Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)

Farkas Csilla: A Dunántúl a rézkorban - Ilon Gábor: Szombathely-Metro áruház és környéke

man einen Kultort (ein Kreisgraben be­deutet gleich eine Großfamilie?) einer lokalen, aus kleineren Einheiten, wie Großfamilien(?) bestehenden Gemein­schaft. Diese Raum- und Zahlverände­rungen der Kultplätze spiegeln sich im Zerfall der ehemaligen, jungneolithi­schen Gesellschaften bis zur Kupferzeit wieder. Die Gesellschaftsschichten wur­den spezifischer und das Vermögen dif­ferenzierte sich weiter. Innerhalb der zahlreichen Kleinfun­de und Befunde der Siedlung möchte ich des Weiteren nur wenig beschrei­ben. Das erste ist das Rad eines Wagen­modells. Dieses befand sich 35 m süd­lich vom Haus Nr. 1. und wurde im Ob­jekt Nr. 10 gefunden, welches eine ellip­soidförmige, seichte Grube war. Aus dem Verfüllungsmaterial der Grube konnte dieser fragliche Gegenstand mit anderen eher unauffälligen Keramik­fragmenten der Lengyel-Kultur gebor­gen werden. Das Radfragment ist mit Steinchen gemagert und wurde schwarz gebrannt. Sein Durchmesser beträgt 43-44 mm, seine Breite bei der Radnabe ist 15 mm. Die weltberühmten Wagenmodelle der spätkupferzeit­lichen Pécel-Badener-Kultur sind sehr gut z.B. von Budakalász und von Szi­getszentmárton, bekannt. Sie sind aber sicher jünger als die Fundstücke von Szombathely. Daraus kann man die ein­deutige Schlussfolgerung ziehen, dass das Exemplar von Szombathely das äl­teste kupferzeitliche Fundstück im Zu­sammenhang mit der Kenntnis von ei­nem Wagen im heutigen Ungarn ist. Bei der Beschreibung der Fundstelle möchte ich die Aufmerksamkeit auf ei­nen weiteren sensationellen Fund len­ken. Hier befand sich auch ein Kinder­grab (Objekt Nr. 8), welches die erste Be­stattung aus dieser Zeit in Komitat Vas darstellt und welcher der zwölfte, für anthropologische Untersuchungen bra­uchbare Fund der Lengyel-Kultur im gesamten Bereich des ungarischen Ver­breitungsgebietes dieser Kultur ist. Die Knochen des 2-5 jährigen Kindes (laut Bestimmung des Anthropologen, Gábor Tóth) sind sehr schlecht erhalten. Bei der maschinellen Humusabtragung wurden diese Knochenreste beschädigt, aber ih­re Lage deutet auf eine Hockerbestat­tung, zur linken Seite gedreht, hin. Die Grabgrube ist kaum sichtbar und sehr seicht, sie liegt 56 cm tiefer als die heuti­ge Oberfläche. Die Grabgrube und der Körper wurde West-Ost orientiert. Ne­ben dem Fuß des Kindes wurden zwei Gefäße, neben dem Kopf und weiters neben dem Fuß jeweils ein Feuerstein­splitter und im Bereich der Brust ein Stück roter Ocker gelegt. Eine Parallele des Bechers mit Bandhenkel kenne ich aus einem Fundkomplex von Rábahíd­vég im Komitat Vas. Den anderen Be­cher kann man vielleicht von einer aus der früheren Phase der Lengyel-Kultur stammenden Form ableiten. Der Bestat­tungsritus ist nicht anders als die sonst in der Lengyel-Kultur allgemein ge­brauchte Hockerbestattung. Die Orien­tierung des Grabes ist gleich wie sie bei den meisten Gräbern des ergrabenen Gräberfeldabschnittes in Csabdi-Téli­zöldes und bei der bekannten Bestat­tung in der Veszprém-Felszabadulás Straße. Es ist zu überlegen, ob wir nicht über ein Bauopfer, sowie in Veszprém, sprechen können. In Veszprém wurde das Kind in den Fundamentgraben des Hauses gelegt, aber hier, bei unserer Fundstelle wurde es nur in der unmit­telbaren Nähe des Hauses bestattet. 24 Pollenproben, die aus den Pfos­72

Next

/
Thumbnails
Contents