Jahrhunderte andauernde Separiertheit wurde dank der technischen Entwicklung aufgehoben, im Jahre 1937 wurde nämlich der moderne Schlachthof von Vác aufgebaut. Die Vácer Metzger und Fleischer ließen ihre Interessen von dem 417