K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2004/8. (Veszprém, 2004)
ALFÖLDY, GÉZA: Die Inschriften des Hügelgrabes von Baláca - A balacai halomsír feliratai
und das von Fitz hier rekonstruierte, sonst unbekannte und merkwürdig klingende Cognomen Patinas ist höchst verdächtig (siehe zur Inschrift II). Einigermaßen gesichert ist also nur der oben angeführte Text, 30 für den ein ungefähr 70 cm breites Inschriftfeld vorausgesetzt werden müsste. Das Fragment G 10 setzte Fitz mit dem Bruchstück G 46 in Verbindung und ergänzte in der oberen Zeile Avono als ein Cognomen im Nominativ. Nach ihm hätten wir es mit einem Teil der hiesigen Inschrift III zu tun. Die Existenz des sonst nirgends belegten Namens Avono mit seiner ganz ungewöhnlichen Bildungsform dürfte jedoch nicht vorausgesetzt werden. 31 Vielleicht könnten wir an die Formel [omnibus h]ono [ribus functoj denken, die in der Inschrift I bezeugt ist. Eine solche Formel müsste sich allerdings eher auf den Verstorbenen als auf den Dedikanten beziehen; dessen Name wäre aber hier, vor dem von Fitz so gut wie sicher richtig verstandenen Wort avo in der nächsten Zeile, zu erwarten. Deshalb sollten wir hier eher die Ergänzung des häufigen Cognomens Honoratusl Honor ata in Betracht ziehen, 32 zumal dieses Cognomen in Femininform und zusammen mit ihm das Cognomen Honoratiana mit einiger Wahrscheinlichkeit auch in der Inschrift VII ergänzt werden können. Für die Verbindung der beiden Fragmente, die ungefähr 15 m voneinander entfernt gefunden wurden, könnte die Überlegung den Ausgangspunkt geben, dass das Bruchstück G 10 mit der Höhe seiner Buchstaben, mit dem Zeilenabstand und mit der Widmung avo zu keinem der uns bekannten Altäre passt. Die beiden Fragmente könnten etwa so aneinander gefügt werden, dass die obere Zeile des unteren Fragmentes als die 6. Zeile der insgesamt aus sieben Zeilen bestehenden Inschrift anzunehmen ist. In der langen Lücke davor wären - nach dem Cognomen des Verstorbenen in der 2. Zeile - zuerst vielleicht ein Rangtitel von diesem, dann aber wohl die Namen anderer Dedikanten, möglicherweise der Eltern der an der letzten Stelle genannten Dedikantin, einzufügen. Im Falle der Zusammengehörigkeit der beiden Bruchstücke könnten wir davon ausgehen, dass das Bruchstück G 9 unweit der Stelle auf der Ostseite des Tumulus ans Tageslicht kam, wo der Altar gestanden hatte, während das Fragment G 10 nach der Zerschlagung des Monuments an die Sammelstelle von Bruchstücken nördlich des Tumulus gebracht wurde. V Inschrift des TL Claudius TL f. [—] G 11) Abb. 14 und 58. Nr. 1275. Oben Beginn des Profils (Typ: Ertel II oder III), links vorhandener Rand. (15) x (7) x (17,5) cm. Erhalten ist die linke obere Endung eines T (erhaltene Länge der Querhaste: 2,5 cm); der Buchstabe dürfte um die 7 cm hoch gewesen sein. Abstand zwischen dem Profil und dem Buchstaben 2,5 cm. Gef. nordöstlich vom Tumulus, Feld 33. ERTEL 1996. 88 und 144, FITZ 1996. 218-221 Nr. 4 und 1998. 104-106 Nr. 4 mit 119 Abb. 3,4; ERTEL, Zeichnung in: PALÁGYI 1997. 21 Abb. 12,4. G 12) Abb. 15 und 58. Nr. 1072 und 1074. Aus zwei Teilen zusammengesetzt. Oben Beginn des Profils (Typ: Ertel III?). (11) x (25,5) x (6) cm. Die in der Mitte quer abgebrochenen Buchstaben waren ungefähr 7 cm hoch. Abstand zwischen dem Profil und