K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2004/8. (Veszprém, 2004)
ALFÖLDY, GÉZA: Die Inschriften des Hügelgrabes von Baláca - A balacai halomsír feliratai
es überhaupt keinen Anlass, zumal auf dem einschlägigen, rings herum gebrochenen Fragment nach dem E nur eine senkrechte Haste vorhanden ist (siehe G 21). Ebenso willkürlich ist die Ergänzung des Cognomens in der 2. Zeile aus sieben Fragmenten, von denen kein einziges direkt an ein anderes passt und die z. T. nur die Reste nicht eindeutig identifizierbarer Buchstaben enthalten. Auch für die Wiederherstellung des Namens Retonia gibt es keine Anhaltspunkte (siehe zur Inschrift VIII und unter G 29 zur Einordnung des R vom Anfang dieses angeblichen Namens). Der Name Avono kann kaum je existiert haben (siehe unter IV). Nicht zuletzt scheitert die von Fitz vorgeschlagene Rekonstruktion daran, dass er die Existenz des bisher nur von Ertel richtig angegebenen rechten Randes auf dem Fragment G 13 übersah. Die Nomenklaturteile [TL CJL TL f. standen somit nicht am Anfang, sondern am Ende der Zeile, und das völlig verschwundene Cognomen dieses Dedikanten muss sich am Anfang der nächsten Zeile befunden haben. Zwischen der Anfangszeile der Inschrift mit dem Namen des Verstorbenen und des am Schluss erwähnten Dedikanten, in dem am ehesten ein Sohn des Empfängers des Altars zu erblicken ist, dürften drei Zeilen fehlen. Möglicherweise wurden dort zuerst Rangtitel des Verstorbenen, danach etwa seine Ehefrau als erste Dedikantin genannt. Der Aufstellungsplatz des Altars mit der anscheinend sechszeiligen Inschrift befand sich wohl auf der Nordostseite des Tümulus, wo die Fragmente G 12 und 13 zutage gekommen sind. Das Bruchstück G 11 dürfte bei der Zerstörung des Altars in den „Sammelbereich" von Fragmenten auf der Nordseite des Tumulus gelangt sein. VI. Inschrift des TL Claudius (?) TL f. [—] G 14) Abb. 17 und 59. Nr. 656. Oben Beginn des Profils, rechts ein ganz kleines Stück des erhaltenen Randes. (19) x (9) x (4) cm. BH 6,5 cm. Abstand zwischen dem oberen Rahmen und der 1. Zeile 2,5 cm; unter dieser ist noch eine ungefähr 3,5 cm hohe unbeschriftete Fläche vorhanden. Erhalten ist nur TI vom Ende der 1. Zeile. Gef. südlich vom Tumulus, Feld 95. [—] TI [Ti(berio) Claudio] Ti(berii) [f(ilio) -] ERTEL 1996. 143; FITZ 1996. 224 Nr. 7 und 1998. 108 f. Nr. 7 mit 121 Abb. 5,7; ERTEL, Zeichnung in: PALÁGYI 1997. 17 Abb. 8,11. Unter Einbeziehung anderer Fragmente rekonstruierte Fitz folgende Nomenklatur: Va[ler]i[ae[ TL / fi(liae) [—[. Zumindest das Bruchstück, auf dem die Buchstaben VA zu erkennen sind (Inschrift IX, Fragment G 20), dürfte jedoch nicht zu derselben Inschrift gehören wie das hier behandelte Fragment. Es ist nämlich kaum anzunehmen, dass der Vater der Valeria (?), einer in die Familie der Claudier von Baláca eingeheirateten Frau, das gleiche Praenomen trug wie die TL Claudii. Das ist auch deshalb recht unwahrscheinlich, weil das Praenomen Tiberius außer bei den vielen Claudiern, deren Bürgerrecht auf die Kaiser Claudius und Nero zurückging,