K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2005/9. (Veszprém, 2005)

KAPOSVÁRI, JÓZSEF - LŐRENTEI, TAMÁS: Was sieht ein Drachenflieger neben einer archäologischen Ausgrabung?

JÓZSEF KAPOSVÁRI - TAMÁS LŐRENTEI WAS SIEHT EIN DRACHENFLIEGER NEBEN EINER ARCHÄOLOGISCHEN AUSGRABUNG? Wir vermuten, dass wir die einzigen sind, die an der Tagung einen Vortrag halten dürfen, ohne etwas von der Archäologie zu verstehen. Wir beide verstehen manches von einigen Naturwissenschaften, von einigen Disziplinen der Technik. Vor allem - weshalb wir heute da sind - können wir mit motorisiertem Drachen fliegen, und von oben mit offenen Augen umschauen, fotografieren. Wir waren am 24. Mai 2003 mit unserem Ultraleichtflieger unterwegs. Wir waren auf der Spur von „Wunden der Landschaft" und illegale Mülldeponien. Um solche Funde dokumentieren zu können, hatten wir auch eine Kleinbildkamera dabei. J. Kaposvári hatte das Ruder im Hand, ich, T. Lőrentei selbst bediente die Kamera. Es gab leider viel zu fotografieren. Der Film musste zweimal getauscht werden. Wenn man ständig durch den Sucher die Landschaft beobachtet, während der Drachen dreidimensional in verschiedenen Kurven fliegt, darf man nicht staunen, dass es übel wird. Gerade das war der Fall, als J. Kaposvári vorschlug über Baláca zum Flugplatz zu fliegen. Er war schon seit lange von Baláca begeistert, er hatte schon als Student an der Ausgrabung gearbeitet. Die Richtung war mir egal, mein einziger Wunsch war zu landen oder mindestens geradeaus fliegen. So sind wir Baláca angenähert in etwa 150-200 m Höhe über der Landschaft. Es war schon spät Nachmittag, die Sonne schien etwas seitlich von hinten. Meine einzige Beschäftigung war die Augen vorne an den Horizont zu hängen um meine Inneren zu beruhigen. So entdeckte ich geradlinige Gebilde auf eim Getreidefeld. Unsere erste Frage war, ob die schon bekannt sind. Wir waren sofort einig, dass wir alles fotografieren werden. Wir verringerten unsere Höhe, und da fing es wieder mit Sucher und Kurvenfliegen an! Wir hatten diese Gegend in den letzten 10 Jahren mindestens 50-mal überflogen, und nichts war aufgefallen. Was waren die besonderen Umstände an diesem Tag? Das ganze Jahr war dürr. Das Getreide war noch stark an Wachsen, es brauchte Nässe. Wo die Erdschicht zu dünn ist, kann sie augenscheinlich wenig Wasser speichern, die Pflanzen wachsen hier langsamer. Auf dem Boden stehend sah man fast nichts von diesem Unterschied. Um die Spuren zu betreten mussten wir solche Anhaltspunkte suchen, die sowohl an den entwickelten Fotos als auch in der Wirklichkeit merkbar waren, und mit Hilfe der Aufnahmen navigierten uns in die Spuren. Das Getreide war in den Spuren tatsächlich weniger hoch gewachsen. Ich kann es mir vorstellen, dass diese Linien auch von der Höhe des Mähdrescher-Fahrers nur als ärgerliche Fehler der Saat erscheinen. Man brauchte einen höheren Blickpunkt sie richtig warzunehmen. Wir überflogen die Gegend später wieder. Wir suchten die entdeckten Spuren, aber nach der Ernte war wieder kaum etwas an der Stelle zu sehen. Wir entdeckten aber

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