Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6/II. Konferencia Pápán, 2002. június (Veszprém, 2004)

Napjaink vallásgyakorlata, vallásossága. Szakralizáció, deszakralizáció. Szórványosodás, szórványhelyzet, népesedési kérdések - S. Lackovits Emőke: Lélekszám csökkenés és szórványosodás Veszprém megyében, a Bakony és a Balaton-felvidék reformátusok lakta falvaiban

Népi vallásosság a Kárpát-medencében 6. darstellte. In den Quellen werden noch eine Bildkolumne und mehrere Kreuze aus Holz erwähnt. Mit Hilfe der Visitationsprotokolle und der Aufzeichnungen von Priestern kann man ein Bild davon erhalten, wie die obigen Dokumente von der katholischen Gemeinde Hédervárs gebraucht wurden. Die Quellen informieren über die Messenordnung der Kirchen und Kapellen, über die Schwurmessen der Weber- und Müllerzunft, über die Kirchtage und andere Feiertage und die damit verbundenen Gebräuche, von denen diejenigen hervorgehoben werden müssen, die mit dem Allerseelentag und den Prozessionen (jährlich wurden zwei sakramentale Prozessionen und vier ohne das Allerheiligste gehalten) verknüpft sind. Letztere waren die represäntativsten Gelegenheiten der barocken Religiosität, an denen alle gesellschaftlichen Schichten von Hédervár beteiligt waren. Auch die gesellschaftliche Hierarchie spielte eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Platzes für die Stationen, die anläßlich des Fronleichnamsfestes aufgestellt wurden: die pro­visorischen Kapellen wurden vor dem Schloß des Gutsherrn, vor den Häusern der Vögte und der angesehenen Bürger aufgestellt. Der in den Prozessionen eingenommene Platz und die dabei getragenen Fahnen bedeuteten eine Prestigefrage für die Zünfte: die Quellen berichten auch über den damit verbundenen Wettstreit. Im religiösen Leben der Hédervárer spielte die 1695 von Teréz Viczay gegründete Agónia Christi Confraternitaet eine wichtige Rolle. Ihre aus fünf Punkten bestehende Regelung verschaffte solche Rahmen für die individulle und gruppenweise Ausübung der Religion, die von einem jeden eingehalten werden konnten. Diese fromme Gemeinschaft trug auch zur Erhöhung des Glanzes der Religionsausübung bei: sie ließen für ihre Mitglieder Messen lesen, schmückten die Altäre und hielten Prozessionen. Katalin Olosz Österlicher Flurumgang (Suche nach Christus) in Sze'kelyudvarhely/Oderhellen am Ende des 19. und Anfang des 20. Jhs. Der östliche Flurumgang in Oderhellen wurde im Jahre 1907 von Aladár T. Pálffy im heimatskundlichen und touristischen Blatt "Siebenbürgen" veröffentlicht. Diese Schrift wurde von Sándor Bálint für die Völkerkunde entdeckt, die diese Volkssitte, die in Siebenbürgen nur in Oderhellen auffindbar war, auch heute noch in Evidenz hält. Ich fand das Manuskript von Lajos Rucsinszky mit dem Titel "Östlicher Flurumgang oder die Suche nach Christus in Oderhellen" in der Ethnologischen Datensammlung des Museums für Völkerkunde. Dieses Manuskript zeichnet ebenfalls den mit dem Thema im Zusammenhang ste­henden Gebrauch auf. Die Aufzeichnung wurde bisher nicht veröffentlicht und mit deren Publikation versuchte ich, diese Lücke zu füllen. Lajos Rucsinszky war 1874-1887 als Lehrer an der Oberrealschule in Oberhellen angestellt, in dieser Periode kann er seine Beobachtungen gemacht haben, obwohl er sie erst später aufzeich­nete. So gilt diese als die früheste Aufzeichnung des im Titel genannten Gebrauchs. Das Wesen des Gebrauchs in der Formulierung von Sándor Bálint: Es ist ein landesweit auffind­barer Gebrauch, am Ostermorgen nach Christus zu suchen, was eine laiisch gewordene Spur des Auferstehungsmisteriums ist. In Oderhellen machten sich die Zünfte auf, um nach Christus zu suchen, die Fahnen wurden von den Zunftmeistern selbst getragen. Der Reiterzug machte sich in der Früh mit Waffen auf den Weg, um Christus zu suchen, dessen Skulptur zuvor in der Weizensaat versteckt worden war, und die gefunden werden mußte. Der Finder brachte glücklich die Skulptur in Begleitung der Reiter, die man Soldaten von Christus nannte. Am Rande der Stadt steht die Kapelle von Christus, der Zug bezog dort ein Lager. Die Vorbegrüßer wurden in die Stadt geschickt, die meldeten, daß Christus gefunden wurde, die Prozession kann ihm entgegengehen. Die Vorbegrüßer kamen mit dem Richter an der Spitze zurück, nach ihnen kam die Prozession Psalmen singend. Die Fahnen wurden vor der Skulptur von Christus gesenkt, die Soldaten von Christus gaben Salvenfeuer ab, und der Aufzug machte sich bei der großen Schießerei auf den Weg in die Stadt. Vor den Kreuzen 413

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