K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1994/3. (Veszprém, 1994)
Festvorträge - PALÁGYI, SYLVIA: Schwerkpunkte der neuen Ausgrabungen im Gutshof von Baláca
tierung waren die Münzen, die aus den ersten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts stammen, 12 die nord-italischen Terra sigillaten aus der Zeit Domitian - Traian, 13 die von früher stammenden, aber in den höheren Schichten der Auffüllung zum Vorschein gekommenen Wandgemäldefragmenten auf gelbem, rotem und schwarzem Grund, die von besonders guter Qualität waren; 14 doch was die Ausrichtung und den Grundriß anbelangt, erinnert das Gebäude eher an den großen Palast „Villa Amasia" in Gorsium. 15 Die in der letzten Zeit durchgeführten Ausgrabungen, bei denen man Münzen ab der Tiber-Zeit fand und die im Hauptgebäude und vor allem unter dem Peristylium zum Vorschein kommenden Terra sigillaten Drag. 18, 18/31, 29, 37, Lud.5 Tb, die auf die Zeit der Herrschaft von NeroVespasian, Vespasian, Vespasian-Domitian und Domitian datiert werden können, 17 bestätigen die Entstehung der Siedlung im 1. Jahrhundert. Deren Überreste mußte man jedenfalls unter dem Hauptgebäude, bzw. in dessen Nähe suchen und zwar aufgrund der Fundorte der früheren Funde im Hof (Peristyl) und östlich davon, auf dem Gebiet, das man durch das oftmalige Umbauen und Umgraben im Mittelalter und in der Neuzeit sehr stark zerstörte. (Abb. 4) Zweifellos muß man mit einem frühen Gebäude rechnen, aber das kann keineswegs mit dem gutbekannten Grundriß des Hauptgebäudes identisch sein. Durch die richtige Verbindung der Wände des unter der süd-östlichen Ecke des Gebäudes I liegenden und abweichend ausgerichteten Gebäudes (Nr. XIII) mit den Wänden vor dem östlichen Korridor Nr. 4, mussten wir auch auf das Vorhandensein von Eckrisaliten verzichten. Statt dessen konnte man die Spuren eines östlichen Gartens entdecken, der dem östlichen Korridor (Nr. 4) angeschlossen war und den ein Wasserabführungskanal durchquerte und in dessen nord-östlichem Teil die Räume 1-3 errichtet wurden. Der östliche Garten und die Räume 1-3 wurden aber erst später errichtet. Die Wände des Gebäude Nr. XIII, in abweichender Orientierung sind die Überreste der früheren Bautätigkeit unter dem Korridors 4 und dem Ostgarten. (Abb 4 - Markierung 1) Die sich daran anschliesenden Wände oder die Wände eines anderen Gebäudes mit ähnlicher Orientierung und gleicher Bauzeit laufen auch unter die Wände der Räume 30, 31, 32/1 und 6. Jedenfalls müssen diese Gebäude der erste (aus Stein gebaute) Vorgänger des Hauptgebäudes gewesen sein. An den Kern des Gebäudes mit einem Mittelkorridor hat man einen östlich gelegenen Hof und eine Vorhalle oder Portikus gebaut. 18 Die jüngsten Teile dieses Gebäudes sind die heizbaren Räume auf der westlichen Seite und in dem östlichen Hof. Die mit der südlichen Mauer fast parallel laufende Wand des Gebäudes XIII in Betracht genommen, mag das Gebäude auch von einem Zaun (?) umgrenzt gewesen sein. Ausser der mittelalterlichen Zerstörungen konnte man auch in der Nähe der süd-östlichen Ecke des Hauptgebäudes früh-römische Funde finden, z.B. nord-italische, süd-gallische, darunter Sigillaten aus der Zeit Vespasian-Domitian. 19 Ausser dem großen nördlichen Heizkanal, kamen die meisten frühen Wandgemäldefragmente hier aus Tageslicht, genauer gesagt aus der Auffüllungschicht unter dem Terrazzofußboden des Korridors 4 und ausserhalb der Wände des Gebäudes XIII, bzw. in der Nähe dessen. Das Gebäude, dessen Wände schon in gleicher Ausrichtung wie die des späteren Hauptgebäudes (Nr. I) gebaut wurden, muß nach dem Gebäude Nr. XIII gebaut worden sein. Beim Durchbrechen des Terrazzofußbodens zeigten sich die, auf unserer Zeichnung angemerkten Plätze, die abgerissenen Wände und die Spuren der einstigen Fundamente, denen sich leider, nunmehr Schichten mit Funden aus der Urzeit anschlössen. Die abgerissenen Wände zeigen die Überreste eines Gebäudes mit rechteckigem Grundriß, das vorausgesetzt, daß die früheren Pfeilerfundamente zu diesem System gehören - als ein Gebäude identifiziert wurde, zu dem ein größerer Hof (grösser als das spätere Peristyl) gehörte und eine Umfassungsmauer, die in Richtung des Gebäudes II stumpwinkelig läuft. (Abb. 3, Abb. 4 - Markierung 2) Die diesmal zum ersten Mal demonstrierte Zeichnung halten wir für