Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee Die mittelalterliche Tradition der Suche nach Jesus hat früh am Ostersonntag aufgelebt, als sich die Gläubigen im Friedhof versammelten und in Begleitung einer Blaskapelle in die Kirche marschierten. Zur Fronleichnamprozession wurden von verschiedenen Familien 3-4 Zelte aufgeschlagen. Der ins Zelt gestellte Blumenstrauß und die zum Schmücken ver­wendeten Blumen wurden nach Hause gebracht, um die Sorgen abzuwehren. Die Weihgelübdenfeiern der Katholiken on Elek seit der Neusiedlung, bzw. seit der Pestepidemie im Jahre 1739 sind der 20. Januar, der Tag von St. Fabian und Sebastian, und 4. Mai, der Tag von St. Florian. An diesen Tagen ließ man Messen mit Gesang zelebrieren, samstags wurden vor dem Sonnenuntergang Gelübdelitaneien gehalten. Der Kirchtag ist der Tag von Maria Heimsuchung, zu dem auch aus den herum­liegenden Dörfern Pilger kamen. Bis 1919 besuchten die Wallfahrer von Elek auch den berühmten Kirchtag von Radna. Neben den kirchlichen Festen wurden auch die Tage von St. Joseph, St. Anna und Joachim, St. Anton, St. Rókus, St. Notburga und St. Wendelin gefeiert. Am Himmelfahrtstag wurden Blumen geweiht, die man nach Hause brachte, um die Sorgen abzuwehren. An mehreren Stellen des Ortes wurden Kreuze von opferbereiten Familien aufgestellt, das im Jahre 1739 aufgestellte Strifler-Kreuz steht auch heute noch. Agnes Nagy Abonyi, Völkerkundenforscherin (Lenta): Marientöchter in Bácska (Batschka) und Bánság (Banat) In der ungarischen geschichtlichen Tradition und in den religiösen Traditionen ver­wurzelte sich der Marienkult sehr tief. Vom Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichte das Vereinsleben auf religiöser Grundlage die Gründung der Marientöchter­Gesellschaften. Mit diesen Gesellschaften sind die sog. tragbaren Marienstandbilder verknüpft, die sowohl in den ungarischen als auch in den deutschen katholischen Gesellschaften von Bácska und Bánát zu finden sind. Die Marientöchter waren beachtliche Teilnehmer der kirchlichen Feste. Von Ostern bis zum Sonntag von König Christus haben sie die tragbare Marienfigur in den Prozessionen auf der Schulter getragen. In einigen Ortschaften von Bácska und Bánát ist das auch noch heute eine Tradition in der Prozession am Palmsonntag, zu Ostern und zum Fronleichnam. Da werden die Figuren mit Blumen geschmückt, an manchen Orten werden sie sogar angezogen. Natürlich sind diese Figuren in den einzelnen Gemeinschaften nicht gleich, sie sind die Abbilder von verschiedenen kirchlichen Statuen. An kleineren Orten wurde diese Tradition noch mehr aufbewahrt. In den größeren Dörfern wurde dagegen statt der Figur nur die Marienkrone getragen. Die Marientöchter-Gesellschaften wurden meist von einer alten, religiösen Frau, meistens von einer Witwe geführt. Ihre Aufgabe war die Organisierung und Registrierung der Gruppe. Die Mitglieder der Gesellschaft waren solche Mädchen, die schon nach der Erstkommunion waren und regelmäßig in die Kirche gingen. Sie sind bis zu ihrer Eheschließung Mitglieder geblieben. Sie trugen weiße Kleider, ein auf der Schulter gekreuztes Band, eine Marienmedaille um den Hals. Die Tracht der Ungarn und der Deutschen hat aber Unterschiede aufgewiesen. 421

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