K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2005/9. (Veszprém, 2005)

BUOCZ, TERÉZIA: Die in Zsennye (Bez. Vas, Ungarn) aufgeschlossene Villa der Römerzeit

Der Rest eines solchen polychrom Mosaiks mit Kreismuster kommt auch aus Savaria, das im Lapidarium des Savaria Museums zu sehen ist. 15 Schon im 2. Jahrhundert wurden die Böden polychrom gestaltet. In unserem Fall ist das Mosaik der Villa in Zsennye schwarz, weiss und nur die Zentralen Rosetten sind grün. Da das Kreismuster im Quadrat einen Runden-Effekt erwäckt, und im Zentrum öfters Medusen gezeichnet werden, denken mehrere an Schild. In Gallien kam es vor, dass auf den Mosaiken neben den Schild auch andere Waffenattribute gezeichnet wurden. 16 . Im Falle der Villa in Zsennye können wir aber die Kreismuster als stilisierte Lothusblumen betrachten. Der Gesamteindruck der in den konzentrischen Kreisen radial verteilte, mit den Spitzen nach aussen wachsenden Dreiecke zeichnen die Blätter Lothuspflanzen. Das Lothus bzw. Blumenmotiv zeigt späthellenischtische Nachwirkung. Nach Meinung einiger ist das mit Kriegszug von Alexander des Grossen im Zusammenhang, nach Meinung anderer kam das wegen Einfluss von Egypten zustande 17 . Die Komposition aus konzentrischen Dreieckskreisen tritt als Einzelmotiv in quadratischen Feldern seit dem 1. Jahrhundert auf und könnte nach M. Donderer in Norditalien entstanden sein. 18 In den Zentrum geschlossenen, mit Rosetten geschmückten stilisierten Lothus­motive finden wir in Aquileia 19 , Barcola 20 , Cividale 21 , Mosaiken von Pompeii 22 . Auf einen Mosaik in Cividale seinem Zentrum ist ein Pelta-motiv. 23 Die Pelten, ein seit augusteischer Zeit gebräuchliches Ornament. Die verbleibenden Zwickel zwischen Quadrat und Kreis füllen in allen italischen Beispielen blättrige Äste oder Ranken aus. Das Gefäss wie auch Blütenornamente sind auf die flavische Zeit charakteristisch. Aber ein zeitlicher Ansatz dürften gegen Ende des 1. Jhs. oder zu Beginn des 2. Jhs. empfohlen wird. 24 Auf dem Mosaik von Zsennye Vierblattrosetten füllt das Hauptfeld. Im Zentrum sind Peltamotiven zwischen den vier Blättern der Rosette. Die Analogien finden wir auf den Mosaiken Aquileias 25 , und Altinos. Das Peltamotiv sehen wir in Pompeii nicht als selbständige, sondern als zusätzlichen Schmuck. Wahrscheinlich sind dort als stilisierte Kombination eines sehr alten Motivs aus Papyrus- und Lilienblüte zu verstehen. 26 „Für diese Interpretation spricht auch die vermutete Herkunft der Komposition aus Alexandria". 27 Die linear stilisierten Motive mit den gegenüberstehenden Voluten finden wir in Este 28 , in Pompeii 29 , in Herculaneum 30 und Ostia 31 . Die Länge des Mosaiks und im Rechteckfeld gezeichnete stilisierte, linearen Schmückungsteile stimmen ganz mit den Mustern (Volutas und stilisierte Blätter) des Mosaiks aus Zsennye ein. In anderer Verteilung aber mit ärmlichen Volutas-Motiven geschmückten Mosaik finden wir in der Villa-Hadriani 32 . Auf den Mosaiken in Aquileia 33 , in Barcola 34 , in Cividale 35 , in Este 36 ergeben die Steine der weissen äusseren Randes auch quere bzw. einander durchquerende Reihen. Der schwarz-weisse Bordűr des Quadrats stimmt auch ein. Seine Zeit sind Ende 1. Jhs. -Anfang 2. Jhs. Die Analogie der Bordüre von unserem Mosaiks finden wir in Aquileia meistens. Die geschmüchten Felder werden vom schmalen Bordűr umgrenzt, für die frühen Mosaiken üblich ist. Das Quadrat, das Kreismuster, der geschmückte Rechteck

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