K. Palágyi Sylvia szerk.: Balácai Közlemények 1992/2. (Veszprém, 1992)

BÍRÓNÉ SEY KATALIN - GABLER DÉNES - GÁSPÁR DOROTTYA - H. KELEMEN MÁRTA - K. PALAGYI SYLVIA - MARÓTI ÉVA - REGÉNYE JUDIT - RITOÓK ÁGNES - SZABÓ KLÁRA - VÖRÖS ISTVÁN: A balácai villagazdaság főépületének pincéje

Von den Metallstücken stammen der Säbelverschleisser (Nr. 1.) und der Bronzering (Nr. 54.) ganz sicher aus dem 15-16. Jahrhundert. Analogen zum Verschleisser fand man unter den Funden aus Sarvaly, 1 Analogien zum Bron­zering aus zahlreichen spätmittelalterlichen Siedlungen und Friedhöfen. Zwei Eisengegenstände konnte ich weder bestimmen, noch datieren. Es ist bloss anzunehmen, dass sie zu den Fun­den gehören, die aus dem mittelalterlichen Dorf stammen: Nr. 16. und das Plattenbruchstück: Nr. 18. Ágnes Ritoók Magyar Nemzeti Múzeum H-108 8 Budapest Múzeum krt. 14-16. Tierknochen Die gründliche und sorgfältige Sammlung und Bewertung des Tierknochenmaterials, das in dem Keller des Zent­ralgebäudes des Balácaer Gutshofes freigelegt wurde und eine merkwürdige Zusammensetzung darstellt (Tabellen 1., 3., 11.), ermöglichten nicht nur eine rutinmäßige archäozoologische Dokumentierung und Bewertung, sondern darü­ber hinaus auch eine ethnoarchäozoologische und ethnoarchäologj|ghe, bzw. eine komplexe Aufarbeitung. Aufgrund der Darstellung von Schlächterein und Metzgereien wurden auf den Fleischhackenreihen, die auf ei­ner Holzkonstruktion an der östlichen Wand des Kellers befestigt waren, die zur Küchenaufarbeitung und Verzeh­rung vorgesehen geräucherten Ferkel und Ferkelteile gelagert. (Abb. 90.) Die unter den archäologischen Tierknochenfunden einmaligen Funden im Balácaer Keller waren also keine sog. „Küchenabfälle", die sich beim Kochen-Backen und nach den Mehlzeiten anhäuften, sondern Überreste der Nah­rungsreserven noch vor dem Verbrauch. (Abb. 91.) Meiner Meinung nach handelt es sich bei den in dem Fußboden der Küche der schweizer Augusta Raurica Insula 30. freigelegten Schweinknöchelfunden auch um Überreste und noch unverarbeiteten Nahrungsreserven. In dem Tonerdefußboden der „großen Küche" der römischen Stadt Augusta Raurica hat man in großer Menge Überreste verschiedener Tiere gefunden. (Abb. 92.) Die meisten Knochenfunde waren Teile ^on 1326 Stück gemästeter Schweine. Der größte Teil der Schweinüberreste waren Metapodien und Fingerglieder, d.h. Überreste von auch von den Römern gern gegessenen gekochten oder gebratenen Eisbeinen." Konkrete (genauer gekochte) Speiseknochenfunde sind aus Zwammerdam bekannt. Aufgrund der Untersuchung der Rinderknochen, die in Vicus neben dem holländischen castellum Zwammerdam in großer Menge transchiert aus­gefunden wurde, ist anzunehmen, daß man diese Knochen (Knochenende, Fußwürzel-, Mittelfußknochen) zum Ko­chen von Fleischsuppen gebraucht hatte. ^Wahrscheinlich hatten diese Fleischsuppe die Soldaten und die Einwohner von Vicus in der „Volksküche" verzehrt. Die Räume der in der römischer! F^rovinz freigelegten zahlreichen Vicuskellern enthielten sog. sekundäre Schlacht­, Küchen- und Speisetierknochen. Die Unterschiede, die es in der Zusammensetzung der Tierknochenüberreste aus Baláca (Tabelle 1., Abb. 91.) gibt, beweisen zugleich auch die archäologisch bestätigten Unterschiede, die sich bei der Deutung der Auffüllungsschichte des Kellers feststelllen lassen: Die primäre Funktion des Kellers war die Lagerung von Nahrungsmitteln und Küchen­geräten. Im Keller wurden auch die Amphoren untergebracht, die Öl, Wein und liquamen enthielten. Der Einsturz der Dachstruktur des Kellers und die sog. römischen Trümmer haben die Einrichtung samt dem Lebensmittel überschüttet. - Unmittelbar nach dem Einsturz der Dachstruktur, aber noch vor den römischen Trümmern oder gleichzeitig da­mit - kamen insgesamt 54 Stück Knochenüberreste auf den Terrazzofußboden. (Tabelle 3.) - Dies scheint auch jene Beobachtung zu bestätigen, daß auf dem Terrazzofußboden des Kellers in der westlichen Seite, wo die Fleischreserven gelagert wurden, keine sekundären Tierknochenüberreste gefunden wurden, nur östlich von der Mitte des Kellers und in dem süd-östlichen Drittel des Kellers. (Tabelle 2., Abb. 88.) - Mit den römischen Trümmern kamen relative wenige, insgesammt 97 Stück Knochenüberreste in den Keller und auch davon akkumulierten etwa 83 Stück in dem mittleren Teile des Kellers. (Tabellen 1., 2., 4.)

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