K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2004/8. (Veszprém, 2004)

ALFÖLDY, GÉZA: Die Inschriften des Hügelgrabes von Baláca - A balacai halomsír feliratai

4,5 cm zwischen den Zeilen 1-2 und 2-3, 4 cm zwischen den Zeilen 3 und 4. Interpunktionen in Form nach unten gekehrter Dreiecke. Erhalten sind insgesamt 16 Buchstaben. Gef. nördlich vom Tumulus, in den Profilwänden 35/36 und 36/37 bzw. ungefähr 15 m südlich davon am südlichen Ende des nördlichen Suchgrabens (Nr. 180). [--] APRI [— ]OL°CL°S° [—] FVNCT [—]RN (vac. 2) [Ti(berio) Claudio Ti(berii) f(ilio)] Apri­[li eq(uiti) R(omano) (?) dec(urioni) (?) cjol(oniae) Cl(audiae) S(avariae) fomnib(us) honor ( ibus )] funct(o ) [in mun(icipio ) Ael(io) CaJrn ( unto ) ERTEL 1996. 87 und 142 f.; FITZ 1996. 213 f. Nr. 1 und 1998. 99 f. Nr. 1 mit 118 Abb. 2,1; ERTEL, Zeichnung in: PALÁGYI 1997. 19 Abb. 10,3. Fitz ergänzt [TL Claudio TL f.J Apri / [eq. R. dec. c]ol. Cl. S. I [om. hon. perjfunct. / [col. Sept. Ca]rn. / ?. Wenn das Cognomen Apri wäre, so stünde es im Genitiv; für eine Ergänzung [TL Claudio TL Cl] Apri / [f. —] usw. gibt es keine Anhaltspunkte. Der hier mit ziemlicher Sicherheit zu ergänzende Name Április™ war überall, auch in Pannonién, verbreitet. 19 Zur Worttrennung Apri/[Ii] vgl. u. a. die Inschrift II mit der ähnlichen Trennung [V]icto/[rino] oder vielleicht [V]icto/[ri]. 20 Die Rangtitel in Z. 2 könnten am ehesten wohl in der Form [eq(uiti) R(omano) dec(urioni)] ergänzt werden, denkbar wäre aber z. B. auch die Rekonstruktion [Hvir(o) i(ure) d(icundo)] o. ä. In Z. 3 wäre die von Fitz empfohlene Abkürzung om. für omnibus sehr ungewöhnlich; das üblicherweise gebrauchte Partizip in dieser Formel ist nicht perfunctus (gelegentlich ebenfalls bezeugt), sondern functus. 21 Die Schriftform und die nach den Inschriften anderer Grabaltäre anzunehmende Angabe der Filiation sprechen dagegen, dass das Monument frühestens an das Ende des 2. Jahrhunderts gehört, was aus der Erwähnung der colonia Septimia Carnuntum in der 4. Zeile folgen müsste; offenbar ist hier der Name des municipium Aelium Carnuntum zu ergänzen wie auch im Widmungstext des Altars III. Demnach ist die Inschrift in den Zeitraum zwischen der Regierungszeit Hadrians, vielleicht dem Jahr 124, und 194 zu datieren. 22 Die Breite des Mittelteiles dieses Altars müsste nach der hier vorgeschlagenen Rekonstruktion ungefähr 95 cm betragen haben und war damit deutlich breiter als die meisten anderen Altäre (Fitz kommt auf ca. 76-78 cm.). Die für die Zeilen 1 und 4 als sicher anzusehenden Ergänzungen ergeben diesen Schluss in zwingender Weise. Die ungewöhnliche Breite des Altars lässt sich dadurch erklären, dass die lange Ragtitulatur des Verstorbenen, die nicht weniger als drei Zeilen füllte, ein größeres Inschriftfeld als in anderen Fällen erforderlich machte. Darauf nahm man offen­sichtlich bereits bei der Anfertigung des Altars Rücksicht.

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