Népi vallásosság a Kárpát-medencében 5/II. Konferencia Pápán, 1999. június 22-24. (Veszprém, 2001)

Rezümé

Resümee (aufgrund Schätzungen). Wenn wir die Bevölkerungszahl von 5500 aus dem Jahre 1982 in Acht nehmen, betragen die 3000 Reformierten heute kaum mehr als die Hälfte der Samtbevölkerungszahl. Offenbar spielte dabei die kommunistisch-ateis­tische Propaganda eine große Rolle. Die sonderbaren Traditionen von Nagydobrony zogen schon früher die Völkerkundenforscher an. Bartok Béla sammelte hier Volkslieder, sogar Sprachwissenschafder und Soziographen kamen hierher. Das Sammeln der an religiöse Feiern knüpfenden Traditionen und überhaupt die Beschäftigung mit dem religiösen Leben wurden von den Behörden strengst verboten. Erst die vor einigen Jahren begonnene politische Entspannung ermöglichte die Beschäftigung mit solchen Bereichen. Im Jahre 1989 hat die Kirchliche Volkskundliche Sektion des Kollegiums der Reformierten Doktoren der Theologie die Aufgabe auf sich genommen, die Beziehung der reformierten Ungarn zum Glauben und zur Kirche im Kreis der reformierten Ungarn über die Grenzen, so auch in den Karpaten/in der Karpaten­Ukraine zu untersuchen. Man wollte die Tatsache beweisen, dass die Religion in be­stimmten geschichtlichen Situationen - z. B. Minderheitenschicksaal - die Ausdrucksform des nationalen Identitätsbewusstseins und das einzige, letzte Gebiet der muttersprachlichen Kultur ist. In der Beschreibung der Kirchen der Gemeinde (III.) bekommen wir ein beispiel­gebendes Bild über die Liebe der Gemeinde zu ihrer Kirche und zu ihrem Gotteshaus und über ihren unerschütterlichen Glauben an Gott. Die sowjetische Macht hat die kirchlichen Gebäude verstaatlicht.. Die Macht vermietete die Kirche an die Gemeinde zum Zweck der Gottesdienste. Im Abschnitt mit dem Titel „Religiöses Leben, religiöse Traditionen" (IV.) beschreibt der Verfasser zuerst das Bestehen auf die Kirche (IV/1). Die zu Weihnachten 1808 neu eingeweihte Kirche fasste die Gemeinde natürlich nicht. Die Einweihung wurde vom Nótárius des Tractus Rev. Liszkai Samuel, dem ehemaligen Prediger von Bez_ gehalten. Dem Volk, das keinen Platz in der Kirche hatte, predigten im Garten der Kirche Kása Dániel damaliger Prediger von Csomornya und Kórocky Pál Prediger von Aggtelek. Die Kirche bewährte sich also schon zur Zeit ihres Baus als schmal für die Gemeinde. Während die Kirche gebaut wurde, wuchs die Gemeinde schnell an. Bald bewährte sich die Kirche als schmal für die ihre Kirche liebende und das Wort begehrende Gemeinde. Sie nahm die einladenden Worte an, die von den kirchen­bauenden Ahnen an die Kantorei über dem Eingang befestigt wurden: „Kommt meine Söhne, gebt auf meine Worte acht, ich bringe Euch die Angst Gottes bei." (Psalm 34,12 ) Miklós Stefan, ehemaliger Hilfsprediger erinnert sich an die zur Kirche gehenden Dobronyer folgenderweise: „Wir ergötzen uns an den Menschengruppen in der Kirche. Hier kann man sich wirklich, im wördichen Sinne des Wortes ergötzen. Die charakteristische alte Volkstracht, mit der sich die guten Leute von Nagydobrony besonders am Sonntag schmückten, übt eine wunderschöne, mächtige Wirkung auf den Zuschauer aus, der das zum ersten Mal sieht. Die Männer kommen in Stiefeln, in verschnürten Mänteln, die Burschen in runden Hüten mit Rosmarin, die Frauen in Leibchen mit kurzem Armel, die Mädchen in buntartigen Röcken mit vielen Unterröcken, mit Tulpenmuster an ihren Stiefelabsätzen. Ein herrlicher Anblick." Ein anderer Hilfsprediger von Dobrony stellte Anfang der 1940er Jahre folgendes 412

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