Farkas Csilla (szerk.): Időcsiga = Zeitschnecke. Újabb eredmények Vas megye őskorának kutatásában. Neue Forschungsergebnisse zur Vorgeschichte vom Komitat Vas (Szombathely, 2011)
Farkas Csilla: A Dunántúl a rézkorban - Ilon Gábor: Szombathely-Metro áruház és környéke
Szombathely-Metro Einkaufzentrum und Umgebung Gábor Ilon In der älteren Kupferzeit wurde Transdanubien gänzlich von der jüngeren Lengyel-Kultur beherrscht. In der Landwirtschaft spielte aber neben der Tierhaltung auch der Ackerbau eine wichtige Rolle. Im Gebiet zwischen der nach Kőszeg führenden Straße Nr. 87 und der Umfahrungsstraße wurden Notgrabungen, die seit August 2000 mehrere Jahre dauerten, vor dem Bau des Metro Einkaufzentrums, durchgeführt. Aber auch die zukünftig bebauten Bereiche des Minerva-Wohnparks und des Handels- und Dienstleistungsviertels musste archäologisch erforscht werden. Dank dieser Notgrabungen wurde hier eine Siedlung der jüngeren Lengyel-Kultur mit ca. 10 ha, die bis heute die größte bekannte Siedlung, nicht nur in Komitat Vas, sondern auch in Transdanubien ist, ergraben. Die Siedlung existierte laut C14 Daten (Zsuzsa Szántó Laborleiterin und ihre Mitarbeiterinnen - MTA ATOM KI, Debrecen) in den Jahren cal BC 4460-4200, also in der zweiten Hälfte/im ersten Drittel des 5. Jts. v. Chr. Die ältere kupferzeitliche Siedlung befand sich auf einer Terrasse des Gyöngyös-Baches, 218 m über dem Meeresniveau. Drei Wohngebäude der Siedlung konnten ergraben werden. 85 m südlich vom Haus Nr. 1 lag das Wohngebäude Nr. 2 und 220 m nördlich gleichfalls vom Haus Nr. 1 befand sich das Haus Nr. 3. Um das Gebäude herum wurden Gruben mit verschiedenen Funktionen, Kreisgraben und sogar eine Bestattung gefunden. Die nordwestlich-südöstliche Orientierung vom Haus Nr. 1 entspricht der vorherrschenden Windrichtung in diesem Bereich. Die Länge des Hauses beträgt 19 m und dessen Breite 8,2 m. Der Eingang befand sich wahrscheinlich auf der östlichen, kürzeren Seite, in der Nähe der südöstlichen Ecke. Die genaue Stelle konnte wegen der länglichen, schwarzen Verfärbung mit Holzkohleresten im Fundamentgraben festgestellt werden. Im nordwestlichen Viertel des Hauses wurde eine Abfallgrube mit Tierknochen, Steingeräten und mit Steinsplittern bzw. vor allem mit Keramikfragmenten verfüllt, entdeckt, welche von einer Schicht mit Hüttenlehmbrocken bedeckt war. Die letztere Beobachtung verriet uns - wegen des Fehlens des Bodens oder Gehniveaus , dass die Grube aus der Benützungszeit des Hauses stammt und ihre Verfüllung während des Abrisses des Hauses (möglicherweise durch Feuer zerstört) stattfand. In der Nähe des östlichen Endes, wo sich auch der Eingang befand, wurden zahlreiche Steingeräte (z.B. Schaber, Klinge), Splitter, Keramikfragmente sowie Gusslöffel aus einer seichten Grube zum Vorschein gebracht. In Richtung 70