K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 2001/6. (Veszprém, 2001)
K. PALÁGYI SYLVIA: Előzetes jelentés a balácai villagazdaság III-as és XIV-es épületének feltárásáról
VORBERICHTE ÜBER DIE FREILEGUNG DER GEBÄUDE III. UND XIV. DES GUTSHOFES VON BALÁCA Zur Zeit der Eröffnung des über das Hauptgebäude (I.) errichteten Schutzgebäudes im Jahre 1984 liefen noch die Freilegungen des Gebäudes II. und X. Nachdem die Nemesvámoser Landwirtschaftliche Genossenshaft „Csopak-tája" im Sinne einer mündlichen Vereinbarung mit dem Veszprémer Museum gegen Austauschfeld auf die Bebauung der Felder östlich vom Hauptgebäude verzichtete, konnten wir die Forschung in östlicher Richtung fortsetzen. Das ist das Gelände, wo Gyula Rhé zwischen 1906-1926 infolge seiner Forschungen mehrere Gebäude (III., IV, V) entdeckt hat und auch den Großteil der östlichen Umfassungsmauer des Gutshofes abzeichnete. Die stärkeren und in der Nähe des östlichen Gartens des Hauptgebäudes schwächeren Mauerindikationen der geophysikalischen Messungen im Jahre 1984 ließen östlich (süd-östlich) vom von Gy. Rhé bestimmten Gebäude III. weitere Mauern und Gebäude vermuten. 1 Teils zur Bestätigung der Messungen, teils zwecks Verbreitung der Ausgrabungen und Erweiterung des Ruiengartens begannen wir im Jahre 1991 die Freilegung des Gebäudes XIV und im Jahre 1993 die des Gebäudes III. 2 Obwohl die volle Restauration und Aufarbeitung des Fundemateials noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird, halten wir es für votwendig, einen Vorbericht über die im Laufe der Ausgrabungen erhaltenen Informationen und über den Grundriß zu publizieren. Gebäude III. Im Vergleich zum Grundriß von Gy. Rhé aus dem Jahre 1912 17 ist das Gebäude III. wesentlich grösser und besteht nicht aus zwei, sondern insgessamt aus vier Räumen. Die Grundfläche beträgt 23,2 x 17,2 m. An die drei mit Terrazzofußboden bedeckten Räumen verschiedener Grösse hat man im Norden einen vierten Raum angebaut, um die Wände im Westen mehr, im Osten etwas weniger zurückzulegen im Vergleich zur westlichen bzw. östlichen Wandfläche. Die Teilungswände zwischen den ersten drei Räumen sind mit der Hauptmauer nicht verbunden, sie sind etwas schmäler. Die Dicke der Wände in der Vorhalle ist dieselbe, wie bei den Teilungswänden. Die Gebäudemauern wurden etwas tiefer, die Vorhalle etwas höher in eine Schichte fundamentiert, die auch Eisenlegierungen enthielt und wahrscheinlich die Überreste einer früheren Werkstätte im Gebäude III. war. Vor der Teilungswand des Raumes 1. und 2., auf der äusseren Seite der südlichen Hauptmauer konnte man in dem Fudament eine Veränderung feststellen, aufgrund dessen man eventuell auch noch auf eine Steinbauphase schließen kann, es ist also möglich, daß nach der Planierung der früheren Werkstätte - kein Steingebäude - von dem Gebäude III. zuerst nur der Raum 1. gebaut wurde, den man später in Richtung Ost ergänzt hat. Aus diesen ziemlich wenigen Informationen ergibt sich nicht unnbedingt diese Folgerung, aber es ist möglich, daß die Räume 1-3. zur gleichen Zeit und aufgrund einer Vorstellung gebaut wurden. Der Raum 4., die „Vorhalle" ist auch nicht viel später errichtet worden, als der Gebäudekern. Innerhalb der Wände zeigt nichts, mit Ausnahme der Ziegel der Fläche III/18/2. (Abb. 3., 8/H., 26/6.) auf einen harten Fußboden. Der Raum war wahrscheinlich nur zum Teil mit Fußboden bedeckt d.h. die Ziegelfläche muß als Sockel eines Einrichtungsstückes gewesen sein. Die Höhe der Gebäudemauern ist aufgrund der erhaltenen Wandteile nicht definierbar, genauso haben wir keine Daten, die uns beim Zeichnen des Eingangs und der Stelle der Schwelle helfen könnten. Das Gebäude ist infolge mehrerer Eingrabungen stark beschädigt. Von den Zerwühlungen muß man die in der Árpáden-Zeit und im Mittelalter entstandenen von den neuzeitlichen Ausgrabungen trennen. Die Forschungen von Gy. Rhé bezogen sich auf die Räume 1-2. Bei den neuzeitlichen Zerwühlungen wurde vor allem die östliche Hälfte des Gebäudes beschädigt, die mittelalterliche Gruben und Objekte konnte man vor allem in der Vorhalle, im Rauml des Gebäudes und in der Nähe der südlichen Gebäudemauer beobachten. Ausser des römerzeitlichen Fundematerials ist für die oberen zerwühlten Schichten die mittelalterliche und neuzeitiche Keramik charakteristisch. Die Funktion des Gebäudes hat Gy. Rhé aufgrund des die Räume 12. durchquerenden Kanals minderwertiger Qualität als ein Stall identifiziert. Der sog. Kanal ist aber eher einer neuzeitlichen Zerwühlung zuzuschreiben, zur Bestimmung der Funktion des Gebäudes bietet er keinerlei nähere Stützpunkte. Wir sind geneigt, die Gebäude 1-3. als Wohnzimmer und den Raum 4. vor der nördlichen Front als Porticus-Vbrhalle zu identifizieren. 18 Von den zwei von Gyula Rhé im Raum 2. abgezeichneten „vorspringenden" Teilen ist es gelungen, den westlichen zu identifizieren. Die durch auf den Terrazzofußboden aus Ziegeln und Mörtel stufenartig gelegte Terrazzo abgeschlossene Fläche wird von einem von der Teilungswand ausgehenden schmalen Kanal geteilt. Leider konnte wegen der Abbauungen